Alles auf einen Blick — Erhebung vom 27./28.09.2022

Eine Zusammenstellung der wichtigsten Befunde mit Abbildungen und Empfehlungen finden Sie im aktuellen Foliensatz.

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Kurzzusammenfassung

Die PACE Befragung (Welle 10: 27./28.09.22, n = 991) basiert auf einer deutschlandweiten, nichtprobabilistischen Online-Quotenstichprobe, die die erwachsene Allgemeinbevölkerung zwischen 18 und 74 Jahren für die Merkmale Alter x Geschlecht und Bundesland abbildet. Fragebögen können hier eingesehen werden.

Ergebnisse und Empfehlungen:

Aktuell haben zwei Drittel aller Befragten bereits durch eine der gegenwärtigen Krisen Geld verloren. Ca. 80% finden den erlebten oder befürchteten Geldverlust als bedrohlich – deutlich bedrohlicher als Pandemie, Krieg oder Klimawandel. Diese Bedrohung reduziert allerdings nicht generell die Bereitschaft, etwas gegen den Klimawandel zu tun. Wenn Personen sich stark durch den Geldverlust bedroht fühlen, ist das Vertrauen entscheidend: Personen mit hohem Vertrauen (z.B. in die Regierung, in die Wissenschaft) sind sogar handlungsbereiter wenn sie sich stark bedroht fühlen. Personen mit niedrigem Vertrauen sind generell wenig handlungsbereit, hier ist durch den Geldverlust keine Veränderung zu sehen. Vertrauen zu stärken und zu schützen scheint zum Aufrechterhalten oder möglicherweise auch Steigern der Handlungsbereitschaft hoch relevant.

Handlungsbereitschaft und was sie beeinflusst

Befunde: Personen haben eine höhere Handlungsbereitschaft, wenn sie größere Gesundheitsrisiken durch den Klimawandel wahrnehmen. Wer es einfach findet, sich klimafreundlich zu verhalten, meh Wissen über Umwelt und Klimawandel besitzt, die aktuellen Maßnahmen als effektiv eingeschätzt oder mehr Vertrauen in Institutionen hat, ist ebenfalls eher handlungsbereit. Wer wahrnimmt, dass sich andere für den Klimaschutz engagieren und/oder es von einem erwarten oder wer prosozial eingestellt ist, ist eher handlungsbereit.

Geldverlust und Handlungsbereitschaft gegen den Klimawandel

Befunde: Zwei Drittel der Befragten haben durch eine der aktuellen Krisen bereits Geld verloren - ca. 80% geben an, dass sie sich durch möglichen oder erlebten Geldverlust bedroht fühlen. Die Befragtensind jedoch unabhängig von der wahrgenommenen finanziellen Bedrohung durch die Krisen bereit, gegen die Klimakrise vorzugehen.

Vertrauen:

Befunde: Es zeigt sich aber, dass Personen mit mittlerem und höherem Vertrauen in Institutionen handlungsbereiter sind, je stärker sie sich von durch Geldverlust bedroht fühlen. Dies ließe sich so interpretieren, dass (bei mittlerem und hohen Vertrauen) potenziell durch den finanziellen Verlust ein Bewusstsein der Handlungsnotwendigkeit entsteht, z.B. weil fossile Brennstoffe Klimaschäden bewirken und die Abhängigkeit davon aktuell zu Geldverlust in der Gaskrise führt. Personen mit niedrigem Vertrauen sind generell wenig handlungsbereit, egal wie sehr sie sich durch einen Geldverlust bedroht fühlen

Prosozialität:

Befunde: Personen, die sich nicht durch Geldverlust bedroht fühlen, unterscheiden sich in ihrer Handlungsbereitschaft in Abhängigkeit von ihrer Prosozialität: wer eher egoistisch ist, der ist besonders wenig handlungsbereit, die prosozialen sind auch dann eher handlungsbereit, wenn sie sich von Geldverlust bedroht fühlen. Bei hohem Geldverlust unterschieden sich die Gruppen nicht und sind beide mittelmäßig handlungsbereit.

Ukrainekrieg, Klimawandel, Corona: Krisen im Vergleich

Befunde: Am seltensten informieren sich die Befragten zur Corona-Krise, am häufigsten über den Ukrainekrieg. Aktuell geben ca. zwei Drittel der Befragten an, durch eine der Krisen Geld verloren zu haben. Fast 80% fühlen ein hohes Risiko durch Geldverlust (60% fühlen ein hohes Risiko durch die Klimakrise, 73% durch den Ukrainekrieg und 35% durch Corona)

Empfehlungen: