Ergebnisse aus dem wiederholten querschnittlichen Monitoring von Wissen, Risikowahrnehmung, Schutzverhalten und Vertrauen während des aktuellen COVID-19 Ausbruchsgeschehens

Stand: 18.04.2020 (Version 07-02)


In dieser Welle sind zusätzlich dabei: Sozialwissenschaftliches Institut der EKD und PEPP-PT.


Ziel

Ziel dieses Projektes ist es, wiederholt einen Einblick zu erhalten, wie die Bevölkerungin die Corona-Pandemie wahrneimmt: wie sich die “psychologische Lage” abzeichnet. Dies soll es erleichtern, Kommunikationsmaßnahmen und die Berichterstattung so auszurichten, um der Bevölkerung korrektes, hilfreiches Wissen anzubieten und Falschinformationen und Aktionismus vorzubeugen. So soll z.B. auch versucht werden, medial stark diskutiertes Verhalten einzuordnen, wie z.B. die Diskriminierung von Personen, die augenscheinlich aus stark betroffenen Ländern wie China oder Italien kommen, oder sogenannte Hamsterkäufe. Wir wollen ergründen, wie häufig solches Verhalten tatsächlich vorkommt und welche Faktoren dieses Verhalten möglicherweise erklären können.

Diese Seite soll damit Behörden, Medienvertretern, aber auch der Bevölkerung dazu dienen, die psychologischen Herausforderungen der COVID-19 Epidemie einschätzen zu können und im besten Falle zu bewältigen.

Alle Daten und Schlussfolgerungen sind als vorläufig zu betrachten und unterliegen ständiger Veränderung. Ein Review Team von wissenschaftlichen Kolleg/innen sichert zudem die Qualität der Daten und Schlussfolgerungen. Trotz größter wissenschaftlicher Sorgfalt und dem Mehr-Augen-Prinzip haften die beteiligten Wissenschaftler/innen nicht für die Inhalte.

Informationen zu COVID-19 und dem Ausbruchgeschehen

Wichtig: Hier finden Sie KEINE Informationen zu COVID-19 und dem eigentlichen Ausbruchsgeschehen. Wenn Sie das suchen, klicken Sie bitte hier:


Gegenstand dieser Informationsseite ist die jeweils zuletzt durchgeführte Erhebung. Die wöchentlichen Auswertungen der vorherigen Erhebungswellen finden Sie hier: https://projekte.uni-erfurt.de/cosmo2020/archiv/

Preprints: https://www.psycharchives.org/handle/20.500.12034/2398

Studienprotokoll: http://dx.doi.org/10.23668/psycharchives.2776

Fragebögen: https://dfncloud.uni-erfurt.de/s/Cmzfw8fPRAgzEpA

Materialien für die Nutzung in anderen Europäischen Ländern basierend auf COSMO (WHO Regionalbüro für Europa): http://www.euro.who.int/en/covid-19-BI


Wissenschaftliche Verantwortung und Initiative: UE

Finanzierung: UE, ZPID, RKI, BZgA

Auswertung und Dokumentation: UE


Kontakt: cornelia.betsch@uni-erfurt.de


Eine Zusammenfassung mit den wichtigsten Ergebnissen, Empfehlungen und Abbildungen als Kurzpräsentation gibt es hier: https://dfncloud.uni-erfurt.de/s/BEqqsgnCDBRqp3D


1 Zusammenfassung und Empfehlungen

Dieses Kapitel fasst alle Ergebnisse zusammen und gibt Empfehlungen; die Abbildungen dazu finden sich in den Einzelkapiteln weiter unten.

Analyse der 7. Datenerhebung (14.04.-15.04.2020). Die Datenerhebungen finden wöchentlich dienstags und mittwochs statt. Hinweis: Die Datenerhebung war beendet, bevor die Pressekonferenz der Bundeskanzlerin am Mittwochabend stattfand.

Die 1034 Befragten wurden aus einem durch die Firma Respondi (https://www.respondi.com/) rekrutierten und gepflegten Befragtenpool (sog. Online-Panel) so gezogen, dass sie der Verteilung von Alter, Geschlecht (gekreuzt) und Bundesland (ungekreuzt) in der Deutschen Bevölkerung entsprechen.

1.1 Gewöhnung an die Krise setzt ein

Die Ängste und Sorgen pendeln sich auf einem stabilen Niveau ein; dieses ist etwas niedriger als zum Zeitpunkt der Maßnahmenverschärfung (Mitte/Ende März). Die Risikowahrnehmung ist nach einem leichten Abrutschen über die letzten 3 Wochen wieder etwas gestiegen.

Die Sorge vor der Überlastung des Gesundheitssystems – eine zentrale Begründung der Maßnahmen – ging im Vergleich zur Vorwoche weiter zurück.

Trotz der relativ hohen Risikowahrnehmung treten “Ermüdungserscheinungen” im Zusammenhang mit der Akzeptanz der Maßnahmen auf: Die Maßnahmen sind immer noch gut akzeptiert, die Zustimmung sinkt aber kontinuierlich. Beispielsweise ging die Akzeptanz zu Maßnahmen der Schließung von Gemeinschaftseinrichtungen im Vergleich zur Vorwoche nochmal zurück.

  • Empfehlung: Die Einhaltung der Maßnahmen sollte weiter überprüft und Verstöße sanktioniert werden.

  • Empfehlung: Die gemeinsam durch die Maßnahmen erzielte Erfolge sollten betont werden.

  • Empfehlung: Die epidemiologische Konsequenz von Ausnahmen sollte verdeutlicht werden (z.B. durch Visualisierung).

1.2 Sorgen

Sorgen um die Wirtschaftskraft bleiben stabil hoch. Alle anderen Sorgen gehen tendenziell zurück, vor allem die Sorge um die Überlastung des Gesundheitssystems oder dass die Gesellschaft egoistischer wird.

Die Befürchtung, dass die Corona-Pandemie die soziale Ungleichheit verstärkt, bleibt nach wie vor bestehen.

  • Empfehlung: Maßnahmen zur wirtschaftlichen Unterstützung sollten weiter erarbeitet und kommuniziert werden.

  • Empfehlung: Sollte die Überlastung des Gesundheitssystems immer noch eine realistische Gefahr sein, sollte diese klar und mit einfach verständlichen Beispielen kommuniziert werden.

1.3 Wissen und Verhalten

Die Bevölkerung ist gut über COVID-19 und entsprechende Schutzmaßnahmen informiert.

Auch die geltenden Vorschriften zur physischen Distanzierung sind gut bekannt, werden aber teilweise nur unzureichend oder mit Ausnahmen umgesetzt.

78% verzichten häufig oder immer auf private Treffen mit anderen Personen (aus anderen Haushalten).

82% meiden häufig oder immer öffentliche Orte.

84% sind häufig oder immer in der Öffentlichkeit nur mit max. einer anderen Person unterwegs.

  • Empfehlung Risikokommunikation: Die Maßnahmen sollten alltagsrelevant und nicht abstrakt formuliert werden: z.B. wie kann die Kontaktregel von mind. 1,50 Meter beim Einkaufen eingehalten werden. Was muss ich tun, wenn eine Schule geschlossen wird, etc. Dabei können einfache Daumenregeln hilfreich sein, wie z.B. wie viel ist eigentlich 1,50 Meter: so viel, dass man lauter sprechen muss als normalerweise.

1.4 Vertrauen

Das RKI genießt das höchste Vertrauen, Tendenz leicht sinkend. Bis auf Krankenhäuser und Ärzte haben alle Institutionen im Vergleich zur Vorwoche etwas an Vertrauen verloren; es liegt aber immer noch auf hohem Niveau (um 5 von 7 Punkten).

Vertrauen in die Behörden ist ein wichtiger Einflussfaktor für die Akzeptanz vieler Maßnahmen (z.B. auch Akzeptanz einer Tracing-App, einer möglichen Impfung gegen COVID-19, der Beibehaltung der Maßnahmen etc.) und daher besonders schützenswert.

  • Empfehlung: Transparente Kommunikation ist weiterhin wichtig, um das Vertrauen aufrecht zu erhalten

  • Empfehlung: Gemeinsam erzielte Erfolge sollten betont werden, um das Vertrauen aufrecht zu erhalten

1.5 Sogenannte Exit-Strategien

57 % sprechen sich dafür aus, die Maßnahmen auch nach dem 19. April nicht zu lockern. (Dies war noch vor der Ansprache der Bundeskanzlerin am Mittwochabend.)

Zielgruppenspezifische und regionale Lösungen sind weniger akzeptiert als Regeln, die für alle gelten.

  • Empfehlung: Sollten zielgruppenspezifische und regionale Lösungen ergriffen werden, bedürfen sie besonderer Kommunikation.

1.6 Schulöffnungen

Ältere Kinder wieder in die Schulen zu schicken ist besser akzeptiert als jüngere Kinder in die Schulen schicken und Kitas zu öffnen.

Schulen bis zu den Sommerferien geschlossen zu halten wird eher abgelehnt; dass Horte und Kleinkindbetreuung bis zu den Ferien geschlossen bleiben, ist eher akzeptiert.

Rotationssysteme (in denen Kinder abwechselnd in kleineren Lerngruppen in der Schule und alleine Zuhause lernen) sind für 2 von 3 Eltern prinzipiell denkbar. Am stärksten wird eine Rotation zwischen Vor- und Nachmittag abgelehnt und von einem Fünftel der Eltern als für die Familien (eher) nicht machbar bewertet. Am seltensten wird die Rotation zwischen A- und B-Woche abgelehnt. Eltern jüngerer Kinder (6-10) stimmen (egal welcher) Rotationslösung eher weniger zu als Eltern älterer Kinder.

1 von 3 Eltern trauen ihren Grundschul-Kindern nicht zu, sich an Abstandsregeln zu halten. Selbst bei den 14- bis 18-jährigen Kindern trauen über 10% der Eltern ihren Kindern die Einhaltung der Regeln nicht zu.

  • Empfehlung: Familien benötigen unter Umständen Unterstützung bei der Familienorganisation, sollten Rotationssysteme auch für Grundschüler eingeführt werden (z.B. Betreuung bei geschlossenem Hort)

  • Empfehlung: Schulkonzepte zur Umsetzung der Abstands- und Hygieneregeln sind wichtig, auch für Schüler höherer Altersstufen.

1.7 Maske tragen

24% tragen bereits häufig oder immer Masken in der Öffentlichkeit (Vorwoche 28%); 52% denken, Stoffmaske-Tragen sollte verpflichtend sein (Vorwoche 45%).

Am häufigsten werden bereits Stoffmasken getragen. Über die unterschiedliche Schutzwirkung (Träger, andere – je nach Maskentyp) wissen die meisten korrekt Bescheid. Eine Warnung vor Masken mit Ventil scheint geboten – diese schützen nur den Träger, nicht aber andere. Dies ist nicht ausreichend bekannt.

Der Schutz anderer scheint bei der Wahl der Maske ein Kriterium zu sein. Trotz der RKI Empfehlung, dass FFP2 Masken vorrangig dem Fachpersonal zur Verfügung stehen sollten, ist ein großer Teil der Bevölkerung bereit, diese Masken (eher) zu kaufen (45% ohne Ventil, 36% mit Ventil), wenn sie die Gelegenheit dazu hätten.

  • Empfehlung: Die Beschränkungen des Schutzes durch Masken sollte weiter deutlich kommuniziert werden.

  • Empfehlung: Der fehlende Schutz anderer durch FFP2 Masken mit Ventil sollte verstärkt kommuniziert werden.

  • Empfehlung: Sollten FFP2/3 Masken knapp werden, reicht eine Empfehlung, dass diese nur Fachpersonal vorenthalten sein sollten, möglicherweise nicht aus. Diese Empfehlung sollte bereits jetzt verstärkt kommuniziert werden.

1.8 App zur Verfolgung von Transmissionsketten

Etwa 77% (+4%) der Befragten geben an, schon etwas von einer solchen App gehört zu haben.

53% (-3%) sind eher bereit oder bereit, sich eine datenschutzkonforme App zu installieren; 18% (+3%) würden sich eine solche App auf keinen Fall runterladen. Wer hohes Vertrauen in die Behörden hat und den Ausbruch nicht als Medienhype wahrnimmt, würde sich eher eine Tracing-App runterladen.

Die aus dem Kontakt-Tracing folgenden Maßnahmen zur Eindämmung der Infektionsketten (häusliche Quarantäne von Kontaktpersonen) sind bevölkerungsweit sehr gut akzeptiert.

  • Empfehlung: Die Bereitschaft zur Nutzung einer Tracing-App ist mittel ausgeprägt und sinkt leicht über die vergangenen Wochen. Kommunikationsmaßnahmen sollten vor allem auf die große Gruppe der Unentschiedenen fokussieren.

  • Empfehlung: Die gut akzeptierten Aspekte – wie die häusliche Quarantäne und vermehrte Testen – könnten bei der Bewerbung der App verstärkt betont werden.

1.9 Impfungen

Es wurde abgefragt, ob in den vergangenen 6 Wochen Impfungen für die Teilnehmer geplant waren (Eltern wurden zusätzlich nach Impfungen für das jüngste Kind gefragt). Von den 132 geplanten Erwachsenen-Impfungen wurden 30% durch die Corona-Situation von Arzt/Ärztin oder Patient/in abgesagt. 35% der 75 geplanten Kinderimpfungen wurden durch die Corona-Situation abgesagt. Nur ca. die Hälfte wurde wie geplant durchgeführt.

  • Empfehlung: Diese Zahlen sollten mit Abrechnungszahlen verglichen werden. Sollte sich diese Tendenz dort spiegeln, besteht dringender Handlungsbedarf.

  • Empfehlung: Ärztinnen und Ärzte sollten so unterstützt werden, dass geplante Impfungen weiter durchgeführt werden, damit keine Impflücken entstehen.

  • Empfehlung: Vor allem Eltern benötigen Unterstützung, damit die geplanten Impfungen nicht von ihnen abgesagt werden.

1.10 Hypothetische Impfung gegen das Coronavirus

Erstmals wurde die Bereitschaft abgefragt, sich gegen das neue Coronavirus impfen zu lassen, gegeben es gibt einen effektiven und sicheren Impfstoff. 79% würden sich impfen lassen, unabhängig davon, ob die Impfung andere schützt oder nicht.

Personen mit Risikofaktoren (Männer, Alter, Infizierte im Umfeld), erhöhter Risikowahrnehmung, die allgemein Impfungen gegenüber aufgeschlossen sind (Vertrauen in Impfungen haben, es nicht für überflüssig halten, den sozialen Nutzen von Impfungen sehen) würden sich auch eher gegen das Coronavirus impfen lassen. Wer im Gesundheitswesen arbeitet, ist weniger impfbereit.

Gegeben der Impfstoff und Masketragen wären gleichermaßen effektiv: Bei einer angenommenen Basisreproduktionsrate von R0 = 3 (https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/N/Neuartiges_Coronavirus/Steckbrief.html) würde eine Impfbereitschaft von 79% ausreichen, um die Verbreitung des Virus zu stoppen. Nur mit Masken könnte es bei der aktuellen Bereitschaft zum Masketragen nicht erreicht werden, da mindestens 67% vor dem Virus geschützt sein müssten.

  • Empfehlung: Bis ein effektiver Impfstoff in der nötigen Menge vorhanden ist, sollten alternative Maßnahmen zur Verlangsamung der Ausbreitung kommunikativ forciert werden und deren eingeschränkte Schutzwirkung verständlich kommuniziert werden.

1.11 Ostern und Religiosität

Die sozialen und religiösen Aspekte rund um das vergangene Osterfest wurden abgefragt. Die Bedeutung von Ostern scheint sich im Wesentlichen durch das Zusammensein in der Familie zu definieren. Das Fehlen echter Sozialkontakte zu Ostern konnte aber durch die digitalen Kommunikationsmöglichkeiten wenigstens teilweise ausgeglichen werden. Personen mit hoher kirchlicher Verbundenheit nutzen auch eher digitale Ersatzangebote der Kirchen und nehmen den Beitrag der Kirche zur persönlichen Krisenbewältigung deutlicher wahr.

  • Empfehlung: Für die Kirchen erscheint es als eine wichtige Aufgabe, auch in dieser schwierigen Zeit zu Menschen, denen Glaube und Gemeinde am Herzen liegen, den Kontakt zu halten, auch mit digitalen Kommunikationsformen.

1.12 Familiärer Zusammenhalt

Hinsichtlich des Familienklimas haben sich positive Gefühle, Problemlösungsfähigkeiten sowie die Qualität der Kommunikation auf einem hohen Niveau erhalten. Auch das Ausmaß von Meinungsverschiedenheiten in den Familien hat sich seit Welle 5 nicht verändert.

  • Empfehlung: Unterstützungsangebote sollten weiter aufrechterhalten bleiben.

1.13 Alkohol und Bewegung

Der selbstangegebene Alkoholkonsum der Befragungsteilnehmenden ist in der aktuellen Situation vergleichbar zum selbst angegebenen Konsum im letzten Jahr.

Auch die Bewegung ist - hier im Vergleich zu repräsentativen Daten aus den Vorjahren - auf einem vergleichbaren Niveau.

  • Empfehlung: Die Möglichkeiten zur Bewegung im Freien könnten dazu beigetragen haben, dass die Bewegung und der Alkoholkonsum auf vergleichbaren Niveaus sind wie in Vorjahren; dies sollte weiterhin erlaubt bleiben, so es das Infektionsgeschehen erlaubt.

1.14 Psychologische Krisenbewältigung

Trotz der aktuell eingeschränkten Kontaktmöglichkeiten sind die Bewältigungsfähigkeiten und -möglichkeiten (Coping) seit Welle 4 relativ stabil und weiterhin gut ausgeprägt. Jedoch sind die Unterstützungsangebote aus dem persönlichen Umfeld zurückgegangen. Weniger Befragungsteilnehmende empfinden ihre persönliche Situation momentan als belastend (im Vergleich zu vor zwei Wochen -12%), dennoch betrifft es immerhin noch 45% der jungen Personen.

  • Empfehlung: Hinweise und einfach zugängliche Angebote zur psychologischen Krisenbewältigung über Kanäle, die vor allem von jungen Menschen genutzt werden, sind dringend geboten.

2 Hinweise zur Datenerhebung und Interpretation der Daten

Die Daten werden zunächst wöchentlich erhoben mit Beginn am 03.03.2020. Bei einer Veränderung oder Zuspitzung der Lage können die Intervalle zwischen den Wellen verkürzt werden. Eine Welle dauert von 10 Uhr morgens bis 24 Uhr am Folgetag, umfasst also ca. 2 Tage.

Es handelt sich um Querschnittsdaten, d.h., dass an den verschiedenen Wellen verschiedene Personen teilgenommen haben.

In jeder Welle werden ca. 1000 Personen mit einem Online-Fragebogen befragt. Die Stichproben werden jeweils so gezogen, dass sie der Verteilung von Alter, Geschlecht (gekreuzt) und Bundesland (ungekreuzt) in der Deutschen Bevölkerung entsprechen.

Auswertungsstrategie: Es werden v.a. deskriptive Daten im Verlauf über die Zeit gezeigt. Für den aktuellen Messzeitpunkt berechnen wir zudem Regressionen, also Analysen, die den relativen Einfluss verschiedener möglicher Einflussfaktoren auf das Verhalten oder die Risikowahrnehmung bestimmen (Alter, Geschlecht, Bildung, Arbeit im Gesundheitssektor, chronische Erkrankung, ein Kind unter 18 haben, Gemeindegröße, Vertrauen in die Behörden, Vertrauen in den Gesundheitssektor, Vertrauen in den Arbeitgeber, Relevanz verschiedener Medien und Informationsquellen; für eine komplette Liste siehe Daten im Detail), verschiedene affektive Aspekte (Angst, Sorge, Dominanz des Themas, Hilflosigkeit), verschiedene Aspekte bezogen auf die Wahrnehmung des Virus (wahrgenommene Nähe, Ausbreitungsgeschwindigkeit, Neuheit), gefühltes und echtes Wissen (COVID-19, Schutzmaßnahmen), Selbstwirksamkeit und wahrgenommene Sicherheit in Bezug auf effektive Schutzmaßnahmen, Wahrnehmung des Ausbruchs als Medienhype, Häufigkeit der Informationssuche über Corona, Infizierte im persönlichen Umfeld (bestätigt und unbestätigt vs. nicht). Als Regressionsmethode verwenden wir eine Rückwärtsregression mit Elimination, was man sich wie ein Fischernetz vorstellen kann: um möglichst viel Erklärkraft zu gewinnen, um Ansatzpunkte für Policies und Kommunikation zu finden, werden möglichst viele Variablen exploriert.

Hinweis: Ausschließlich in Welle 4 wurde zusätzlich das Alterssegment über 74 Jahren erhoben. Um die Vergleichbarkeit zwischen den Wellen zu erhalten wurde dieses Alterssegment aus den Berechnungen ab Welle 5 wieder ausgeschlossen (d.h. die dargestellten Daten aus Welle 4 enthalten nur Personen bis einschließlich 74 Jahren).

Limitationen: Analysen über Zusammenhänge können keine Aussagen darüber treffen, was Ursache und was Wirkung ist. Die reguläre Stichprobe umfasst Personen im Alter von 18-74 Jahren.


3 Psychologische Lage

Für menschliches Entscheiden ist die Wahrnehmung von Risiken wichtig. Für Verhalten spielen zudem Emotionen wie Angst oder das Gefühl, bedroht zu sein, eine Rolle. Ferner sind Kontrollüberzeugungen relevant – wenn ich mich schützen will, habe ich dann das relevante Wissen, bin ich sicher, dass ich mich schützen kann?

Die folgenden Grafiken zeigen zunächst den aktuellen Stand und die Veränderung der relevanten Variablen. Weiter unten wird exploriert, inwiefern diese Variablen auch mit effektivem Schutzverhalten oder anderen Verhaltensweisen wie Hamsterkäufen zusammenhängen (siehe Abschnitt “Wer verhält sich wie?”).

3.1 Risikowahrnehmung

Die folgenden drei Grafiken zeigen verschiedene Aspekte der Risikowahrnehmung im Verlauf der Erhebungen.

Insgesamt ist die Risikowahrnehmung etwas niedriger als zum Zeitpunkt der Maßnahmenverschärfung (Mitte/Ende März) und nach einem leichten Abrutschen über die letzten 3 Wochen in der letzten Woche wieder etwas gestiegen.

In den Analysen zur Risikowahrnehmung zeigte sich bislang, dass Ältere ihre Wahrscheinlichkeit zu erkranken als signifikant niedriger einschätzen als Jüngere. Dafür schätzen Ältere den Schweregrad einer COVID-19 Erkrankung und ihre Anfälligkeit als höher ein. Die Daten sind hier daher nochmal aufgesplittet nach Altersgruppen aufbereitet:

3.2 Corona und Emotionen

Die folgenden drei Grafiken zeigen verschiedene emotionale Aspekte über den Verlauf der Erhebungen. Nach einem stetigen Anstieg für die Dominanz des Themas, die Angst und Besorgnis der letzten Wochen, gehen die Werte wieder leicht zurück. Es scheint eine Gewöhnung einzusetzen.

Ältere Menschen sorgen sich mehr (r = 0.09 ) und haben mehr Angst (r = 0.12 ) als jüngere Menschen. Ältere und jüngere Menschen denken gleichermaßen häufig an den Coronavirus (r = 0.01 ).

Interpretation der Korrelationskoeffizienten r: In der folgenden Übersicht zeigen höhere Werte einen stärkeren Zusammenhang an, Werte nahe Null zeigen, dass es keinen Zusammenhang gibt, um 0.1 einen kleinen Zusammenhang. Werte um 0.3 zeigen einen mittleren Zusammenhang, ab 0.5 spricht man von einem starken Zusammenhang. Ein negatives Vorzeichen bedeutet, dass hohe Werte auf der einen Variable mit niedrigen Werte auf der anderen Variable auftreten. p-Werte < 0.05 zeigen statistisch bedeutsame Zusammenhänge an. Korrelationskoeffizienten, die statistisch bedeutsam sind, werden fett gedruckt

3.3 Sorgen

Verschiedene Sorgen können über die Zeit relevant werden.

Die größten aktuellen Sorgen betreffen wirtschaftliche und gesellschaftliche Folgen.

In dieser Woche ging signifikant die Sorge zurück, dass das Gesundheitssystem überlastet wird.

Dunklere Balken sind aktuellere Daten.

Hinweis: Sind weniger Balken zu sehen, sind die Fragen nur in einigen Wellen abgefragt worden: “die Kluft zwischen Arm und Reich vergrößert wird” (ab Welle 4) und “Sie aufgrund von Einkommenseinbußen in finanzielle Schwierigkeiten geraten (z.B. durch Kurzarbeit)?” (ab Welle 5). Die Angabe zur Aussage “… dass Sie Ihren Arbeitsplatz verlieren?” ist nicht verpflichtend (gültige Angaben: Welle 3 n = 963, Welle 4 n = 903, Welle 5 n = 990, Welle 6 n = 992, Welle 7 n = 1003).

4 Wissen und Verhalten

In diesem Abschnitt betrachten wir Wissen über Schutzmaßnahmen und Faktoren, die relevant sind, damit dieses Verhalten auch umgesetzt wird.

4.1 Gefühltes und echtes Wissen über COVID-19

Die folgende Grafik zeigt den aktuellen Stand und die Veränderung des selbst eingeschätzten und tatsächlichen mittleren Wissens zu COVID-19. Achtung: selbst eingeschätztes Wissen wurde allgemein abgefragt, tatsächliches Wissen sind 3 Wissensfragen zu Behandlungsoptionen, Übertragung und Inkubationszeit. Das gefühlte Wissen steigt langsam, offenbart aber auch Unsicherheiten, die möglicherweise die wissenschaftlichen Unsicherheiten spiegeln.

Der Zusammenhang zwischen selbst eingeschätztem Wissen und tatsächlichem Wissen über COVID-19 ist gering, Korrelation (r): 0.1

Hinweis: Die Berechnung des Scores für das tatsächliche Wissen wurde rückwirkend für alle Wellen angepasst (ab Welle 3 aus drei anstelle von vier Items, da ein Item aus dem Fragebogen entfernt wurde).

4.2 Wirksame Schutzmaßnahmen

Damit wirksames Schutzverhalten ergriffen werden kann, muss dieses erstmal bekannt sein. Die Daten zeigen, dass wesentliche Maßnahmen sehr gut bekannt sind, aber immer noch nicht durchgängig ergriffen werden.

Wissen wurde erfasst als ja vs. nein/weiß nicht.

Verhalten wurde auf einer 5-stufigen Skala erfasst (nie, selten, manchmal, häufig, immer); als Personen, die das Verhalten ergriffen haben zählen diejenigen, die mindestens häufig oder immer angegeben haben. Weiter unten ist das Verhalten nochmal nach den Häufigkeitskategorien aufgeteilt.

Im untenstehenden Diagramm ist die Häufigkeit einzelner Verhaltensweisen dargestellt. Jeder Balken veranschaulicht die Häufigkeitsverteilung für jene Personen, auf die das Verhalten anwendbar ist und ergibt 100%. Je breiter ein Balkenabschnitt ist, desto mehr Personen gaben an, das Verhalten in der jeweiligen Häufigkeit ausgeführt zu haben. Die Prozentangabe auf der rechten Seite der grünen Balkenabschnitte gibt den Anteil der Personen an, die ein Verhalten „immer“ oder „häufig“ zeigen, z. B. vermeiden 94% immer oder häufig Händeschütteln. Die negativen Prozente auf der X-Achse helfen, den Anteil der Personen abzulesen, die ein Verhalten „nie“ bis „manchmal“ (rote und gelbe Balkenabschnitte) gezeigt haben, z. B. tragen 76% nie, selten oder manchmal eine Atemschutzmaske.

4.3 Offizielle Verfügungen

Damit die offiziellen Verfügungen umgesetzt werden können, müssen sie erstmal bekannt sein. Die Daten zeigen, dass wesentliche Verfügungen sehr gut bekannt sind, aber immer noch nicht durchgängig ergriffen werden.

Wissen wurde erfasst als ja vs. nein/weiß nicht.

Verhalten wurde auf einer 5-stufigen Skala erfasst (nie, selten, manchmal, häufig, immer); als Personen, die das Verhalten ergriffen haben zählen diejenigen, die mindestens häufig oder immer angegeben haben. Weiter unten ist das Verhalten nochmal nach den Häufigkeitskategorien aufgeteilt.

Im untenstehenden Diagramm ist die Häufigkeit einzelner Verhaltensweisen dargestellt. Jeder Balken veranschaulicht die Häufigkeitsverteilung für jene Personen, auf die das Verhalten anwendbar ist und ergibt 100%. Je breiter ein Balkenabschnitt ist, desto mehr Personen gaben an, das Verhalten in der jeweiligen Häufigkeit ausgeführt zu haben. Die Prozentangabe auf der rechten Seite der grünen Balkenabschnitte gibt den Anteil der Personen an, die ein Verhalten „immer“ oder „häufig“ zeigen, z. B. halten 91% der Personen immer oder häufig 1,50m Abstand in der Öffentlichkeit. Die negativen Prozente auf der X-Achse helfen, den Anteil der Personen abzulesen, die ein Verhalten „nie“ bis „manchmal“ (rote und gelbe Balkenabschnitte) gezeigt haben, z. B. begeben sich 39% nie, selten oder manchmal in die Selbstquarantäne, wenn sie keine Symptome zeigen.

Wer macht Ausnahmen?

Im obenstehendem Diagramm zeigt sich, dass zwischen 15 und 20% Ausnahmen machen und nur manchmal, selten oder nie öffentliche Orte meiden oder nur mit einer weiteren Person unterwegs sind.

Die folgenden Analysen untersuchen genauer am Beispiel des Meidens öffentlicher Orte, was Personen charakterisiert, die sich immer und häufig an diese Regeln halten im Vergleich zu denen, die es nur manchmal, selten oder nie tun.

An die Regeln halten sich häufiger: Frauen, Personen in kleineren Städten, Personen, die mehr über Schutzmaßnahmen und Verfügungen wissen, häufiger Informationen suchen und die sich selbst für anfälliger halten. Ausnahmen machen eher Personen, die das Ausbruchsgeschehen als einen Medienhype wahrnehmen und für sich selbst eine höhere Wahrscheinlichkeit wahrnehmen zu erkranken.

Interpretation: Dargestellt sind die Ergebnisse einer binär-logistischen schrittweisen Regressionsanalyse (bestes statistisches Modell). Odds ratio treffen eine Aussage darüber, inwieweit das Vorhandensein bzw. Nichtvorhandensein eines Merkmals A (z.B. einen Beruf im Gesundheitsektor ausüben) mit dem Vorhandensein bzw. Nichtvorhandensein eines weiteren Merkmals B (z.B. sich häufig oder immer an die Regeln halten) zusammenhängt. CI sind die 95% Konfidenzintervalle der Koeffizienten. Fettgedruckte Einflussfaktoren sind signifikant und haben einen statistisch bedeutsamen Einfluss. Werte über 1: höhere Werte auf diesem Einflussfaktor zeigen an, dass die Personen sich eher häufig oder immer an die Regeln halten. Werte unter 1: kleinere Werte auf diesem Einflussfaktor zeigen an, dass sich die Personen eher nur manchma,, sleten oder nie an die Regeln halten.

Variablen im Modell: Alter, Geschlecht, Bildung, Arbeit im Gesundheitssektor, chronische Erkrankung, ein Kind haben unter 18, Gemeindegröße, Vertrauen in die Behörden, Vertrauen in den Gesundheitssektor, Risikowahrnehmung (Wahrscheinlichkeit, Anfälligkeit, Schweregrad), verschiedene affektive Aspekte (Angst, Sorge, Dominanz des Themas, Hilflosigkeit), verschiedene Aspekte bezogen auf die Wahrnehmung des Virus (wahrgenommene Nähe und Ausbreitungsgeschwindigkeit), gefühltes und echtes Wissen (COVID-19, Schutzmaßnahmen, Verfügungen), Selbstwirksamkeit und wahrgenommene Sicherheit in Bezug auf effektive Schutzmaßnahmen, Wahrnehmung des Ausbruchs als Medienhype, Häufigkeit der Informationssuche über Corona und Infizierte im persönlichen Umfeld (bestätigt und unbestätigt vs. nicht).

Hinweis: Die Regression bezieht sich ausschließlich auf die aktuelle Welle.

  Öffentliche Orte meiden
Variablen Odds Ratios CI p
(Intercept) 0.01 0.00 – 0.05 <0.001
Geschlecht: weiblich 1.64 1.17 – 2.30 0.004
Mittelstadt vs.
Kleinstadt
0.88 0.56 – 1.38 0.588
Großstadt vs. Kleinstadt 0.64 0.44 – 0.95 0.025
Infizierte im
persönlichen Umfeld
1.65 0.97 – 2.78 0.064
Wahrgenommener Medienhype 0.86 0.76 – 0.98 0.019
Wahrgenommene Nähe 1.12 0.99 – 1.28 0.080
Wahrgenommene
Ausbreitungsgeschwindigkeit
1.10 0.98 – 1.24 0.092
Mittleres Wissen COVID-19 1.84 0.80 – 4.22 0.151
Wissen über effektive
Schutzmaßnahmen
4.23 1.12 – 16.03 0.034
Wissen über offizielle
Verfügungen
21.29 8.31 – 54.54 <0.001
Häufigkeit der
Informationssuche
1.17 1.03 – 1.33 0.014
Wahrscheinlichkeit zu
erkranken
0.87 0.76 – 1.00 0.045
Anfälligkeit 1.23 1.07 – 1.41 0.003
Observations 1013
Cox & Snell’s R2 / Nagelkerke’s R2 0.145 / 0.226

5 Was die Risikowahrnehmung beeinflusst

Die Risikowahrnehmung ist ein wichtiger Einflussfaktor für Schutzverhalten. Risiko wird als Wahrscheinlichkeit zu erkranken, als Schweregrad der Erkrankung und eigene Anfälligkeit erfasst. Hier wird untersucht, welche Faktoren mit der Risikowahrnehmung zusammenhängen.

Wahrscheinlichkeit

Wie hoch schätzen Sie Ihre Wahrscheinlichkeit ein, dass Sie sich mit dem neuartigen Coronavirus infizieren? Erfasst auf einer Skala von 1-7: extrem unwahrscheinlich - extrem wahrscheinlich.

Eine eher höhere Erkrankungswahrscheinlichkeit nimmt wahr,

  • wer jünger ist,

  • wer im Gesundheitssektor arbeitet.

  • wer in einer mittelgroßen Stadt lebt,

  • wer Infizierte im Umfeld hat,

  • wer das Virus als näher wahrnimmt,

  • wer das Ausbruchsgeschehen nicht als Medienhype wahrnimmt,

  • wer sich häufiger zum Ausbruchsgeschehen informiert,

  • wer eine geringere Selbstwirksamkeit hat.

Schweregrad

Wie schätzen Sie eine Infektion mit dem neuartigen Coronavirus für sich selbst ein? Erfasst auf einer Skala von 1-7: völlig harmlos - extrem gefährlich.

Eine eher schwerwiegende Erkrankung erwartet

  • wer älter ist,

  • wer männlich ist,

  • wer Infizierte im Umfeld hat,

  • wer chronisch krank ist,

  • bei wem Situation negativere Emotionen auslöst,

  • wer das Virus als schnell ausbreitend wahrnimmt,

  • wer das Ausbruchsgeschehen nicht als Medienhype wahrnimmt

  • wer weniger gebildet ist.

Anfälligkeit

Als wie anfällig schätzen Sie sich für eine Infektion mit dem neuartigen Coronavirus ein? Erfasst auf einer Skala von 1-7: überhaupt nicht anfällig - sehr anfällig

Eine eher höhere Anfälligkeit nimmt wahr,

  • wer älter ist,

  • wer weniger gebildet ist,

  • wer chronisch krank ist,

  • wer Infizierte im Umfeld hat,

  • bei wem die Situation negativere Emotionen auslöst,

  • wer das Virus als näher wahrnimmt,

  • wer das Virus als schnell ausbreitend erlebt,

  • wer weniger weiß über effektive Schutzmaßnahmen,

  • wer den Behörden vertraut,

  • wer eine geringere Selbstwirksamkeit hat,

  • wer Kinder unter 18 Jahren hat.

Interpretation: Dargestellt sind die Ergebnisse einer linearen schrittweisen Regressionsanalyse (bestes statistisches Modell). CI sind die 95% Konfidenzintervalle der Koeffizienten (betas). Wenn diese Null einschließen, hat die entsprechende Variable keinen statistisch bedeutsamen Einfluss. Fettgedruckte Einflussfaktoren sind signifikant und haben einen statistisch bedeutsamen Einfluss. Das heißt für Werte mit positivem Vorzeichen: höhere Werte auf diesem Einflussfaktor führen zu mehr Risikowahrnehmung. Das heißt für Werte mit negativem Vorzeichen: höhere Werte auf diesem Einflussfaktor führen zu weniger Risikowahrnehmung.

Variablen im Modell: Alter, Geschlecht, Bildung, Arbeit im Gesundheitssektor, chronische Erkrankung, ein Kind haben unter 18, Gemeindegröße, Vertrauen in die Behörden, Vertrauen in den Gesundheitssektor, verschiedene affektive Aspekte (Angst, Sorge, Dominanz des Themas, Hilflosigkeit), verschiedene Aspekte bezogen auf die Wahrnehmung des Coronavirus (wahrgenommene Nähe, Ausbreitungsgeschwindigkeit, Neuheit), gefühltes und echtes Wissen (COVID-19, Schutzmaßnahmen), Selbstwirksamkeit und wahrgenommene Sicherheit in Bezug auf effektive Schutzmaßnahmen, Wahrnehmung des Ausbruchs als Medienhype, Häufigkeit der Informationssuche über Corona, Infizierte im persönlichen Umfeld (bestätigt und unbestätigt vs. nicht).

Insgesamt lässt sich zwischen 26% und 40% der Verhaltensvarianz durch die untersuchten Faktoren aufklären (R2). Das heißt, dass es noch einige andere, bisher nicht erfasste Faktoren gibt, die das Verhalten beeinflussen.

Hinweis: Die Regressionen beziehen sich ausschließlich auf die aktuelle Welle.

  Wahrscheinlichkeit Schweregrad Anfälligkeit
Variablen Beta standardized CI p Beta standardized CI p Beta standardized CI p
(Intercept) <0.001 <0.001 <0.001
Alter -0.17 -0.23 – -0.11 <0.001 0.30 0.25 – 0.35 <0.001 0.07 0.00 – 0.13 0.039
Beruf im Gesundheitsektor 0.07 0.01 – 0.12 0.014
Mittelstadt vs.
Kleinstadt
0.06 0.01 – 0.12 0.033 0.03 -0.03 – 0.09 0.337
Großstadt vs. Kleinstadt 0.06 -0.00 – 0.12 0.061 0.06 0.00 – 0.12 0.038
Infizierte im
persönlichen Umfeld
0.12 0.06 – 0.17 <0.001 0.08 0.03 – 0.12 0.002 0.08 0.03 – 0.14 0.002
Vertrauen in
Gesundheitssektor
0.05 -0.01 – 0.11 0.084
Wahrgenommener Medienhype -0.06 -0.12 – -0.01 0.029 -0.12 -0.17 – -0.07 <0.001 -0.06 -0.12 – -0.00 0.037
Wahrgenommene Nähe 0.23 0.17 – 0.30 <0.001 0.14 0.07 – 0.20 <0.001
Dominanz negativer
Emotionen
0.06 -0.01 – 0.13 0.097 0.32 0.27 – 0.37 <0.001 0.19 0.12 – 0.26 <0.001
Häufigkeit der
Informationssuche
0.10 0.04 – 0.16 0.001 0.05 -0.01 – 0.11 0.139
Selbstwirksamkeitserwartung -0.24 -0.29 – -0.18 <0.001 -0.10 -0.16 – -0.05 <0.001
Geschlecht: weiblich -0.09 -0.14 – -0.04 <0.001 -0.05 -0.10 – 0.00 0.070
Schulbildung: 10+ Jahre
(ohne Abitur) vs. 9 Jahre
-0.07 -0.15 – 0.00 0.065 -0.14 -0.23 – -0.06 0.001
Schulbildung: Abitur vs.
9 Jahre
-0.10 -0.18 – -0.02 0.010 -0.18 -0.27 – -0.09 <0.001
Chronisch krank (vs.
nicht chronisch krank)
0.27 0.22 – 0.32 <0.001 0.23 0.18 – 0.29 <0.001
Wahrgenommene
Ausbreitungsgeschwindigkeit
0.05 0.00 – 0.10 0.047 0.08 0.03 – 0.14 0.003
Mittleres Wissen COVID-19 -0.04 -0.09 – 0.01 0.137
Vertrauen in Behörden 0.10 0.04 – 0.15 0.001
Wissen über effektive
Schutzmaßnahmen
-0.07 -0.12 – -0.01 0.019
Keine Kinder unter 18
Jahren (vs. Kinder unter
18 Jahren)
-0.07 -0.13 – -0.02 0.010
Observations 1013 1013 1013
R2 / adjusted R2 0.269 / 0.261 0.409 / 0.403 0.287 / 0.275

6 Informationsverhalten

6.1 Häufigkeit

6.2 Corona als Medien-Hype

7 Ausbruchs-Management

Vertrauen

Wie viel Vertrauen haben Sie in die untenstehenden Personen und Organisationen, dass sie in der Lage sind, gut und richtig mit dem neuartigen Coronavirus umzugehen?

Hinweis: Befragungsteilnehmende hatten die Möglichkeit “keine Angabe möglich” auszuwählen. Das heißt, dass die folgenden Mittelwerte sich ggf. nicht auf die gesamte Stichprobe der jeweiligen Messzeitpunkte beziehen.

Interpretation: Mittelwerte mit 95% Konfidenzintervallen. Wenn die Intervalle sich nicht überschneiden, kann man von einem signifikanten Unterschied ausgehen. Dunklere Balken sind aktuellere Daten.

8 Akzeptanz der Maßnahmen

Im Vergleich zur vorangegangenen Welle haben sich die Anteile an Personen, die den Maßnahmen etwas bis sehr zustimmen (Stufe 5 - 7), wie folgt geändert: (Beispiel: 20% bedeutet, dass im Vergleich zur Vorwoche 20% mehr Personen der Maßnahme eher oder sehr zustimmen).

  • Einschränkung persönlicher Freiheitsrechte: -2 %
  • Einschränkung des Rechts zur freien Wahl des Wohn- und Aufenthaltsortes: -1 %
  • Einschränkung des Zugangs zum Internet und sozialen Medien zur Verhinderung der Verbreitung von Fake News: -2 %
  • Vorsorgliche Schließung von Gemeinschaftseinrichtungen: -5 %
  • Haus nur aus drigenden Gründen verlassen: -3 %
  • Ausrufen des Katastrophenfalls: -5 %
  • Verstöße gegen Ausgangsbeschränkung/ Versammlungsverbot sanktionieren: -3 %
  • Einreiseverbot für Erntehelfer: 4 %
  • Verpflichtende Übernahme von gesellschaftlich relevanten Aufgaben bei Corona-Immunität: -5 %

In der untenstehenden Abbildung ist der Zeitverlauf für die Wahrnehmung, dass die Maßnahmen übertrieben sind, dargestellt.

Zusammenhang zwischen Risikowahrnehmung und Akzeptanz der Maßnahmen

Risikowahrnehmung, Ängste und Sorgen pegeln sich auf einem neuen Niveau ein.

Die Maßnahmen sind immer noch gut akzeptiert, die Zustimmung sinkt jedoch leicht.

Reaktanz im Bezug auf die verordneten Maßnahmen

Seit der Welle 6 wurden die Teilnehmenden befragt, inwiefern sie die verordneten Maßnahmen als ärgerlich, frustrierend und störend empfinden (psychologische Reaktanz). Außerdem gaben die Befragten an, ob sie sich durch die ergriffenen Maßnahmen in ihrer persönlichen Freiheit eingeschränkt sehen. Die Reaktanz war insgesamt eher mittelmäßig ausgeprägt (aktuelle Woche: M = 3.2).

Die gemittelte Reaktanz wurde in niedrig (1-3 auf einer 7-stufigen Skala), mittel (4), hoch (5-7) klassifiziert, um eine Interpretation zu erleichtern

Jüngere Befragungsteilnehmende und solche mit höherem Bildungsgrad gaben eher an, dass die Maßnahmen ihnen widerstreben.

Im Folgenden wird der Zusammenhang zwischen der Reaktanz, Wissen, Maßnahmen durchführen und Vertrauen exploriert.

Interpretation der Korrelationskoeffizienten: In der folgenden Übersicht zeigen höhere Werte einen stärkeren Zusammenhang an, Werte nahe Null zeigen, dass es keinen Zusammenhang gibt, um 0.1 einen kleinen Zusammenhang. Werte um 0.3 zeigen einen mittleren Zusammenhang, ab 0.5 spricht man von einem starken Zusammenhang. Ein negatives Vorzeichen bedeutet, dass hohe Werte auf der einen Variable mit niedrigen Werte auf der anderen Variable auftreten. Fettdruck zeigt statistisch bedeutsame Zusammenhänge an.

Reaktanz und …

  • das selbst eingeschätzte Wissen über COVID-19: -0.01

  • das tatsächliche Wissen über COVID-19: -0.11

  • das Wissen über wirksame Schutzmaßnahmen: -0.17

  • das Wissen über öffentliche Verordnungen: -0.19

  • die ausgeführten Maßnahmen: -0.17

  • die ergriffenen Maßnahmen übertrieben finden: 0.6

  • die ergriffenen Maßnahmen nach dem 19. April nicht lockern: -0.38

  • Vertrauen in die Bundesregierung: -0.27

  • Vertrauen in das RKI : -0.28

9 Tragen einer Maske in der Öffentlichkeit

Laut aktuellem Beschluss der Bundesregierung ist das Tragen von Gesichtsmasken in der Öffentlichkeit dringend empfohlen.

Hinweis: Die Datenerhebung war beendet, bevor die Pressekonferenz der Bundeskanzlerin am Mittwochabend stattfand.

  • 71.3 % halten es für eine wirksame Schutzmaßnahme, in der Öffentlichkeit Masken zu tragen.

  • 24.4 % geben an, in der Öffentlichkeit Masken zu tragen.

  • Einer verpflichtenden Regelung stimmen 52% zu (Vorwoche: 45.7 %).

Wer trägt eher Maske?

Masken tragen eher Personen, die im Gesundheitssektor arbeiten, Kindern unter 18 Jahren haben, in einer Großstadt leben, mehr über offizielle Verfügungen wissen, negative Emotionen verspüren und COVID-19 für schwerwiegend halten. Weniger Maske trägt, wer die COVID-19 als Medienhype wahrnimmt, denkt, dass es sich langsam ausbreitet und mehr über COVID-19 weiß. Weitere Analysen zeigen: Der Schutz anderer ist eine hohe Motivation für das Tragen von Masken. Eine Empfehlung, dass FFP2 Masken nur von Fachpersonal getragen werden sollten, wirkt sich nicht auf die Tragebereitschaft aus.

Interpretation: Dargestellt sind die Ergebnisse einer binär-logistischen schrittweisen Regressionsanalyse (bestes statistisches Modell). Odds ratio treffen eine Aussage darüber, inwieweit das Vorhandensein bzw. Nichtvorhandensein eines Merkmals A (z.B. einen Beruf im Gesundheitsektor ausüben) mit dem Vorhandensein bzw. Nichtvorhandensein eines weiteren Merkmals B (z.B. Masken tragen) zusammenhängt. CI sind die 95% Konfidenzintervalle der Koeffizienten. Fettgedruckte Einflussfaktoren sind signifikant und haben einen statistisch bedeutsamen Einfluss. Werte über 1: höhere Werte auf diesem Einflussfaktor führen zu mehr Maske tragen. Werte unter 1: kleinere Werte auf diesem Einflussfaktor führen zu weniger Maske tragen.

Variablen im Modell: Alter, Geschlecht, Bildung, Arbeit im Gesundheitssektor, chronische Erkrankung, ein Kind haben unter 18, Gemeindegröße, Vertrauen in die Behörden, Vertrauen in den Gesundheitssektor, Risikowahrnehmung (Wahrscheinlichkeit, Anfälligkeit, Schweregrad), verschiedene affektive Aspekte (Angst, Sorge, Dominanz des Themas, Hilflosigkeit), verschiedene Aspekte bezogen auf die Wahrnehmung des Virus (wahrgenommene Nähe und Ausbreitungsgeschwindigkeit), gefühltes und echtes Wissen (COVID-19, Schutzmaßnahmen, Verfügungen), Selbstwirksamkeit und wahrgenommene Sicherheit in Bezug auf effektive Schutzmaßnahmen, Wahrnehmung des Ausbruchs als Medienhype, Häufigkeit der Informationssuche über Corona und Infizierte im persönlichen Umfeld (bestätigt und unbestätigt vs. nicht).

Hinweis: Die Regression bezieht sich ausschließlich auf die aktuelle Welle.

  Maske tragen
Variablen Odds Ratios CI p
(Intercept) 0.20 0.05 – 0.79 0.022
Beruf im
Gesundheitssektor
3.49 2.06 – 5.93 <0.001
Mittelstadt vs.
Kleinstadt
1.03 0.67 – 1.59 0.885
Großstadt vs. Kleinstadt 1.61 1.11 – 2.34 0.012
Wahrgenommener Medienhype 0.82 0.72 – 0.93 0.002
Dominanz negativer
Emotionen
1.17 1.01 – 1.35 0.035
Wahrgenommene
Ausbreitungsgeschwindigkeit
0.87 0.78 – 0.97 0.011
Mittleres Wissen COVID-19 0.19 0.09 – 0.42 <0.001
Wissen über offizielle
Verfügungen
5.65 1.97 – 16.18 0.001
Keine Kinder unter 18
Jahren (vs. Kinder unter
18 Jahren)
0.68 0.48 – 0.97 0.032
Schweregrad 1.27 1.13 – 1.42 <0.001
Observations 1013
Cox & Snell’s R2 / Nagelkerke’s R2 0.104 / 0.163

Welche Maske wird getragen und aus welchen Gründen?

Personen, die eine Maske tragen, wollen im Mittel damit eher andere Personen (M = 5.83) als sich selbst vor einer Ansteckung mit dem Coronavirus schützen (M = 4.46).

Masken unterschieden sich darin, wer durch das Tragen geschützt wird:

Mund-Nasenbedeckung (Stoffmaske): schützt nur andere

Mund-Nasenschutz (OP-Maske): schützt eher andere

FFP2 Maske mit Ventil: schützt den Träger, aber nicht andere

FFP2 Maske ohne Ventil: schützt den Träger und andere

Das folgende Diagramm zeigt, dass die eingeschränkte Schutzleistung von Stoffmasken relativ gut bekannt ist. Jedoch erscheint eine Warnung vor Masken mit Ventil geboten – diese schützen nur den Träger, nicht aber andere. Dies ist nicht ausreichend bekannt.

Mund-Nase-Bedeckung (Stoff-Maske)

Gut zwei Drittel der Befragungsteilnehmenden sind bereit, eine Mund-Nase-Bedeckung in der Öffentlichkeit zu tragen. 29% besitzen bereits eine und weitere 35% wären bereit, eine Mund-Nase-Bedeckung zu erwerben. Für eine Tragepflicht sprechen sie die Hälfte der Personen aus.

Prosoziale Motivationen, Empfehlungen und Maskenpräferenz

Die verschiedenen verfügbaren Masken dienen unterschiedlichen Zwecken. Während FFP2 Masken ohne Ventil sowohl den Träger als andere Personen vor einer Infektion schützt (prosoziale Maske), dienen FFP2 Masken mit Ventil vorrangig dem Selbstschutz (egoistische Maske).

In Welle 7 wurde daher untersucht, welcher Typ Maske präferiert wird, um daraus zu schließen, ob prosoziale Argumente eine Rolle bei der Entscheidung eine Maske zu kaufen, zu tragen und dies als Verpflichtung sehen, eine Rolle spielen.

Die Teilnehmern erhielten dazu entweder Informationen zur FFP2 Maske mit Ventil oder zur FFP2 Masken ohne Ventil.

Zusätzlich wurde untersucht, inwiefern eine Empfehlung durch das RKI, dass diese Masken vorrangig von medizinischem Personal getragen werden sollte, einen Einfluss auf die Kaufentscheidung, das Trageverhalten und die Überzeugung hat, dass das Tragen einer Maske verpflichtend sein sollte.

Das nachfolgende Diagramm stellt die Ergebnisse graphisch dar:

  • Ob eine Person Informationen über die RKI-Empfehlung erhält oder nicht, spielt keine Rolle bei der Kaufentscheidung, Trageverhalten und der Überzeugung, dass das Tragen verpflichtend sein sollte.

  • (Prosoziale) FFP2 Masken ohne Ventil werden den (egoistischen) FFP2 Masken mit Ventil vorgezogen. Die Befragten wären eher bereit diese zu kaufen und zu tragen. Die Befragten sind zudem der Meinung, dass das Tragen einer FFP2 Maske ohne Ventil verpflichtend sein sollte, als das Tragen einer FFP2 Maske mit Ventil.

Der Schutz anderer scheint bei der Wahl der Maske ein Kriterium zu sein; die RKI Empfehlung, dass FFP2 Masken vorrangig dem Fachpersonal zur Verfügung stehen sollten, hatte keinen Effekt - sollten derartige Masken knapp werden, reicht eine Empfehlung möglicherweise nicht aus. Dies muss verstärkt kommuniziert werden.

10 EXIT-Strategien

Aktuell wird darüber diskutiert, wie nach dem 19. April das öffentliche Leben wieder aufgenommen werden kann. 57 Prozent der Befragungsteilnehmenden sprechen sich dafür aus, die Maßnahmen nach dem 19. April nicht zu lockern. (Hinweis: Die Datensammlung war vor der Ansprache der Bundeskanzlerin am Mittwochabend beendet.)

Wer befürwortet eine Verlängerung der Maßnahmen?

Wer in einer mittelgroßen Stadt lebt, den Behörden mehr vertraut, das Virus als näher wahrnimmt, mehr über die Verordnungen weiß, oder sich anfällig für eine Erkrankung hält, befürwortet eher eine Verlängerung der Maßnahmen. Wer das Ausbruchsgeschehen eher als Medienhype wahrnimmt, ein höheres wahrgenommenes Wissen hat oder die Wahrscheinlichkeit zu erkranken höher einschätzt, lehnt eine Verlängerung eher ab.

Interpretation: Dargestellt sind die Ergebnisse einer linearen schrittweisen Regressionsanalyse (bestes statistisches Modell). CI sind die 95% Konfidenzintervalle der Koeffizienten (betas). Wenn diese Null einschließen, hat die entsprechende Variable keinen statistisch bedeutsamen Einfluss. Fettgedruckte Einflussfaktoren sind signifikant und haben einen statistisch bedeutsamen Einfluss. Das heißt für Werte mit positivem Vorzeichen: höhere Werte auf diesem Einflussfaktor führen zu mehr Risikowahrnehmung. Das heißt für Werte mit negativem Vorzeichen: höhere Werte auf diesem Einflussfaktor führen zu weniger Risikowahrnehmung.

Variablen im Modell: Alter, Geschlecht, Bildung, Arbeit im Gesundheitssektor, chronische Erkrankung, ein Kind haben unter 18, Gemeindegröße, Vertrauen in die Behörden, Vertrauen in den Gesundheitssektor, Risikowahrnehmung (Wahrscheinlichkeit, Schweregrad, Anfälligkeit), verschiedene affektive Aspekte (Angst, Sorge, Dominanz des Themas, Hilflosigkeit), verschiedene Aspekte bezogen auf die Wahrnehmung des Coronavirus (wahrgenommene Nähe, Ausbreitungsgeschwindigkeit, Neuheit), gefühltes und echtes Wissen (COVID-19, Schutzmaßnahmen), Selbstwirksamkeit und wahrgenommene Sicherheit in Bezug auf effektive Schutzmaßnahmen, Wahrnehmung des Ausbruchs als Medienhype, Häufigkeit der Informationssuche über Corona, Infizierte im persönlichen Umfeld (bestätigt und unbestätigt vs. nicht).

Hinweis: Die Regressionen beziehen sich ausschließlich auf die aktuelle Welle.

  Maßnahmen weiter fortführen
Variablen Beta standardized CI p
(Intercept) <0.001
Beruf im Gesundheitsektor -0.04 -0.10 – 0.01 0.132
Mittelstadt vs.
Kleinstadt
0.08 0.01 – 0.14 0.020
Großstadt vs. Kleinstadt 0.03 -0.03 – 0.10 0.297
Wahrgenommenes Wissen -0.06 -0.12 – -0.00 0.048
Vertrauen in Behörden 0.11 0.05 – 0.17 <0.001
Wahrgenommener Medienhype -0.20 -0.26 – -0.14 <0.001
Wahrgenommene Nähe 0.10 0.03 – 0.17 0.005
Dominanz negativer
Emotionen
0.06 -0.01 – 0.13 0.094
Wissen über offizielle
Verfügungen
0.06 0.00 – 0.12 0.048
Wahrscheinlichkeit zu
erkranken
-0.08 -0.14 – -0.01 0.021
Anfälligkeit 0.13 0.06 – 0.20 <0.001
Observations 1013
R2 / adjusted R2 0.149 / 0.139

Bewertung verschiedener Maßnahmen, die im Zusammenhang mit Exit-Strategien vorkommen

Die Exit-Maßnahmen werden ähnlich bewertet wie in der Vorwoche.

Hinweis: Das Item “Maßnahmen in Regionen mit geringen Infektionszahlen lockern” wurde erst ab dem 14.04.2020 (Welle 7) in die Erhebung aufgenommen.

11 Öffnung von Schulen und Kindertagesstätten

Es finden verstärkte Diskussionen um die Öffnung von Kindertagesstätten und Schulen statt.

Ältere Kinder wieder in die Schulen zu schicken ist besser akzeptiert als jüngere Kinder in die Schulen schicken und Kitas zu öffnen.

Schulen bis zu den Sommerferien geschlossen halten wird eher abgelehnt; dass Horte und Kleinkindebetreuung bis zu den Ferien geschlossen bleiben, ist eher akzeptiert.

Die getroffenen Regelungen (Schulbetrieb ab 4. Mai beginnend mit den Abschlussklassen, den Klassen, die im kommenden Jahr Prüfungen ablegen und den obersten Grundschulklassen wieder aufnehmen) ist mittelgut akzeptiert (46% stimmen der Lösung zu, 30% lehnen sie ab).

Hinweis: Die Datensammlung war vor der Ansprache der Bundeskanzlerin am Mittwochabend beendet.

Beurteilung von Varianten des Rotationsbetriebes

Die Zustimmung zur Aufteilung von Klassen mit Rotation ist insgesamt mittelhoch (4.6 auf einer 7-stufigen Skala); für 2 von 3 Eltern ist eine Rotation denkbar

Am stärksten wird eine Rotation zwischen Vor- und Nachmittag abgelehnt.

Am seltensten wird die Rotation zwischen A- und B-Woche abgelehnt

Eltern jüngerer Kinder (6-10) stimmen Rotationslösung eher weniger zu als Eltern älterer Kinder.

12 Tracing-App

Eine datenschutzkonforme Tracing App wurde im Fragebogen kurz beschrieben (https://www.pepp-pt.org/).

Frage: Wenn diese App Ihnen jetzt kostenlos für Ihr Smartphone zur Verfügung stünde: Würden Sie sie runterladen?

Etwa 76.7 % der Befragten geben an (Vorwoche: 72 %), schon etwas von der App gehört zu haben.

52.8 % (Vorwoche: 55.5 %) sind eher bereit oder bereit, sich eine datenschutzkonforme App zu installieren; 17.8 % (Vorwoche: 15.4 %) würden sich eine solche App auf keinen Fall runterladen.

Wer würde sich eine Tracing-App runterladen?

Wer in einer mittelgroßen Stadt lebt, den Behörden mehr vertraut, das Virus als näher und sich selbst als anfälliger wahrnimmt sowie mehr über die Verordnungen weiß ist eher bereit, sich eine App runterzuladen. Wer das Ausbruchsgeschehen eher als Medienhype wahrnimmt oder die Wahrscheinlichkeit zu erkranken höher einschätzt, würde sich eine Tracing-App eher nicht runterladen.

Interpretation: Dargestellt sind die Ergebnisse einer linearen schrittweisen Regressionsanalyse (bestes statistisches Modell). CI sind die 95% Konfidenzintervalle der Koeffizienten (betas). Wenn diese Null einschließen, hat die entsprechende Variable keinen statistisch bedeutsamen Einfluss. Fettgedruckte Einflussfaktoren sind signifikant und haben einen statistisch bedeutsamen Einfluss. Das heißt für Werte mit positivem Vorzeichen: höhere Werte auf diesem Einflussfaktor bedeuten eine höhere Bereitschaft, die App runterzuladen. Das heißt für Werte mit negativem Vorzeichen: höhere Werte auf diesem Einflussfaktor bedeuten eine niedrigere Bereitschaft, die App runterzuladen.

Variablen im Modell: Alter, Geschlecht, Bildung, Arbeit im Gesundheitssektor, chronische Erkrankung, ein Kind haben unter 18, Gemeindegröße, Vertrauen in die Behörden, Vertrauen in den Gesundheitssektor, Risikowahrnehmung (Wahrscheinlichkeit, Schweregrad, Anfälligkeit), verschiedene affektive Aspekte (Angst, Sorge, Dominanz des Themas, Hilflosigkeit), verschiedene Aspekte bezogen auf die Wahrnehmung des Coronavirus (wahrgenommene Nähe, Ausbreitungsgeschwindigkeit, Neuheit), gefühltes und echtes Wissen (COVID-19, Schutzmaßnahmen), Selbstwirksamkeit und wahrgenommene Sicherheit in Bezug auf effektive Schutzmaßnahmen, Wahrnehmung des Ausbruchs als Medienhype, Häufigkeit der Informationssuche über Corona, Infizierte im persönlichen Umfeld (bestätigt und unbestätigt vs. nicht).

Hinweis: Die Regressionen beziehen sich ausschließlich auf die aktuelle Welle.

  Eine Tracing-App runterladen
Variablen Beta standardized CI p
(Intercept) <0.001
Beruf im Gesundheitsektor -0.04 -0.10 – 0.01 0.132
Mittelstadt vs.
Kleinstadt
0.08 0.01 – 0.14 0.020
Großstadt vs. Kleinstadt 0.03 -0.03 – 0.10 0.297
Wahrgenommenes Wissen -0.06 -0.12 – -0.00 0.048
Vertrauen in Behörden 0.11 0.05 – 0.17 <0.001
Wahrgenommener Medienhype -0.20 -0.26 – -0.14 <0.001
Wahrgenommene Nähe 0.10 0.03 – 0.17 0.005
Dominanz negativer
Emotionen
0.06 -0.01 – 0.13 0.094
Wissen über offizielle
Verfügungen
0.06 0.00 – 0.12 0.048
Wahrscheinlichkeit zu
erkranken
-0.08 -0.14 – -0.01 0.021
Anfälligkeit 0.13 0.06 – 0.20 <0.001
Observations 1013
R2 / adjusted R2 0.149 / 0.139

13 Ressourcen und Belastungen

13.1 Situative Belastung

40.1 Prozent Befragungsteilnehmende empfinden ihre persönliche Situation momentan als belastend (Welle 5 vom 31.03.: 51.9 %). Vor allem in den jüngeren Altersgruppen ist das Belastungsempfinden im Vergleich zur ersten Messung zurückgegangen. In der Altersgruppe der 65- bis 74-Jährige geben nach wie vor weniger Personen (ca. 33 %) an, ihre persönliche Situation als belastend zu empfinden.

Die Minderheit der Personen (10.1 %; Welle 5 vom 31.03.: 9 %), die die aktuelle Situation als belastend empfinden, haben darüber nachgedacht, telefonische Beratungsangebote in Anspruch zu nehmen. Das untenstehende Diagramm stellt dar, welche Beratungsangebote sie gegebenfalls nutzen wollen.

13.2 Allgemeine Lebenszufriedenheit

Ab Welle 4 betrachten wir erstmalig die allgemeine Lebenszufriedenheit. Hier wird zukünftig die Entwicklung im Verlauf betrachtet.

Zusammenhang von Lebenszufriedenheit mit ausgewählten Variablen

Eine höhere allgemeine Lebenszufriedenheit geht mit höherer Selbstwirksamkeit einher. Personen, die sich anfälliger für das Coronavirus fühlen oder ihm eher hilflos gegenüberstehen, haben eine niedrigere allgemeinen Lebenszufriedenheit (und umgekehrt).

Interpretation der Korrelationskoeffizienten (r): In der folgenden Übersicht zeigen höhere Werte einen stärkeren Zusammenhang an, Werte nahe Null zeigen, dass es keinen Zusammenhang gibt, um 0.1 einen kleinen Zusammenhang. Werte um 0.3 zeigen einen mittleren Zusammenhang, ab 0.5 spricht man von einem starken Zusammenhang. Ein negatives Vorzeichen bedeutet, dass hohe Werte auf der einen Variable mit niedrigen Werte auf der anderen Variable auftreten. p-Werte < 0.05 zeigen statistisch bedeutsame Zusammenhänge an. Bitte beachten Sie, dass eine Korrelation keine Aussage über die Wirkrichtung treffen kann (wer eine höhere Selbstwirksamkeitserwartung hat, ist zufriedener mit seinem Leben und umgekehrt).

Lebenszufriedenheit
r p
Alter
Alter .06 .065
Risikowahrnehmung
Ernsthaftigkeit der Erkrankung -.07 .030
Anfälligkeit -.10 .001
Wahrscheinlichkeit an COVID-19 zu erkranken -.01 .705
Wahrgenommene Nähe des Virus -.04 .198
Psychologische Schutzfaktoren
Selbstwirksamkeitserwartung .15 <.001
Maßnahmen
Ergriffenes Schutzverhalten .09 .004
Wissen über korrektes Schutzverhalten .08 .011
Umgang mit der Situation
Ich selbst kann nichts tun, um die Situation positiv zu beeinflussen. -.17 <.001
Wahrgenommene Hilflosigkeit -.10 .001

13.3 Umgang mit der Situation

Bezüglich der Bewältigungsfähigkeiten und -möglichkeiten (Coping) in Zusammenhang mit den aktuell eingeschränkten Kontaktmöglichkeiten zeigen sich seit Welle 4 nur wenige Veränderungen. Die Ressourcen zur Bewältigung sind insgesamt weiterhin gut ausgeprägt. In beiden Geschlechtergruppen und bei Personen im Alter von 30 bis 49 bzw. 65 Jahren und älter sind allerdings die Unterstützungsangebote durch Familie, Freunde oder Nachbarn zurückgegangen. Gleichzeitig steigt unter Frauen und Befragten ab 65 Jahren die Langeweile etwas und die Einschätzung der 18- bis 29-Jährigen, selbst nichts tun zu können, um die Situation positiv zu beeinflussen.

Verschiedene Maßnahmen können helfen, die Herausforderungen reduzierter Kontaktmöglichkeiten zu bewältigen. Wir haben den unterschiedlichen Umgang für Personen, die sich in unfreiwilliger Quarantäne befinden (mit Symptomen) sowie gesplittet nach Alter untersucht.

14 Familienzusammenhalt

Der Fragenkomplex zum Familien- und Beziehungsklima misst drei Dimensionen: Die emotionalen Aspekte der Zugehörigkeit und des Zusammenhalts, die Fähigkeit einer Familie bzw. einer Partnerschaft gemeinsam Probleme zu lösen und die Möglichkeit aller Familienmitglieder auch negative Emotionen offen zu kommunizieren.

In diesem Abschnitt sind die Ergebnisse zum Zusammenleben mit der Familie und in der Partnerschaft dargestellt. Es wird auch der Umgang mit Kindern und Konflikten in der Partnerschaft sowie die subjektive Belaustung mit der Situation thematisiert.

Zusammenleben in der Familie/Partnerschaft

Im untenstehenden Diagramm sind die Ergebnisse zum Zusammenleben in der Familie und/oder der Partnerschaft dargestellt (nur Befragungsteilnehmende, die nicht in einem Single-Haushalt leben).

Hinsichtlich des Familienklimas haben sich positive Gefühle, Problemlösungsfähigkeiten sowie die Qualität der Kommunikation auf einem hohen Niveau erhalten. Auch das Ausmaß von Meinungsverschiedenheiten in den Familien hat sich seit Welle 5 nicht verändert.

Zusammenleben mit Kindern

Befragungsteilnehmende, die eine Kinder unter 18 Jahren haben und nicht in einem Single-Haushalt leben, haben Aussagen über das Zusammenleben mit ihren Kindern beurteilt.

Konflikte in der Partnerschaft

Befragungsteilnehmende, die in einer festen Partnerschaft leben, haben Auskunft über Konflikte in der Partnerschaft gegeben. Das Konfliktpotential für kleine und große Meinungsverschiedenheiten ist eher gering ausgeprägt.

14.1 Obduktion von Familienangehörigen

Um die Sterblichkeit durch das Coronavirus besser zu verstehen und einzuschätzen zu können, könnte es helfen, alle Verstorbenen zur Klärung der Todesursache genauer zu untersuchen. In dieser Woche wurde gefragt, ob einer Obduktion eines verstorbenen Familienmitglieds zugestimmt werden würde.

Große Teile der Bevölkerung (70%) würden einer Obduktion eines verstorbenen Familienmitgliedes zustimmen. 10 % würden dem nicht zustimmen, und 20% geben hierbei „weiß nicht“ als Antwort an. Die Zustimmung steigt mit zunehmendem Alter an. So sind von den 18-29-Jährigen 63 % und von den Über-65-Jährigen 78% bereit, einer Obduktion zuzustimmen.

15 Religiosität

Gemeinsam mit dem Sozialwissenschaftlichen Institut der Evangelischen Kirche Deutschland untersuchen wir diese Woche den Zusammenhang von Religiosität und Bewältigung der Corona-Situation. Erfasst wurde die Konfession und die gefühlte Verbundenheit mit der Religionsgemeinschaft.

Religion und Bewältigung der Corona-Situation

Religion und Osterfest

Die Osterfeiertage sind normalerweise durch die besonderen Ostergottesdienste und das Zusammensein im erweiterten Familienkreis geprägt, was in beiden Fällen in diesem Jahr nicht möglich war. So erfährt die Aussage „Während der Osterfeiertage hat es mir gefehlt, mit meiner (erweiterten) Familien persönlich zusammen zu sein“ eine insgesamt hohe Zustimmung (63%), die bei den konfessionell Zugehörigen noch etwas höher liegt (Evangelische 70,8%, Katholische 69,7%).

Noch deutlich, aber geringer fällt die Zustimmung im Blick auf digitale Kommunikationswege als Ersatz für persönliches Zusammensein aus (insgesamt 52,3%).

Deutlich weniger Zustimmung findet die Aussage zur fehlenden Möglichkeit, persönlich einen Gottesdienst besuchen zu können (insgesamt 20,4%), nochmals mit deutlichen Unterschieden zwischen dem höchsten Wert bei Katholiken (29%), einem etwas niedrigeren Wert bei Evangelischen (21,1%) und einem deutlich niedrigeren Wert bei Menschen ohne Konfessionszugehörigkeit (10%).

Es findet sich ein hoher korrelativer Zusammenhang zwischen der Nutzung der digitalen Ersatzangebote der Kirchen mit der kirchlichen Verbundenheit (Korrelation r=0.55).

Der Beitrag von Kirchen und Religionsgemeinschaften sowohl zur gesellschaftlichen wie zur persönlichen Krisenbewältigung wird auch in dieser Zeit wesentlich von der Gruppe der kirchlich Hochverbundenen wahrgenommen und positiv bewertet (r=0.49 und 0.56).

Ostern bleibt ein weiterhin lebensweltlich wichtiges Datum, die Bedeutung bezieht sich im Wesentlichen auf das Zusammensein in der Familie, dessen Fehlen in diesem Jahr ebenfalls die stärkste Einschränkung bedeuten dürfte, die aber durch die digitalen Kommunikationsmöglichkeiten wenigstens teilweise ausgeglichen werden konnte. Für die Kirchen erscheint es deshalb als eine wichtige Aufgabe, auch in dieser schwierigen Zeit zu Menschen, denen Glaube und Gemeinde am Herzen liegen, den Kontakt zu halten, auch mit digitalen Kommunikationsformen.

Sich mit seiner Religionsgemeinschaft verbunden fühlen

Folgende Analysen untersuchen, wie stark das Gefühl, sich mit seiner Religionsgemeinschaft verbunden zu fühlen, mit Wahrnehmungen zur Gesellschaft und der eigenen Person zusammenhängt (´korreliert´).

Interpretation der Korrelationskoeffizienten: In der folgenden Übersicht zeigen höhere Werte einen stärkeren Zusammenhang an, Werte nahe Null zeigen, dass es keinen Zusammenhang gibt, um 0.1 einen kleinen Zusammenhang. Werte um 0.3 zeigen einen mittleren Zusammenhang, ab 0.5 spricht man von einem starken Zusammenhang. Ein negatives Vorzeichen bedeutet, dass hohe Werte auf der einen Variable mit niedrigen Werte auf der anderen Variable auftreten. Fettdruck zeigt statistisch bedeutsame Zusammenhänge an.

Hinweis: Die folgenden Analysen beziehen sich nur auf die Daten der aktuellen Erhebungswelle.

Sich seiner Religion zugehörig fühlen … (Hinweis: eingeschlossen sind alle Religionen)

  • und Sorgen, dass die Gesellschaft egoistischer wird: 0.04

  • und Sorgen, dass die Kluft zwischen Arm und Reich größer wird: 0.03

  • und wichtiger Beitrag von Kirchen/Religionsgemeinschaften zur gesellschaftlichen Krisenbewältigung: 0.49

  • und wichtiger Beitrag von Kirchen/Religionsgemeinschaften zur persönlichen Krisenbewältigung: 0.56

  • und Nutzung digitaler Angebote von Kirchen/Religionsgemeinschaften: 0.55

16 Impfungen

Impfungen sind ein wichtiges Instrument zum Schutz vor Infektionen. Hier betrachten wir, ob geplante Impfungen weiter durchgeführt werden, wie sich die Gründe für Impfmüsigkeit im Vergleich zu einer Datenerfassung 2016 verändert haben und welche Aspekte vorhersagen, ob eine hypothetische Impfung gegen das Coronavirus akzeptiert würde.

Durchfühung von Impfungen in der Corona-Situation

Von den geplanten Impfungen der 132 erwachsenen Befragten wurden 30% durch die Corona-Situation abgesagt.

34% der 75 geplanten Kinderimpfungen wurden durch die Corona-Situation abgesagt. Nur ca. die Hälfte wurde wie geplant durchgeführt.

Hier besteht dringender Handlungsbedarf, damit keine Impflücken entstehen.

Was sagt die Absicht sich gegen COVID-19 impfen zu lassen? Und was die Überzeugung, dass eine solche Impfung verpflichtend sein sollte?

Wir haben die hypothetische Impfbereitschaft für einen Impfstoff gegen COVID-19 angefragt. Uns hat interessiert, ob bei der Impfbereitschaft der Schutz anderer eine Rolle spielt und welche Aspekte die Impfbereitschaft vorhersagen.

Stellen Sie sich vor: Es gibt einen effektiven und sicheren Impfstoff gegen das Coronavirus. Diese Impfung ist für Menschen jeden Alters empfohlen.

Die Hälfte der Probanden bekam Informationen zum Selbstschutz:

Die Impfung schützt ausschließlich die geimpfte Person vor einer Erkrankung. Das bedeutet: Die geimpfte Person ist vor einer Infektion geschützt, kann jedoch das Virus weiter übertragen, zum Beispiel auf Personen, die nicht immun sind.

Die Hälfte der Probanden bekam Informationen zum Selbstschutz und Schutz anderer:

Die Impfung schützt sowohl die geimpfte Person als auch andere Personen vor einer Erkrankung. Das bedeutet: Die geimpfte Person ist vor einer Infektion geschützt, und kann das Virus auch nicht weiter übertragen, zum Beispiel auf Personen, die nicht immun sind.

Die Impfintention ist ein wichtiger Einflussfaktor für tatsächliches Impfverhalten. Hier wird untersucht, welche Faktoren mit der Absicht sich impfen zu lassen zusammenhängen. Außerdem wurde untersucht, welche Faktoren mit der Überzeugung zusammenhängen, dass eine Impfung verpflichtend sein sollte.

Impfabsicht

Wie würden Sie entscheiden, wenn Sie nächste Woche die Möglichkeit hätten, sich gegen COVID-19 impfen zu lassen? Zustimmung erfasst auf einer Skala von 1-7: Auf keinen Fall impfen - auf jeden Fall impfen.

Ergebnis: 79% würden sich impfen lassen, ob die Impfung andere schützt oder nicht spielte nur eine sehr kleine Rolle.

Eine eher höhere Impfabsicht hat, wer

  • älter ist,

  • männlich ist,

  • nicht im Gesundheitssektor arbeitet,

  • Infizierte im Umfeld hat,

  • den Behörden vertraut,

  • negative Emotionen verspürt,

  • das Virus als langsamer ausbreitend wahrnimmt,

  • mehr über effektive Präventionsmaßnahmen weiß,

  • die Krankheit schwerer wiegend wahrnimmt,

  • Vertrauen in Impfungen hat,

  • sich nicht in falscher Sicherheit wiegt,

  • strukturelle und psychologische Barrieren wahrnimmt, die Impfung einfach zu bekommen (Constraints),

  • Impfen als kollektive Verantwortung betrachtet (Collective responsibility),

  • wenn die Impfung neben dem Impfling auch andere Personen schützt

Impfen als Verpflichtung

Diese Impfung sollte für alle verpflichtend sein. Zustimmung erfasst auf einer Skala von 1-7: Stimme überhaupt nicht zu - Stimme voll und ganz zu.

Die Überzeug, dass diese Impfung eher verpflichtend sein sollte, hat, wer

  • älter ist,

  • männlich ist,

  • in einer Kleinstadt lebt,

  • den Behörden vertraut,

  • das Ausbruchsgeschehen nicht als Medienhype wahrnimmt,

  • negative Emotionen verspürt,

  • mehr über effektive Präventionsmaßnahmen weiß,

  • sich weniger vorbereitet fühlt,

  • Vertrauen in Impfungen hat (Confidence),

  • strukturelle und psychologische Barrieren wahrnimmt, die Impfung einfach zu bekommen (Constraints),

  • Impfen als kollektive Verantwortung betrachtet (Collective responsibility).

Interpretation: Dargestellt sind die Ergebnisse einer linearen schrittweisen Regressionsanalyse (bestes statistisches Modell). CI sind die 95% Konfidenzintervalle der Koeffizienten (betas). Wenn diese Null einschließen, hat die entsprechende Variable keinen statistisch bedeutsamen Einfluss. Fettgedruckte Einflussfaktoren sind signifikant und haben einen statistisch bedeutsamen Einfluss. Das heißt für Werte mit positivem Vorzeichen: höhere Werte auf diesem Einflussfaktor führen zu mehr Risikowahrnehmung. Das heißt für Werte mit negativem Vorzeichen: höhere Werte auf diesem Einflussfaktor führen zu weniger Risikowahrnehmung.

Variablen im Modell: Alter, Geschlecht, Bildung, Arbeit im Gesundheitssektor, chronische Erkrankung, ein Kind haben unter 18, Gemeindegröße, Vertrauen in die Behörden, Vertrauen in den Gesundheitssektor, verschiedene affektive Aspekte (Angst, Sorge, Dominanz des Themas, Hilflosigkeit), verschiedene Aspekte bezogen auf die Wahrnehmung des Coronavirus (wahrgenommene Nähe, Ausbreitungsgeschwindigkeit), gefühltes und echtes Wissen (COVID-19, Schutzmaßnahmen), Selbstwirksamkeit und wahrgenommene Sicherheit in Bezug auf effektive Schutzmaßnahmen, Wahrnehmung des Ausbruchs als Medienhype, Häufigkeit der Informationssuche über Corona, Infizierte im persönlichen Umfeld (bestätigt und unbestätigt vs. nicht), die 5C der Impfakzeptanz, der experimentelle Faktor “Art der Impfung” (Selbstschutz vs. Selbst- und Fremdschutz)..

Hinweis: Die Regressionen beziehen sich ausschließlich auf die aktuelle Welle.

  Impfabsicht Impfen als Verpflichtung
Variablen std. Beta standardized CI p std. Beta standardized CI p
(Intercept) 0.552 0.455
Alter 0.09 0.03 – 0.14 0.002 0.12 0.07 – 0.18 <0.001
Geschlecht: weiblich -0.05 -0.10 – -0.00 0.039 -0.07 -0.12 – -0.03 0.003
Beruf im
Gesundheitssektor
-0.06 -0.11 – -0.01 0.016
Infizierte im
persönlichen Umfeld
0.05 0.00 – 0.10 0.050
Vertrauen in Behörden 0.16 0.10 – 0.21 <0.001 0.18 0.12 – 0.23 <0.001
Wahrgenommener Medienhype -0.04 -0.09 – 0.01 0.090 -0.07 -0.12 – -0.02 0.005
Dominanz negativer
Emotionen
0.11 0.05 – 0.16 <0.001 0.07 0.02 – 0.13 0.009
Wahrgenommene
Ausbreitungsgeschwindigkeit
-0.05 -0.10 – -0.00 0.039
Wissen über effektive
Schutzmaßnahmen
0.10 0.05 – 0.15 <0.001 0.05 -0.01 – 0.10 0.084
Schweregrad 0.06 0.00 – 0.12 0.044 0.04 -0.01 – 0.10 0.146
Confidence: Vertrauen in
Impfungen
0.38 0.32 – 0.43 <0.001 0.40 0.34 – 0.45 <0.001
Complacency: Impfungen
als überflüssig empfinden
-0.09 -0.16 – -0.02 0.014 -0.05 -0.13 – 0.02 0.130
Constraints:
Strukturelle und psych.
Barrieren
0.20 0.05 – 0.35 0.010 0.10 0.04 – 0.16 0.001
Collective
Responsibility: Impfen
als kollektive
Verantwortung
0.15 0.08 – 0.21 <0.001 0.12 0.05 – 0.19 0.001
Art der Impfung:
Selbstschutz vs. Selbst-
und Fremdschutz
0.10 0.02 – 0.17 0.010
Strukturelle/psych.
Barrieren * Art der
Impfung
-0.13 -0.30 – 0.03 0.102
Mittelstadt vs.
Kleinstadt
-0.06 -0.11 – -0.00 0.034
Großstadt vs. Kleinstadt -0.02 -0.08 – 0.03 0.399
Wahrgenommenes
Vorbereitetsein
-0.05 -0.10 – -0.00 0.047
Calculation: verstärkt
Kosten und Nutzen abwägen
-0.04 -0.09 – 0.01 0.103
Observations 1013 1013
R2 / adjusted R2 0.448 / 0.439 0.420 / 0.411

Verändert sich der Blick auf Impfungen allgemein?

Die diese Woche erhobenen Werte wurden verglichen mit Werten, die 2016 von der BZgA erfasst wurden. Dargestellt sind Differenzwerte mit 95% Konfidenzintervall (wenn das Konfidenzintervall die Null-Linie schneidet, ist der Unterschied nicht signifikant, der Wert also gleich geblieben).

  • Confidence (Vertrauen) beschreibt das Ausmaß an Vertrauen in die Effektivität und Sicherheit von Impfungen, das Gesundheitssystem und die Motive der Entscheidungsträger (Ich habe vollstes Vertrauen in die Sicherheit von Impfungen).

  • Complacency (Risikowahrnehmung) beschreibt die Wahrnehmung von Krankheitsrisiken und ob Impfungen als notwendig angesehen werden (Impfungen sind überflüssig, da die Krankheiten, gegen die sie schützen sollen, kaum noch auftreten).

  • Constraints (Barrieren in der Ausführung, auch: Convenience) beschreibt das Ausmaß wahrgenommener struktureller Hürden wie Stress, Zeitnot oder Aufwand (Alltagsstress hält mich davon ab, mich impfen zu lassen) .

  • Calculation (Berechnung) erfasst das Ausmaß aktiver Informationssuche und bewusster Evaluation von Nutzen und Risiken von Impfungen (Wenn ich darüber nachdenke, mich impfen zu lassen, wäge ich sorgfältig Nutzen und Risiken ab).

  • Collective Responsibility (Verantwortungsgefühl für die Gemeinschaft) beschreibt das Ausmaß prosozialer Motivation, durch die eigene Impfung zur Reduzierung der Krankheitsübertragung beizutragen und damit andere indirekt zu schützen, z. B. kleine Kinder oder Kranke (Wenn alle geimpft sind, brauche ich mich nicht auch noch impfen lassen (umgedreht codiert)).

Es zeigt sich vor allem eine geringere Kosten-Nutzen Abwägung als vor der Krise und bei jüngeren Menschen ein verstärkter Egoismus (Zustimmung zur Aussage, dass man sich nicht impfen lassen muss, wenn alle anderen sich impfen lassen). Alle anderen Indikatoren sind stabil.

17 Alkoholkonsum

Der selbstangegebene Alkoholkonsum der Befragungsteilnehmenden ist in der aktuellen Situation vergleichbar zum Konsum im letzten Jahr.

Methodische Einschränkung: Bei dieser Erfassung ist ein Rückschaufehler möglich; erst eine Betrachtung über die Zeit wird hier mehr Aufschluss geben.

18 Physische Aktivität

Die Einschränkungen der Bewegungsfreiheit im Rahmen der Eindämmung des Coronavirus könnten dazu führen, dass die körperlichen Aktivitäten in der Bevölkerung sich reduzieren. Deshalb wurden in der Welle 7 erstmalig auch Fragen zur körperlichen Aktivität gestellt.

Hierzu wurden Fragen der repräsentativen Studie “Gesundheit in Deutschland aktuell” (GEDA) (2014/2015) eingesetzt*. Damit liegen bevölkerungsweite Referenzwerte vor. Die Fragen leiten sich aus den Bewegungs-Empfehlungen der World Health Organization (WHO) ab. Sie umfassen Aktivitäten zur Ausdauer (min. 2,5 Stunden pro Woche) und Muskelstärkung (mindestens zwei Tagen pro Woche).

Laut COSMO-Studie setzten insgesamt 22,3 Prozent der Befragungsteilnehmenden diese Empfehlungen um, wobei eher die jüngeren als die älteren Befragten (30,9% unter den 18 bis 29-Jährigen und 17,9 % unter den 65 bis 75-Jährigen). Die Werte liegen dabei auf einem vergleichbaren Niveau wie die Werte der GEDA-Studie.

Zusammenfassend deuten die COSMO-Ergebnisse darauf hin, dass Menschen ihre körperliche Aktivitäten, trotz der gegenwärtigen Corona-Situation, bislang nicht reduziert haben.

*Finger, J. D., Mensink, G., Lange, C., & Manz, K. (2017). Health-enhancing physical activity during leisure time among adults in Germany.

19 Daten im Detail

19.1 Detail: Wissen COVID-19

19.2 Fehlendes Wissen Immunität

60 % der Befragten denken, dass eine überstandene Krankheit keine Immunität verursacht. Hier fehlt Wissen über die sich entwickelnde Immunität.

20 Daten nach Demographie

Die folgende Tabelle zeigt für die aktuelle Welle wesentliche Variablen gesplittet nach den demographischen Charakteristika der Befragungsteilnehmenden.

 Wahrscheinlichkeit     Schweregrad     Anfälligkeit     COVID-19 Wissen     Schutzverhalten     Aktionismus     Subjektives Vorbereitetsein     Vertrauen in Behörden 
 Mittelwert   Standard- abweichung   Anzahl     Mittelwert   Standard- abweichung   Anzahl     Mittelwert   Standard- abweichung   Anzahl     Mittelwert   Standard- abweichung   Anzahl     Mittelwert   Standard- abweichung   Anzahl     Mittelwert   Standard- abweichung   Anzahl     Mittelwert   Standard- abweichung   Anzahl     Mittelwert   Standard- abweichung   Anzahl 
 Gesamt 
   3.8 1.4 1034   4.2 1.6 1034   4.0 1.5 1034   0.9 0.2 1034   0.6 0.2 1034     4.9 1.3 1034   4.7 1.5 1021
 Altersgruppe 
   18-29  4.0 1.5 207   3.4 1.3 207   3.7 1.4 207   0.9 0.2 207   0.6 0.2 207     4.9 1.3 207   4.8 1.3 202
   30-49  4.1 1.5 386   3.8 1.5 386   3.9 1.5 386   0.9 0.2 386   0.6 0.2 386     4.7 1.3 386   4.6 1.5 381
   50-64  3.6 1.3 262   4.6 1.5 262   4.1 1.5 262   0.9 0.2 262   0.6 0.2 262     5.0 1.3 262   4.7 1.7 260
   65-74  3.4 1.4 179   5.1 1.4 179   4.2 1.6 179   0.9 0.2 179   0.7 0.2 179     4.9 1.5 179   4.9 1.5 178
 Geschlecht 
   männlich  3.8 1.4 504   4.3 1.6 504   4.0 1.5 504   0.9 0.2 504   0.6 0.2 504     4.9 1.3 504   4.7 1.5 499
   weiblich  3.8 1.5 530   4.1 1.6 530   3.9 1.5 530   0.9 0.2 530   0.7 0.2 530     4.8 1.4 530   4.8 1.5 522
 Bundesland 
   Ba-Wü  3.8 1.7 129   4.1 1.6 129   4.0 1.6 129   0.9 0.2 129   0.6 0.2 129     4.7 1.5 129   4.8 1.5 126
   Bayern  3.7 1.4 159   4.2 1.6 159   3.7 1.6 159   0.9 0.2 159   0.6 0.2 159     4.9 1.4 159   4.8 1.4 159
   Berlin  4.0 1.6 44   4.2 1.5 44   4.1 1.5 44   0.8 0.2 44   0.6 0.2 44     5.0 1.4 44   5.0 1.3 44
   Brandenburg  3.8 1.4 34   3.7 1.2 34   3.9 1.4 34   0.9 0.1 34   0.6 0.2 34     5.1 1.1 34   4.8 1.5 34
   Bremen  4.2 2.2 8   3.1 1.4 8   3.2 1.4 8   0.9 0.2 8   0.6 0.2 8     5.2 1.2 8   5.0 1.9 8
   Hamburg  4.0 1.6 22   4.0 2.1 22   3.9 1.5 22   0.8 0.3 22   0.5 0.2 22     4.5 1.6 22   4.4 1.9 21
   Hessen  3.8 1.4 76   4.2 1.5 76   4.1 1.4 76   0.9 0.2 76   0.6 0.2 76     4.8 1.3 76   5.0 1.3 74
   Meck-Vorp  3.6 1.2 21   4.0 1.7 21   4.1 1.6 21   0.9 0.2 21   0.6 0.2 21     4.7 1.6 21   4.7 1.4 21
   Nieders  4.0 1.3 97   4.4 1.5 97   4.2 1.5 97   0.9 0.2 97   0.7 0.2 97     4.9 1.3 97   4.6 1.6 96
   NRW  3.9 1.5 230   4.4 1.5 230   4.1 1.5 230   0.9 0.2 230   0.6 0.2 230     4.8 1.3 230   4.7 1.6 228
   RLP  3.9 1.4 53   3.6 1.5 53   4.0 1.5 53   0.9 0.2 53   0.7 0.2 53     4.9 1.2 53   4.9 1.2 52
   Saarland  4.2 1.6 11   3.9 0.9 11   3.9 1.3 11   0.7 0.4 11   0.6 0.2 11     5.3 1.0 11   4.7 1.8 11
   Sachsen  3.4 1.3 56   4.2 1.7 56   3.8 1.6 56   0.9 0.2 56   0.6 0.2 56     5.0 1.2 56   4.7 1.4 54
   S-Anhalt  3.8 1.6 29   3.8 1.3 29   3.5 1.4 29   0.8 0.3 29   0.6 0.3 29     5.0 1.4 29   4.2 1.9 28
   Schleswig-H  3.9 1.3 37   4.3 1.6 37   4.2 1.6 37   0.9 0.2 37   0.6 0.2 37     4.9 1.3 37   4.7 1.6 37
   Thüringen  3.7 1.1 28   4.0 1.5 28   3.8 1.5 28   0.9 0.1 28   0.6 0.2 28     4.9 1.2 28   4.3 1.6 28
 Gemeindegröße 
   ≤ 5.000 Einwohner  3.8 1.3 173   4.2 1.5 173   4.0 1.6 173   0.9 0.2 173   0.6 0.2 173     4.8 1.3 173   4.7 1.3 171
   5.001 – 20.000 Einwohner  3.6 1.4 219   4.2 1.5 219   3.7 1.5 219   0.9 0.2 219   0.6 0.2 219     4.8 1.3 219   4.6 1.5 215
   20.001 – 100.000 Einwohner  4.0 1.4 257   4.2 1.6 257   4.0 1.5 257   0.9 0.2 257   0.6 0.2 257     4.9 1.3 257   4.9 1.6 254
   100.001 – 500.000 Einwohner  3.8 1.6 181   4.0 1.7 181   4.1 1.5 181   0.9 0.2 181   0.7 0.2 181     5.0 1.4 181   4.8 1.5 179
   > 500.000 Einwohner  4.0 1.5 204   4.1 1.5 204   3.9 1.4 204   0.9 0.2 204   0.6 0.2 204     4.8 1.4 204   4.6 1.6 202
 Selbst infiziert 
   nicht infiziert  3.7 1.4 892   4.2 1.6 892   3.9 1.5 892   0.9 0.2 892   0.6 0.2 892     4.9 1.3 892   4.8 1.5 880
   infiziert  5.7 1.1 12   3.8 1.7 12   4.9 1.4 12   0.5 0.4 12   0.7 0.3 12     5.2 1.3 12   4.8 1.4 12
   genesen  4.6 1.4 7   3.9 1.3 7   5.6 1.6 7   0.4 0.5 7   0.4 0.4 7     4.9 1.1 7   4.1 0.8 7
   weiß nicht  4.4 1.4 123   3.9 1.5 123   4.2 1.5 123   0.9 0.2 123   0.6 0.2 123     4.8 1.4 123   4.5 1.5 122
 Infizierte im persönlichen Umfeld 
   nicht infiziert  3.7 1.4 818   4.1 1.6 818   3.9 1.5 818   0.9 0.2 818   0.6 0.2 818     4.9 1.3 818   4.7 1.6 810
   infiziert  4.5 1.4 154   4.2 1.5 154   4.3 1.4 154   0.8 0.2 154   0.7 0.2 154     4.6 1.4 154   4.8 1.3 150
   weiß nicht  3.8 1.4 62   4.3 1.6 62   4.1 1.5 62   0.9 0.2 62   0.7 0.2 62     4.6 1.5 62   4.8 1.4 61

21 Übersicht über alle bisherigen Datenerhebungen

Die folgende Tabelle zeigt die Verteilung der Befragungsteilnehmenden nach Soziodemographie und der bisherigen Wellen.

 Summe     Erhebungszeitpunkt 
   03.03.2020   10.03.2020   17.03.2020   24.03.2020   31.03.2020   07.04.2020   14.04.2020 
 Altersgruppe 
   18-29  1337   190 181 196 189 199 175 207
   30-49  2623   350 348 393 349 396 401 386
   50-64  1926   275 283 275 266 278 287 262
   65-74  1123   162 157 154 153 157 161 179
   #Summe  7009   977 969 1018 957 1030 1024 1034
 Geschlecht 
   männlich  3475   493 462 507 495 507 507 504
   weiblich  3534   484 507 511 462 523 517 530
   #Summe  7009   977 969 1018 957 1030 1024 1034
 Bundesland 
   Ba-Wü  877   120 121 131 118 129 129 129
   Bayern  1056   137 130 157 160 158 155 159
   Berlin  300   43 44 44 34 46 45 44
   Brandenburg  218   31 32 33 26 32 30 34
   Bremen  58   8 8 8 8 9 9 8
   Hamburg  158   22 23 23 22 24 22 22
   Hessen  506   71 68 70 70 75 76 76
   Meck-Vorp  157   25 19 21 23 27 21 21
   Nieders  672   92 92 95 96 96 104 97
   NRW  1517   219 218 227 187 217 219 230
   RLP  371   51 50 49 58 55 55 53
   Saarland  94   15 15 16 13 14 10 11
   Sachsen  364   50 55 52 45 52 54 56
   S-Anhalt  215   31 30 29 35 31 30 29
   Schleswig-H  246   36 36 36 30 35 36 37
   Thüringen  200   26 28 27 32 30 29 28
   #Summe  7009   977 969 1018 957 1030 1024 1034

COSMO Konsortium Welle 7:

Team Uni Erfurt: Cornelia Betsch, Lars Korn, Lisa Felgendreff, Sarah Eitze, Philipp Schmid, Philipp Sprengholz

Team RKI: Lothar Wieler, Patrick Schmich

Team BZgA: Heidrun Thaiss, Freia De Bock

Team ZPID: Michael Bosnjak

Team SMC: Volker Stollorz

Team BNITM: Michael Ramharter

Team Yale: Saad Omer

Team EKD: Georg Lämmlin, Petra-Angela Ahrens

Review-Team: Robert Böhm (Universität Kopenhagen), Britta Renner (Universität Konstanz), Wolfgang Gaissmaier (Universität Konstanz), Tobias Rothmund (Uni Jena).