Alles auf einen Blick — Erhebung vom 15./16.12.2020

Eine Zusammenstellung der wichtigsten Befunde mit Abbildungen und Empfehlungen finden Sie im aktuellen Foliensatz.

Foliensatz herunterladen

Ausführlichere Analysen zu bestimmten Fragestellungen finden Sie auf den Themenseiten

Kurzzusammenfassung

Auf der Basis der aktuellen Ergebnisse der zwei-wöchentlichen COSMO Befragung (Welle 30, 15.12.20 & 16.12.20, 1006 Befragte, deutschlandweite nicht-probabilistische Quotenstichprobe, die die erwachsene Allgemeinbevölkerung für die Merkmale Alter x Geschlecht und Bundesland abbildet) leitet das COSMO Konsortium folgende Empfehlungen zur weiteren Gestaltung der COVID-19 Lage in Deutschland ab.

Lockdown, Akzeptanz der Maßnahmen

Befunde: Der Anteil derer, die die Maßnahmen übertrieben finden, liegt aktuell bei 23% (Vorwoche: 23%). Durch den Teil-Lockdown und den harten Lockdown ist der Anteil der Maßnahmen-Ablehner nicht deutlich und nachhaltig gestiegen. Die Zustimmung zur Einschränkung von Freiheitsrechten ist im Dezember deutlich gestiegen. Die vorsorgliche Schließung von Schulen und Kitas ist jetzt stärker akzeptiert als Freiheitsrechte einschränken oder das Haus nur aus dringenden Gründen verlassen und hat im Dezember deutlich zugenommen. 11% sind bereit, gegen Maßnahmen demonstrieren zu gehen (letzte Woche: 10%); unter den Maßnahmen-Ablehnern sind es 38% (Vorwoche 30%). 25% fühlen Reaktanz (Ärger) wegen der Maßnahmen (letzte Woche: 25%). Die Änderungen über die letzten Wochen seit Einsetzen des Teil-Lockdowns (Anfang November) sind statistisch nicht signifikant.

Vorquarantäne vor Weihnachten

Befunde: Während Anfang Dezember noch 63% angaben, vor Weihnachten freiwillige Selbst-Quarantäne zu planen, sind es aktuell nur 36%. Der Anteil derer, die angeben, es trifft für sie nicht zu, ist von 21 auf 35% gestiegen; möglicherweise haben einige Personen ihre Weihnachtsplanung so geändert, so dass keine Vor-Quarantäne mehr nötig ist. Empfohlen wurden für die freiwillige Vor-Quarantäne mind. 5-7 Tage vor Weihnachten, besser sind 10-14 Tage. Von den 36%, die freiwillige Vorquarantäne planen, halten knapp 80% die Mindestzeit von 5 Tagen oder länger ein, bei 20% ist die Vor-Quarantäne zu kurz, um wirksam zu sein. 19% haben mit ihren Familien gemeinsame Vorquarantäne ausgemacht. 20% aller Befragten geben an, an Weihnachten Personen aus zwei weiteren Haushalten zu sehen, 10% aus mehr als zwei. Die Mehrheit feiert ohne weitere Haushalte (52%). 88% wollen an Weihnachten nicht verreisen. Wer reisen wird, nutzt das Auto (78%) oder die Bahn (25%).

Empfehlung:

Belastung und Sorgen

Befunde: Insgesamt 55% empfinden ihre persönliche Situation momentan als belastend (Anfang Dezember: 49%). Das Belastungsempfinden ist seit Anfang September in allen Altersgruppen gestiegen. Besonders Jüngere (61%) und Familien mit Kindern unter 14 (64%) sind belastet. Im November-Dezember schwanken alle spezifischen Sorgen nur leicht. Einzig die Sorge um Geldverlust ist signifikant gestiegen (seit 17.11.), befindet sich aber in der unteren Hälfte der Skala. Die größten individuellen Sorgen sind die Sorgen vor einer eigenen Erkrankung und Sorgen, eine geliebte Person zu verlieren. Sorgen bezogen auf die Wirtschaft und den Zusammenhalt in der Gesellschaft sind nach wie vor hoch. Aktuell sorgen sich 78% der Befragten (eher oder sehr) um die Überlastung des Gesundheitssystems; diese Sorge ist seit Beginn des Lockdowns Anfang November nochmal gestiegen.

Impfbereitschaft

Befunde: 49% würden sich (eher) gegen COVID-19 impfen lassen. Die Impfbereitschaft gegen COVID-19 ist höher für Personen, die Vertrauen in die Sicherheit der Impfung haben (wichtigster Faktor!), sich nicht auf die Impfung anderer verlassen wollen, die männlich oder älter sind. Die Impfbereitschaft gegen COVID-19 ist geringer für Personen, die Nutzen und Risiken der Impfung abwägen wollen – dies drückt ein hohes Informationsbedürfnis aus. Personen, die die COVID-19 Schutzmaßnahmen generell für übertrieben halten, haben auch eine geringere Impfbereitschaft. Die meisten Teilnehmer/innen wissen nicht, um welche Art des Impfstoffs es sich bei den Impfstoffen handelt, für die eine Zulassung beantragt wurde. Das Wissen steigt aber im Vergleich zu den Vorwochen. Über Impfstoffe, die neu im Zulassungsverfahren sind (AstraZeneca), herrscht besonders viel Unklarheit. Das Wissen über den Impfstofftyp beeinflusst die Impfbereitschaft derzeit nicht. 50% sehen die Impfung gegen COVID-19 vor allem als Vorbeugung einer eigenen Erkrankung, 25% sehen eine Impfung eher als Intervention, die die aktuellen Einschränkungen beseitigen könnte.

Empfehlungen:

Schnelltests

Befunde: Etwa ein Sechstel (14%) haben schon mal einen Schnelltest durchgeführt; 17% denken darüber nach, einen Schnelltest als Vorbereitung für die Feiertage durchzuführen. Etwa ein Drittel der Befragten fühlt sich dabei gut über Corona-Schnelltests informiert und 36% wissen, wo sie einen Schnelltest durchführen lassen können. Unwissen besteht über die Validität eines positiven/negativen Testergebnisses: Zwar denken nur 34%, dass sie bei einem positiven Ergebnis tatsächlich COVID19 haben, allerdings vermuten die meisten Personen, dass unter 10 positiv getesteten Personen 5 oder 8 davon tatsächlich COVID19 haben; 50% überschätzen die Anzahl (korrekt: ca. 6,5). Gleichzeitig wird auch die Bedeutung eines negativen Testergebnisses falsch eingeschätzt, 66 % der Befragten glauben, dass sie nach einem negativen Schnelltest-Ergebnis auch am nächsten Tag niemanden mit COVID-19 anstecken können (falsch). Nur 17% haben bereits einen Schnelltest durchgeführt, weil sie Kontakt zu einer Risikogruppe geplant hatten; die meisten Tests fanden aufgrund von Kontakt zu Erkrankten, bei Reiserückkehrern oder eigenen Symptome statt.

Empfehlung: