Aktuell wird trotz hoher Fallzahlen die Aufhebung aller bundesweiten Corona-Maßnahmen diskutiert. In einem Experiment wurde den Befragungsteilnehmenden eine von drei möglichen Verläufen der Diskussion vorgelegt. Sie wurden dabei gebeten sich vorzustellen, dass die Fallzahlen weiter bis zum 20. März 2022 hoch bleiben werden. Drei mögliche Reaktionen aus der Politik wurden anschließend variiert:
die Lockerungen werden wie geplant durchgesetzt, das bedeutet dass Bars und Clubs für alle geöffnet werden, Großveranstaltungen im Innenraum mit 100% Auslastung stattfinden können und die Maskenpflicht in Geschäften entfällt.
die Lockerungen werden verschoben, das bedeutet, dass Bars und Clubs nur unter 2G-Plus öffnen dürfen, Großveranstaltungen im Innenraum nur mit 60% Auslastung stattfinden können und die Maskenpflicht in Geschäften weiter besteht.
die Maßnahmen werden verstärkt, das bedeutet, dass Bars und Clubs erneut geschlossen werden, Großveranstaltungen im Innenraum nur mit 30% Auslastung stattfinden können und Geschäfte nur unter 2G- bzw. 3G Kontrollen und Maskenpflicht besucht werden dürfen.
die Lockerungen werden bis auf die Maskenpflicht durchgesetzt, das bedeutet, dass Bars und Clubs für alle geöffnet werden, Großveranstaltungen im Innenraum mit 100% Auslastung stattfinden können. Die Maskenpflicht in Geschäften und in Innenräumen bleibt jedoch erhalten.
Anschließend wurde für diese 4 Gruppen Vertrauen, Reaktanz, Einstellung zu diesen Maßnahmen und die Bereitschaft, sich weiter freiwillig an Schutzmaßnahmen zu halten, abgefragt.
Achtung: Die nachfolgenden Analysen beziehen sich auf vergangene Erhebungen unter anderen geltenden Maßnahmen.
Zuletzt war die Idee eines Freedom Days kontrovers diskutiert worden, ab den sämtliche Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie aufgehoben werden. Um die Einstellung der Bevölkerung zu einer solchen Idee erfassen, wurde ein Experiment durchgeführt. Dabei wurde den Teilnehmenden zufällig eines von zwei Szenarien vorgestellt:
Anschließend wurden die Teilnehmenden nach ihrer Einstellung zum jeweils präsentierten Szenario befragt und die Impfintention bisher Ungeimpfter erfasst.
Das datumgebundene Szenario 2 löst im Mittel mehr Verärgerung und Belastung bei den Befragten aus, als das impfquotengebundene Szenrio 1.
Insgesamt wurde das impfquotenbasierte Szenario 2 von den Teilnehmern besser bewertet. Eine impfquotenbasierte Aufhebung der Maßnahmen wurde insbesonder im Hinblick auf die Eindämmung des Infektionsgeschehens als effektiver angesehen als eine datumsbasierte Lösung.
Die Impfbereitschaft bisher Ungeimpfter unterschied sich nach Vorstellung des jeweiligen Szenarios nicht.
In der Erhebung vom 29.06.21 wurden den Teilnehmern im Bezug auf verschiedene Strategien der Pandemiebewältigung, der antizipierten Wirksamkeit und Belastung sowie zu ihrer eigenen Motivation befragt. Dabei wurden die Teilnehmer in zwei Gruppen aufgeteilt. Die eine Gruppe hat eine Beschreibung des Vorgehens unter dem aktuellen Stufenplan der Bundesregierung bekommen:
Aufgrund der niedrigen Fallzahlen finden deutschlandweit Lockerungen statt.
Bei lokal steigenden Fallzahlen gilt ab 100 Fällen pro 100.000 Einwohnern pro Woche die Bundesnotbremse, möglicherweise werden auch vorher schon lokal Maßnahmen verschärft.
während die andere Gruppe eine Beschreibung der No-COVID-Strategie bekommen hat:
Stellen Sie sich nun bitte das folgende fiktive Szenario vor:
Die deutschlandweite Inzidenz soll unter den aktuellen Regelungen auf Null abgesenkt werden, während langsam weiter Öffnungen stattfinden.
In Landkreisen, die zwei Wochen lang eine Inzidenz von Null erreichen, gibt es keine Einschränkungen.
Außerhalb dieser Regionen gibt es weiterhin Beschränkungen, bis die Inzidenz bei Null ist.
Insgesamt gibt es strikte Quarantäne-Regeln sowie eine effizient durchgeführte Teststrategie und Impfkampagne.
Wenn die Zahlen wieder ansteigen, werden die Maßnahmen in der Ausbruchsregion entsprechend so lange wieder verschärft, bis die Inzidenz von Null wieder erreicht ist.
Die No-COVID Strategie wurde von den Teilnehmenden in allen Bereichen der Pandemiebekämpfung positiver bewertet als der aktuelle Stufenplan. Die Teilnehmenden empfinden die Strategie als wirksamer um die Verbreitung der aktuellen Mutation zu bekämpfen und das Infektionsgeschehen langfristig niedrig zu halten. Ebenso wurden die Regelungen als einfacher und motivierender wahrgenommen und die Teilnehmenden waren zuversichtlicher und eher motiviert zur Reduktion der Fallzahlen beizutragen.
Immer wieder findet eine Debatte über Gebote vs. Verbote und Eigenverantwortung der Bürger/innen statt.
Insgesamt dachten in unserer Erhebung vom 18.05.21 40.3 % (eher), dass eigenverantwortliches Handeln auf der Basis von Geboten ausreichend effektiv ist, um die Pandemie einzudämmen.
27.8 % dachten (eher), dass sich die meisten Menschen an die Empfehlungen halten würden, auch wenn die allgemeinen Beschränkungen nicht mehr verpflichtend wären.
Effektivität eigenverantwortlichen Handelns
Diejenigen, die Maßnahmen übertrieben finden, stimmten beiden Aussagen zur Eigenverantwortung stärker zu. Die Gruppe der Teilnehmenden, die Maßnahmen indifferent gegenüberstehen, erwartet in der aktuellen Befragung ebenfalls, dass hörere Eigenverantwortung gezeigt werden würde.
Jedoch halten sich Menschen, die die Maßnahmen ablehnen, selbst zugleich weniger an die Regeln als alle anderen (Analsyen nicht in diesem Kapitel dargestellt)
Deskriptive Norm des eigenverantwortlichen Handelns
In der Erhebung vom 18.05.21 gaben 33.2% der befragten Personen an, sich an der Gestaltung der Schutzmaßnahmen, Hygiene- und Kontaktregeln in ihrer Region beteiligen zu wollen.
In der Erhebung vom 09.03.21 wurden die Teilnehmenden im Bezug auf verschiedene Strategien der Pandemiebewältigung zu der antizipierten Wirksamkeit und Belastung sowie zu ihrer eigenen Motivation befragt. Dabei wurden die Teilnehmer in zwei Gruppen aufgeteilt. Die eine Gruppe hat eine Beschreibung des aktuellen Stufenplans der Bundesregierung bekommen:
Die Bunderegierung hat einen Stufenplan beschlossen, der Öffnungen und Verschärfung der Regeln bei bestimmten Inzidenzzahlen vorsieht:
Kitas, Grundschulen und Friseure sowie ausgewählte Bereiche öffnen Anfang März bzw. sind bereits geöffnet.
Weitere Öffnungsschritte sind von den Inzidenzwerten abhängig. Liegt diese im Wochenschnitt bei unter 100 Fällen pro 100.000 Einwohner/innen, darf auch der Einzelhandel und einige Kultureinrichtungen nach Terminvergabe wieder öffnen. Bei einem Inzidenzwert unter 50 Fällen dürfen Personen auch ohne Termin Einzelhandel und Kultureinrichtungen nutzen.
Wenn ab dem 22. März die Sieben-Tage-Inzidenz unter 50 ist, kann die Außengastronomie öffnen, auch Theater-, Konzert- und Kinobesuche könnten dann ohne vorherige Terminvergabe und negativem Testergebnis möglich sein.
Die letzte Stufe beinhaltet weitere Lockerungen für den Einzelhandel und größere Freizeitveranstaltungen mit maximal 50 Personen im Außenbereich bei einer stabilen Sieben-Tage-Inzidenz unter 50.
Wenn die Sieben-Tage-Inzidenz wieder auf über 100 ansteigt, werden die Maßnahmen entsprechend verschärft.
während die andere Gruppe eine Beschreibung der No-COVID-Strategie bekommen hat:
Stellen Sie sich nun bitte vor, die Bundesregierung würde eine andere Strategie verfolgen.
Dort, wo eine Inzidenz von 10 erreicht ist, können erste Öffnungen erfolgen. Dies kann lokal differenziert umgesetzt werden - in Landkreisen oder Gemeinden.
Die Beschränkungen des Alltagslebens werden dort völlig aufgehoben, wo die Pandemie unter Kontrolle ist und es 14 Tage lang keine Neuinfektionen unbekannten Ursprungs gibt („Grüne Zone”). Damit gemeint sind Coronafälle, die keiner vorher schon entdeckten und isolierten Infektionskette zugeordnet werden können. In Regionen, in denen es lokale Infektionen außerhalb von Quarantäne oder Isolation gibt, sogenannten „Roten Zonen”, können Öffnungen nur eingeschränkt erfolgen.
Um die Stabilität der Grünen Zonen zu gewährleisten, wird der Reiseverkehr von Roten Zonen in Grüne Zonen beschränkt. Menschen aus Roten Zonen sollen Grüne Zonen nur aus essentiellen Gründen besuchen dürfen. Diese Regel wird klar kommuniziert. Kontrollen werden Stichprobenartig durchgeführt.
Pendler zwischen Grünen und Roten Zonen und ihre Arbeitgeber sollen besonderen Kontrollen und Auflagen unterliegen (z.B. Vorlage eines Testergebnisses).
Unkontrollierte Ausbrüche werden gezielt bekämpft, und Maßnahmen kurzzeitig und regional wieder verschärft, bis alle Infektionsketten wieder nachvollziehbar sind.
Die No-COVID Strategie wurde von den Teilnehmenden in allen Bereichen der Pandemiebekämpfung positiver bewertet als der aktuelle Stufenplan. Die Teilnehmenden empfinden die Strategie als wirksamer um die Verbreitung der aktuellen Mutation zu bekämpfen und das Infektionsgeschehen langfristig niedrig zu halten. Ebenso wurden die Regelungen als einfacher und motivierender wahrgenommen und die Teilnehmenden waren zuversichtlicher und eher motiviert zur Reduktion der Fallzahlen beizutragen.
Die Belastung der beiden Strategien wurde hingegen von beiden Gruppen mit durchschnittlich 4.20 für No-COVID und 4.11 für den Stufenplan als sehr ähnlich eingeschätzt.
In der Welle vom 09.02.21 wurden die Teilnehmer gebeten, die Einführung eines Stufenplans zu bewerten.
In der Welle vom 26.01.21 wurden die Teilnehmer gebeten, verschiedene COVID-Strategien zu bewerten.
In der Erhebung vom 26.01.21 wurden die Teilnehmenden hinsichtlich ihrer Motivation, Ärger, Belastung und Zeitabschätzung hinsichtlich der Einschränkungsdauer im Bezug auf verschiedene Strategien befragt. Dabei wurden die Teilnehmenden in vier Gruppen aufgeteilt. Jede Gruppe hat eine der folgenden Strategien bewertet:
NO COVID mit bestehenden Maßnahmen
NO COVID mit verschärften Maßnahmen
Inzidenz auf < 50 senken
Lockdownende bis zum 14.02.2021 (jetzige Strategie)
Insgesamt hatten bisher 29% der Teilnehmenden von der NO COVID-Strategie gehört.
Die Teilnehmenden erhielten eine gekürzte Beschreibung der No Covid Strategie:
Stellen Sie sich nun bitte das folgende fiktive Szenario vor:
Die Bundesregierung in Deutschland kündigt an, dass eine neue Strategie verfolgt werden soll.
Zunächst bleiben die jetzt geltenden Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie bestehen (z.B. Schulschließungen, Home-Office Gebot, keine generelle Schließung der Industrie), bis es innerhalb von sieben Tagen maximal 10 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnern gibt.
Danach soll die Inzidenz auf Null abgesenkt werden, während langsam Öffnungen stattfinden.
Landkreise, die eine Inzidenz von Null erreichen, werden zur Grünen Zone ohne Einschränkungen. Eine solche Strategie beinhaltet außerhalb der Grünen Zone strikte Kontakt- und Mobilitätsbeschränkungen und wird durch strikte Quarantäne-Regeln, sowie durch eine effizient durchgeführte Teststrategie und Impfkampagne unterstützt.
Wenn die Zahlen wieder ansteigen, werden die Maßnahmen entsprechend wieder verschärft.
Über alle Strategien hinweg schätzten die meisten Teilnehmer die erwartete Einschränkungsdauer auf 7-8 Wochen.
Bis auf Strategie “Inzidenz auf kleiner 50 senken” liegt ebenfalls der Median bei 7-8 Wochen. Der Median für die Strategie “Inzidenz auf kleiner 50 senken” liegt bei 5-6 Wochen.
Konventionelle Strategien
No COVID-Strategien
No COVID-Strategie vs. bisherige Strategie
Die Teilnehmenden haben die verschiedenen Strategien im Bezug auf motivationale Spekte, Sorge und Ärger bewertet.
Konventionelle Strategien
Im Vergleich zur Strategie “Inzidenz auf unter 50 senken” nehmen die Teilnehmenden die bisherige Strategie (Lockdown bis 14.02.2021) als weniger einfach in ihren Regeln und klar im Bezug auf die Öffnung wahr.
Sie verspüren auch weniger Zuversicht, mehr Belastung und Verärgerung.
Unter der der Strategie “Inzidenz auf unter 50 senken” sind die Teilnehmenden eher bereit, zur Reduktion der Infektionszahlen beizutragen.
No-COVID Strategien
Ein Vergleich der No-COVID Strategie mit aktuellen vs. verschärften Maßnahmen führt zur gleichen Bewertung. Es zeigt sich allerdings eine marginal höher erwartete Belastung.
No COVID-Strategie vs. bisherige Strategie
Im Vergleich zur aktuellen Strategie wird No-COVID teilweise als besser bewertet:
Einfachere und klarere Regeln und Öffnungsstrategie
Weniger erwartete psychische Belastung (mehr Zuversicht, weniger Belastung und Ärger)
Eine Steigerung der Motivation im Vergleich zur aktuellen Strategie kann hier nicht beobachtet werden. Auch wird die No-COVID Strategie nicht als effektiver bewertet. Sie ist ähnlich akzeptiert wie die aktuelle Strategie.
No COVID-Strategie vs. 50 Inzidenz
Im Vergleich der No-COVID Strategie mit der aktuellen Strategie, die bei einem Erreichen der Fallzahl 50 gelockert wird, schneiden beide Strategien ähnlich ab. Das Erreichen der Fallzahl 50 wird jedoch etwas besser akzeptiert.
Insgesamt ist wichtig zu betonen, dass unter pandemiemüden Personen oder Maßnahmenablehner/innen die alternativen Strategien nicht besser abschnitten als die aktuelle Strategie (alle Strategien werden durchgängig eher negativ beurteilt). Junge Menschen unter 30, die derzeit am höchsten belastet sind, erwarten v.a. eine Entlastung durch eine Beendigung des Lockdowns bei einer Fallzahl (statt an einem Datum). Sie fühlen sich dadurch auch motivierter, sich an die Regeln zu halten - dies ist relevant, da diese Gruppe das geringste Schutzverhalten zeigt.
Akzeptanz der Maßnahmen
Pandemiemüdigkeit
Altersgruppen
In der Erhebung vom 12.01.21 wurden die Teilnehmenden zur Einheitlichkeit der Regelungen befragt.
Stufenplan
58% fänden es gut, wenn in Deutschland ein Stufenplan eingeführt werden würde, 24% sind unentschlossen, 18% lehnen es ab. Die Zustimmung zur Einführung eines Stufenplans unterscheidet sich nicht zwischen Personen, die wissen, welche Regelungen für sie gelten und solchen, die dies nicht wissen.
Einheitlichkeit der Regeln
Insgesamt werden einheitliche Regelungen bevorzugt. 55% der Teilnehmenden in der Erhebung vom 12.01.21 finden die uneinheitliche Implementierung von Regelungen ab dem 10.01.2021 (eher) schlecht.
Vom 05.05.20 bis 13.10.20 wurden im COSMO Zustimmungen zu Lockerungsmaßnahmen angefragt.
Zuletzt fanden etwa 30 % die Lockerungsmaßnahmen (eher) übertrieben. Dieser Anteil ist seit Anfang September relativ konstant.
Vergleich von drei Gruppen hinsichtlich der Krisenwahrnehmung, des Wissens, Vertrauens, der Verschwörungstheorien, und des Verhaltens:
Hier wurden sogenannte “Extremgruppen” aus zwei Fragen gebildet (Ich finde die Lockerungsmaßnahmen, die derzeit ergriffen werden, stark übertrieben. und Ich finde die Maßnahmen, die derzeit ergriffen werden, stark übertrieben.), so dass diese Gruppengrößen etwas abweichen können von den Extremgruppen, die aus den Einzelvariablen gebildet werden. Personen, die hohe Werte auf der einen und niedrige auf der anderen Variable angeben, machen die blaue und die rote Gruppe aus; Personen, die auf beiden niedrige oder mittlere Werte angeben, sind die graue Gruppe; und Personen, die auf beiden Variablen hohe Werte angeben, fallen hier raus.
Anteile der Befragungsteilnehmenden, die die Maßnahmen/Lockerungen übertrieben finden im Zeitverlauf
Seit Mai 2020 hat der Anteil derer, die zufrieden sind (indifferent) zugenommen, der Anteil der Personen, die die Maßnahmen ablehnen, hatte bis August 2020 abgenommen. Seit September 2020 steigt dieser Anteil wieder leicht an.
Wer Maßnahmen ablehnt ist eher weiblich und höher gebildet.
Lockerungen übertr. | Maßnahmen übertr. | Indifferent | |
---|---|---|---|
N=236 | N=196 | N=521 | |
AGE | 47.3 (16.1) | 44.4 (15.1) | 46.3 (16.0) |
GENDER: | |||
männlich | 119 (50.4%) | 81 (41.3%) | 257 (49.3%) |
weiblich | 117 (49.6%) | 115 (58.7%) | 264 (50.7%) |
EDUCATION: | |||
Bis zu 9 Jahre | 28 (11.9%) | 17 (8.67%) | 48 (9.21%) |
Mind. 10 Jahre (ohne Abitur) | 73 (30.9%) | 73 (37.2%) | 182 (34.9%) |
Mind. 10 Jahre (mit Abitur) | 135 (57.2%) | 106 (54.1%) | 291 (55.9%) |
Bei einem Vergleich der drei Gruppen fällt auf, dass die große Gruppe derer, die indifferent sind und die, denen die Lockerungen zu schnell gehen, ähnlich auf einer Vielzahl von psychologischen Variablen (z.B. höhere Risikowahrnehmung) abschneiden und auch ähnlich viel Schutzverhalten zeigen.
Wer jedoch denkt, die Maßnahmen sind übertrieben, unterscheidet sich auf fast allen Variablen von den anderen Personen: dieses knappe Fünftel der Teilnehmenden ist schlechter informiert, vertraut den Behörden weniger, fühlt ein geringeres Risiko und nimmt den Ausbruch als einen Medien-Hype wahr.
Außerdem empfindet diese Gruppe Verhaltensempfehlungen als ausreichend und geht auch davon aus, dass die Mehrheit der Personen diese befolgen würden. Zugleich haben diese Menschen jedoch in den letzten Wochen ein geringeres Schutzverhalten gezeigt als die anderen Teilnehmenden, also beispielsweise weniger auf private Feiern verzichtet, seltener den Mindestabstand eingehalten und weniger häufig eine Schutzmaske getragen. Über die letzten Befragungen hinweg blieben diese Ergebnismuster relativ konstant.
Alternative Darstellung der Profilunterschiede (Stand: 13.10.2020)
100% steht für die maximale Ausprägung/Zustimmung, 0% für die minimale Ausprägung/Zustimmung der/zur jeweiligen Variable.
Jüngere unter 30, im Vergleich zu über 30-Jährigen verhalten sich eher riskant (3G-Empfehlungen), sorgen sich eher um die eigene wirtschaftliche Situation, schätzen die Krankheit für sich als weniger schwerwiegend ein. Sie suchen weniger häufig nach Informationen über Corona als über 30-Jährige.
Grafische Darstellung der Altersunterschiede