Alles auf einen Blick — Erhebungen vom 15./16.04.2022, 10./11.05.2022 und 07./08.06.2022

Eine Zusammenstellung der wichtigsten Befunde mit Abbildungen und Empfehlungen finden Sie im aktuellen Foliensatz.

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Kurzzusammenfassung

Die PACE Befragung (Welle 2: 15./16.04.22 (n = 1008 Befragte), Welle 3: 10./11.05.22 (n = 988); Welle 4: 07./08.06.22 (n = 944)) basiert auf einer deutschlandweiten, nicht-probabilistischen online Quotenstichprobe, die die erwachsene Allgemeinbevölkerung zwischen 18 und 74 Jahren für die Merkmale Alter x Geschlecht und Bundesland abbildet. Die Pilotstudie (Welle 1) fand im Juli 2021 statt. Fragebögen können hier eingesehen werden.

Klimawandel als Gesundheitsrisiko

Direkt beobachtbare Folgen des Klimawandels (wie Extremwetterereignisse, Hitze) halten drei Viertel der Befragten für wahrscheinlich und schwerwiegend; indirekte Effekte (wie schlechte Lebensmittelqualität oder zunehmende psychische Probleme) nehmen weniger als die Hälfte der Befragten als Gesundheitsrisiken wahr. Ca. zwei Drittel der Befragten halten aktuell die Ausbreitung von Krankheitserregern als Folge des Klimawandels für wahrscheinlich.

Individuelles Klimaschutzverhalten

Ob klimafreundliches Verhalten gezeigt wird hängt stark vom jeweiligen Verhalten ab. Über 70% der Befragten bemühen sich, regional und saisonal zu essen, sparen Wasser durch Duschen statt Baden und sparen Rohstoffe durch längeren Gebrauch oder Recycling von Gegenständen. Ca 30% - 40% verwenden öffentliche Verkehrsmittel zur Arbeit oder zum Einkaufen, kaufen gezielt klimafreundliche Produkte oder haben ein klimafreundliches Haus. Es gaben mehr Befragte an, die Heizung aus Kostengründen herunterzuregeln als für den Umweltschutz (61% vs. 56%). Auch beim Verzicht aufs Autofahren ist das Geldsparen etwas wichtiger als der Umweltschutz. Wer insgesamt selbst angibt, sich häufiger klimafreundlich zu verhalten, unterstützt auch eher Klimaschutzmaßnahmen.

Akzeptanz von Klimaschutzmaßnahmen

Viele Maßnahmen und Forderungen für mehr Klimaschutz werden von der Mehrheit der Befragten unterstützt. Zwischen 60 und fast 80% befürworten den Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs und des Schienennetzes und eine klimafreundliche Veränderung von Gebäuden oder der Landwirtschaft. Weniger als die Hälfte der Befragten befürwortet den Kohleausstieg bis 2030, das künftige Verbot Öl- und Gasheizungen einzubauen und das Verbot nach 2030 Autos mit Verbrennermotoren erst-zuzulassen.

Partizipationsbereitschaft

Rund ein Drittel der Befragten möchte sich bei der Gestaltung von Klimaschutzmaßnahmen einbringen.

Ukraine-Krieg und steigende Energiekosten

Wer annimmt, dass infolge des Ukraine-Konflikts die Energiekosten steigen, stimmt eher für den Ausbau von Solar- und Windenergieanlagen und befürwortet auch eher die Einführung eines Tempolimits. Die Zusammenhänge sind aber sehr klein. Zu anderen diskutierten Maßnahmen, wie dem Kohleausstieg ab 2030, dem Verbot von Verbrennermotoren ab 2030 und dem Verbot von Öl- und Gasheizungen, zeigt sich kein statistischer Zusammenhang zu befürchteten steigenden Energiekosten. Der Ukraine-Krieg ist derzeit die Krise, zu der sich die Befragten am häufigsten informieren (57% informieren sich häufig, gefolgt vom Klimawandel (39%), dann Corona-Pandemie (36%)).