Die folgenden Grafiken zeigen das Vertrauen der Bevölkerung in verschiedene Institutionen aus unterschiedlichen Bereichen des privaten und öffentlichen Lebens. Dazu gehört der Gesundheitssektor, Behörden, Medien, die Wissenschaft und die Bundesregierung sowie die WHO.
Auf einer 7-stufigen Skala von sehr wenig Vertrauen bis sehr viel Vertrauen wurde bewertet, wie viel Vertrauen den Personen und Organisationen im Umgang mit der Corona-Krise zukommt.
Hinweis: Befragungsteilnehmende hatten die Möglichkeit “keine Angabe möglich” auszuwählen. Das heißt, dass die folgenden Mittelwerte sich ggf. nicht auf die gesamte Stichprobe der jeweiligen Messzeitpunkte beziehen.
Achtung: Ab der Erhebungswelle vom 14.12.2021 wird auch in unserer Umfrage von der ehemaligen auf die neue Bundesregierung gewechselt.
Das Vertrauen in die Wissenschaft ist am Höchsten im Vergleich zu den Institutionen Regierung, Europäische Union, RKI und WHO. Es ist seit Beginn der Pandemie relativ stabil.
Das Vertrauen in das Robert Koch-Institut nahm über den Pandemieverlauf leicht ab. Seit dem Winter 2021/2022 hat es sich stabilisiert und liegt etwas unterhalb des Vertrauens in die Wissenschaft.
Das Vertrauen in Bundesregierung war seit Februar 2021 zunächst gesunken und hat sich mittlerweile geringfügig erholt. Dennoch befindet sich das Vertrauen in die Regierung unterhalb des Skalenmittelpunktes.
Das Vertrauen in die Europäische Union wird seit April 2022 erhoben. Das Vertrauen befindet sich auf ähnlichem Niveau wie das Vertrauen in die Bundesregierung.
Bis Dezember 2021 wurde das Vertrauen in die WHO erhoben. Das Vertrauen in die dieser Organisation ging Anfang März 2021 signifikant zurück und hatte sich dann stabilisiert.
Das allgemeine Vertrauen in die Medien wurde von Anfang März 2020 bis Mitte Dezember 2021 erhoben. Das allgemeine Vertrauen in die Medien war zwischen März 2021 und Dezember 2022 stabil. Die Medien hatten seit Beginn der Pandemie die geringsten Vertrauenswerte im Vergleich zu allen anderen Institutionen, Organisationen und Personen.
Seit Mitte April wird das Vertrauen in verschiedene Arten von Medien erhoben:
Das Vertrauen in Menschen und Gruppen, die Inhalte auf sozialen Netzwerken teilen ist am niedrigsten im Vergleich zu allen anderen befragten Organisationen, Institutionen und Personen.
Das Vertrauen in öffentlich-rechtliche Medien ist moderat ausgeprägt. Es befindet sich unterhalb des Skalenmittelpunktes.
Die persönlichen Ärzt/innen genießen durchweg hohes Vertrauen.
Das Vertrauen in Krankenhäuser wurde von Anfang März 2020 bis Dezember 2021 erhoben. In diesem Zeitraum war das Vertrauen in Krankenhäuser relativ hoch ausgeprägt und über den zeitraum hinweg stabil.
Das Vertrauen in das lokale Gesundheitsamt wurde von Anfang März 2020 bis Dezember 2021 erhoben. Das Verrauen in diese Institution hatte bis März 2021 kontinuierlich an Vertrauen verloren. Zwischen März 2021 und März 2022 hatte sich das Vertrauen auf mittlerem bis niedrigem Niveau stabilisiert.
Das Vertrauen in das Bundesministerium für Gesundheit hatte seinen bisherigen Tiefpunkt im März 2021 erreicht. Seitdem hat sich das Vertrauen etwas erholt und liegt stabil um den Skalenmittelpunkt.
Das Vertrauen in die alte Bundesregierung war seit dem Anfang der Corona-Pandemie rückläufig. Besonders in der Phase nach den Lockerungen im Juni 2020 und zu der Verlängerung des 2. Lockdowns Anfang Januar 2021 sind die Vertrauenswerte gefallen. Nach einem Vertrauensvorschuss mit dem Regierungswechsel im Dezember ist das Vertrauen in die aktuelle Bundesregierung im neuen Jahr gesunken. Seitdem hat sich das Vertrauen etwas erholt, liegt aber weiterhin unterhalb des Skalenmittelpunktes.
Vertrauen in die Bundesregierung in der aktuellen Erhebung:
(Eher) niedrig | Mittel | (Eher) hoch | p.overall | |
---|---|---|---|---|
N=508 | N=184 | N=280 | ||
Alter | 47.3 (15.4) | 44.8 (15.4) | 45.3 (16.6) | 0.100 |
Geschlecht: | 0.035 | |||
männlich | 251 (49.4%) | 87 (47.3%) | 162 (57.9%) | |
weiblich | 257 (50.6%) | 97 (52.7%) | 118 (42.1%) | |
Schulbildung: | 0.001 | |||
Bis zu 9 Jahre | 59 (11.6%) | 18 (9.78%) | 20 (7.14%) | |
Mind. 10 Jahre (ohne Abitur) | 198 (39.0%) | 60 (32.6%) | 76 (27.1%) | |
Mind. 10 Jahre (mit Abitur) | 251 (49.4%) | 106 (57.6%) | 184 (65.7%) |
29 % haben hohes Vertrauen, 19 % mittleres Vertrauen, 52 % haben niedriges Vertrauen.
Personen, denen die Maßnahmen gehen zu weit gehen, haben durchgängig weniger Vertrauen in die Regierung.
Achtung: Die nachfolgenden Analysen und Abbildungen beziehen sich auf vergangene Erhebungswellen.
Geimpfte Personen und Personen, die die Maßnahmen für angemessen halten, haben ein höheres Vertrauen in die amtierende sowie die neue Bundesregierung als ungeimpfte und Personen, denen die Maßnahmen zu weit/nicht weit genug gehen.
Der neuen Regierung wird sowohl von Ungeimpften als auch Geimpften signifikant mehr Vertrauen im Umgang mit der Pandemie entgegengebracht als der amtierenden Regierung.
Das Vertrauen in Gesundheitsinstitutionen wird aus dem Vertrauen in RKI, BZgA, sowie die Gesundheitsministerien von Bund und Ländern gemittelt.
Das Vertrauen in die Gesundheitsministerien von Bund und Ländern war über die ersten drei Pandemiewellen deckungsgleich. Beide Institutionen haben über das vergangene Jahr an Vertrauen eingebüßt. Ende 2021 hat sich das Vertrauen auf mittlerem bis niedrigem Niveau stabilisert.
Das Robert Koch-Institut hat durchweg das höchste Vertrauen genossen, dies hat aber auch über den Verlauf der Pandemie um etwa einen Skalenpunkt abgenommen.
Der Großteil der Bevölkerung (76,3%) hat während der Pandemie (eher) häufig wahrgenommen. Über 75% der Befragten haben während der Pandemie (eher) häufig vom RKI gelesen/gehört während etwa ein Drittel (32,6%) (eher) häufig von der BZGA gelesen/gehört hat.
Wer die Kommunikation als (eher) häufig empfunden hat, bringt der jeweiligen Behörde auch mehr Vertrauen entgegen.
Das Vertrauen in Arbeitgeber und Betriebsärzte hat sich über den Pandemieverlauf kaum verändert und lag zum letzten Erhebungszeitpunkt stabil auf mittlerem Niveau.
In Welle 50 (24.08.2021) wurden die Teilnehmenden gefragt, für wie ehrlich und egoistisch sie Politiker:innen und Wissenschaftler:innen halten. Während etwa die Hälfte der Befragten die meisten oder alle Wissenschaftler:innen für ehrlich hielten, gaben dies nur 11% der Teilnehmer für Politiker:innen an. Ähnliche Antwortmuster ergaben sich auf die Frage, ob Politiker:innen und Wissenschaftler:innen vor allem versuchen, möglichst viel für sich selbst herauszuholen.
Das Vertrauen in die Bundesregierung wurde gesondert mittels der Skala von Grimmelikhuijsen & Knies (2017) erfasst. Konkret wurden die Integrität, das Wohlwollen und die Kompetenz der Institution eingeschätzt.
Korrelationsanalysen zeigen den Zusammenhang zwischen den Einzeldimensionen und dem Gesamtvertrauen (siehe oben, 1 sehr wenig Vertrauen, 7 sehr viel Vertrauen) an.
Korrelationen zum aktuellen Erhebungszeitpunkt: Vertrauen in die Bundesregierung und …
Kompetenz der Bundesregierung: r = 0.82
Wohlwollen der Bundesregierung: r = 0.79
Integrität der Bundesregierung: r = 0.81
Interpretation der Korrelationskoeffizienten r: In der folgenden Übersicht zeigen höhere Werte einen stärkeren Zusammenhang an, Werte nahe Null zeigen, dass es keinen Zusammenhang gibt, um 0.1 einen kleinen Zusammenhang. Werte um 0.3 zeigen einen mittleren Zusammenhang, ab 0.5 spricht man von einem starken Zusammenhang. Ein negatives Vorzeichen bedeutet, dass hohe Werte auf der einen Variable mit niedrigen Werten auf der anderen Variable einhergehen. Korrelationskoeffizienten, die statistisch bedeutsam sind, werden fett gedruckt.
Die Dimensionen von Vertrauen wurden im April und Juni 2020 sowie im Februar und März 2021 erfasst. Insbesondere von Februar zu März 2021 fallen alle drei bewerteten Dimensionen von Vertrauen ab.
Korrelationsanalysen zeigen den Zusammenhang zwischen dem Vertrauen in medizinische Unternehmen und der Impfbereitschaft.
Korrelationen zum aktuellen Erhebungszeitpunkt (09.02.21): Impfbereitschaft und …
Vertrauen in BioNTech: r = 0.62
Vertrauen in Moderna: r = 0.59
Vertrauen in AstraZeneca: r = 0.46
Interpretation der Korrelationskoeffizienten r: In der folgenden Übersicht zeigen höhere Werte einen stärkeren Zusammenhang an, Werte nahe Null zeigen, dass es keinen Zusammenhang gibt, um 0.1 einen kleinen Zusammenhang. Werte um 0.3 zeigen einen mittleren Zusammenhang, ab 0.5 spricht man von einem starken Zusammenhang. Ein negatives Vorzeichen bedeutet, dass hohe Werte auf der einen Variable mit niedrigen Werten auf der anderen Variable einhergehen. p-Werte < 0.05 zeigen statistisch bedeutsame Zusammenhänge an. Korrelationskoeffizienten, die statistisch bedeutsam sind, werden fett gedruckt.
Achtung: Ob sich ein Teilnehmer zur Zeit in einem Risikogebiet aufhält, wird nicht mehr erfasst. Weitere Informationen sind auf der Seite “Hotspots (>200) und Risikogebiete (>50)” zu finden.