Ergebnisse aus dem wiederholten querschnittlichen Monitoring von Wissen, Risikowahrnehmung, Schutzverhalten und Vertrauen während des aktuellen COVID-19 Ausbruchsgeschehens
Stand: 26.06.2020 (Version 15-01)
Ein Gemeinschaftsprojekt von Universität Erfurt (UE), Robert Koch-Institut (RKI), Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA), Leibniz-Zentrum für Psychologische Information und Dokumentation (ZPID), Science Media Center (SMC), Bernhard Nocht Institute for Tropical Medicine (BNITM), Yale Institute for Global Health (YIGH).
In dieser Welle sind zusätzlich dabei: Sozialwissenschaftliches Institut der EKD
Ziel
Ziel dieses Projektes ist es, wiederholt einen Einblick zu erhalten, wie die Bevölkerung die Corona-Pandemie wahrnimmt, wie sich die “psychologische Lage” abzeichnet. Dies soll es erleichtern, Kommunikationsmaßnahmen und die Berichterstattung so auszurichten, um der Bevölkerung korrektes, hilfreiches Wissen anzubieten und Falschinformationen und Aktionismus vorzubeugen. So soll z.B. auch versucht werden, medial stark diskutiertes Verhalten einzuordnen.
Diese Seite soll damit Behörden, Medienvertretern, aber auch der Bevölkerung dazu dienen, die psychologischen Herausforderungen der COVID-19 Epidemie einschätzen zu können und im besten Falle zu bewältigen.
Alle Daten und Schlussfolgerungen sind als vorläufig zu betrachten und unterliegen ständiger Veränderung. Ein Review Team von wissenschaftlichen Kolleg/innen sichert zudem die Qualität der Daten und Schlussfolgerungen. Trotz größter wissenschaftlicher Sorgfalt und dem Mehr-Augen-Prinzip haften die beteiligten Wissenschaftler/innen nicht für die Inhalte.
Informationen zu COVID-19 und dem Ausbruchgeschehen
Wichtig: Hier finden Sie KEINE Informationen zu COVID-19 und dem eigentlichen Ausbruchsgeschehen. Wenn Sie das suchen, klicken Sie bitte hier:
Gegenstand dieser Informationsseite ist die jeweils zuletzt durchgeführte Erhebung. Die wöchentlichen Auswertungen der vorherigen Erhebungswellen finden Sie hier: https://projekte.uni-erfurt.de/cosmo2020/archiv/
Preprints: https://www.psycharchives.org/handle/20.500.12034/2398
Studienprotokoll: http://dx.doi.org/10.23668/psycharchives.2776
Fragebögen: https://dfncloud.uni-erfurt.de/s/Cmzfw8fPRAgzEpA
Materialien für die Nutzung in anderen Europäischen Ländern basierend auf COSMO (WHO Regionalbüro für Europa): http://www.euro.who.int/en/covid-19-BI
Wissenschaftliche Verantwortung und Initiative: UE
Finanzierung: UE, ZPID, RKI, BZgA
Auswertung und Dokumentation: UE
Kontakt: cornelia.betsch@uni-erfurt.de
Eine Zusammenfassung mit den wichtigsten Ergebnissen, Empfehlungen und Abbildungen als Kurzpräsentation gibt es hier: https://dfncloud.uni-erfurt.de/s/PkiZW7NWeBSCCqq
Dieses Kapitel fasst alle Ergebnisse zusammen und gibt Empfehlungen; die Abbildungen dazu finden sich in den Einzelkapiteln weiter unten.
Analyse der 15. Datenerhebung (23.06.-24.06.2020). Die Datenerhebungen finden wöchentlich dienstags und mittwochs statt.
Die 993 Befragten wurden aus einem durch die Firma Respondi (https://www.respondi.com/) rekrutierten und gepflegten Befragtenpool (sog. Online-Panel) so gezogen, dass sie der Verteilung von Alter, Geschlecht (gekreuzt) und Bundesland (ungekreuzt) in der Deutschen Bevölkerung entsprechen.
Sorglosigkeit: Risiko und Verhalten
Die Risikowahrnehmung und Akzeptanz der Maßnahmen sinken auf das Niveau von vor dem Lockdown und spiegeln die aktuellen Entwicklungen zu mehr Lockerungen wider. Personen aus NRW nehmen im Vergleich zu Personen aus Bundesländern ohne größere Ausbrüche ein etwas erhöhtes Risiko wahr.
Schutzverhalten ist weiter auf hohem Niveau, wobei es stagniert oder teilweise leicht abnimmt. AHA Regel: 83% halten 1.5m Abstand (Abstands-Regel), 81% waschen sich 20 Sekunden die Hände (Hygiene-Regel), 85% tragen eine Maske (Atemschutz-Regel). Personen, die die Maßnahmen übertrieben finden, halten sich deutlich seltener an die Maßnahmen als alle anderen (die die Lockerungen übertrieben und zu früh finden und Personen, die indifferent sind).
Empfehlung: Neue, notwendige Verhaltensweisen wie Abstand halten oder Maske tragen sollten zu Routinen und Gewohnheit werden. Damit dies langfristig gelingt, sollten unterstützende Maßnahmen und Erkenntnisse aus den Verhaltenswissenschaften genutzt werden.
Empfehlung: Besonders zum Thema Maske tragen und Abstand halten werden Widersprüche wahrgenommen (Ergebnisse Welle 14). Hier können Kommunikationskampagnen und einheitlichere Regelungen helfen.
Maßnahmen oder Lockerungen ablehnen
Bei der Einschätzung der Sinnhaftigkeit der Maßnahmen und Lockerungen scheint es zum einen viele Unentschiedene zu geben (50%), zu anderen zwei eher polarisierte „Lager“: 23% finden die Lockerungen (eher) übertrieben, während 18% die Maßnahmen für übertrieben halten (Rest: nicht kategorisierbar).
Beim Vergleich dieser Gruppen fällt auf, dass die große Gruppe derer, die indifferent sind und die, denen die Lockerungen zu schnell gehen, ein ähnliches psychologisches „Profil“ aufweisen (z.B. höhere Risikowahrnehmung, ähnlich viel Schutzverhalten).
Wer jedoch denkt, dass die Maßnahmen übertrieben sind, unterscheidet sich systematisch diesen beiden Gruppen: dieses Fünftel der Befragten ist schlechter über Schutzmaßnahmen informiert, vertraut den Behörden weniger, fühlt ein geringeres Risiko, nimmt den Ausbruch als einen Medien-Hype wahr und hängt eher Verschwörungstheorien an (sowohl habituell als auch konkret auf Corona bezogen, siehe vorherige Wellen). V.a. in den letzten Wellen zeigte sich, dass diese Gruppe auch vermehrt Existenzängste hat.
Empfehlung: Um die Gruppe zu erreichen, die Maßnahmen ablehnt, sollten Strategien der Risikokommunikation entwickelt werden (z.B. hat sich das Betonen gleicher Werte als effektiv erwiesen).
Empfehlung: Die größte Gruppe besteht vorwiegend aus Personen, die weder die Maßnahmen noch die Lockerungen ablehnen. Hier ist das Kippen der Meinung hin zur Ablehnung der Maßnahmen zu vermeiden.
Empfehlung: Auch wenn nicht klar ist, ob Existenzängste ursächlich dazu führen, dass Maßnahmen abgelehnt werden, könnten politische Maßnahmen, die individuelle Existenzängste reduzieren, auch für die Unterstützung des künftigen Infektionsschutzes hilfreich sein.
Lokaler Lockdown bei 50 (35) Fällen pro 100.000 Einwohnern
Städte oder Landkreise, in denen mehr als 50 (35) Neuinfektionen auf 100.000 Einwohner vorliegen, sollen das öffentliche Leben in der Region erheblich einschränken.
60% befürworten (eher) diese Regelung; 70% sind in dieser Situation (eher) bereit, sich wieder einzuschränken (Maßnahmen vor dem 6.5.20). Die geringste Bereitschaft existiert für Quarantäne-Maßnahmen, ein Drittel lehnt diese ab. Für alle anderen Maßnahmen sind über 83% bereit, sich wieder mindestens bis zu 2 Wochen einzuschränken. Über ein Drittel würde eine erneute Schließung von Schulen und öffentlichen Orten und Restaurants von bis zu 6 Wochen akzeptieren.
Personen aus NRW (mit größerem Ausbruch) sind bereit, sich tendenziell länger einzuschränken als Personen aus Bundesländern ohne größeren Ausbruch.
Eigenverantwortung
Derzeit findet eine große Debatte über Gebote vs. Verbote statt und dass der Bürger mehr Eigenverantwortung im Infektionsschutz übernehmen soll.
Insgesamt denken 42% (eher), dass Gebote ausreichend effektiv sind. 36% denken (eher), die Mehrheit würde sich an die Regeln halten.
Vor allem diejenigen finden Gebote (statt Verbote) ausreichend, die die Maßnahmen ablehnen. Sie denken auch eher, dass sich die Mehrheit an die Empfehlungen halten würde. Jedoch halten sie sich selbst weniger an die Regeln als alle anderen (die die Lockerungen übertrieben finden oder die indifferent sind, was Maßnahmen und Lockerungen angeht).
Sorgen
Sorgen um die Wirtschaftskraft bleiben stabil hoch. Die Befürchtung, dass die Corona-Pandemie die soziale Ungleichheit verstärkt, bleibt nach wie vor bestehen. Die Sorgen um ein überlastetes Gesundheitssystem sind mittelmäßig ausgeprägt und sinken tendenziell.
Vertrauen
Das Vertrauen in die Wissenschaft, die Bundesregierung und die WHO ist relativ stabil, während das Vertrauen in Behörden, den Gesundheitssektor und die Medien leichten Schwankungen unterliegt. Im Vergleich zu vor zwei Wochen gibt es kaum Veränderungen: Krankenhäuser und Ärzte genießen weiter hohes Vertrauen, alle anderen Institutionen pendeln sich auf einem etwas niedrigerem Niveau (als Ende März) ein.
Vertrauen in die Behörden ist ein wichtiger Einflussfaktor für die Akzeptanz vieler Maßnahmen (z.B. auch Akzeptanz einer Tracing-App, einer möglichen Impfung gegen COVID-19, der Beibehaltung der Maßnahmen etc.) und daher besonders schützenswert.
Corona Warn-App
96% haben von der App gehört. Bislang lag die Bereitschaft, sich die App runterzuladen, um 50% (siehe vorherige Wellen). Seit ihrem Launch am 16.06.20 geben 34% an, die Corona Warn-App heruntergeladen zu haben. 20% der Personen, die die App noch nicht heruntergeladen haben, haben dies (eher) vor. 8% geben an, dass die App auf ihrem Smartphone nicht nutzbar ist. Circa knapp die Hälfte befürwortet eine Nutzungspflicht (z.B. bei Restaurantbesuchen), dies sind insbesondere die Personen, die die App bereits runtergeladen haben. Personen, die die App heruntergeladen haben, denken im Vergleich zu denen, die sie nicht heruntergeladen haben, dass die App einfach zu bedienen ist, helfen kann, Infektionen zu reduzieren, wenn genug Menschen sie nutzen, datenschutzkonform ist, und von vielen Menschen genutzt werden wird. Sie stimmen auch eher einer Nutzungs-verpflichtung zu.
Hypothetische Impfung gegen das Coronavirus
64% würden sich (eher) gegen COVID-19 impfen lassen, Mitte April waren es noch 79%, seitdem sinkt die Bereitschaft. Generell wird eine Impfplicht gegen COVID-19 von 38% (eher) abgelehnt.
In einem hypothetischen Szenario wurde eine Impfpflicht (vs. eine freiwillige Impfung) beschrieben. Besonders wenn die Impfpflicht abgelehnt oder nicht erklärt wird, warum hohe Impfraten wichtig sind, führt diese Pflicht zu Ärger (Reaktanz). Mehr Ärger führt auch dazu, dass perspektivisch andere Impfungen stärker abgelehnt werden (z.B. gegen Grippe).
Knapp die Hälfte hält COVID-19 für schwerwiegender als Grippe, zwischen 30 und 40% (je nach Altersgruppe) hält beides für gleich schwerwiegend. Entsprechend ist die Bereitschaft, sich gegen COVID-19 zu impfen höher als die Bereitschaft, sich gegen Grippe impfen zu lassen.
Empfehlung: Eine transparente Risikokommunikation zu erwarteten Nutzen und Risiken einer Impfung gegen COVID-19 ist wichtig.
Empfehlung: Die Impfung gegen Grippe ist insbesondere für Ältere wichtig, um Vorerkrankungen zu reduzieren. Derzeit ist die (hypothetische) Impfbereitschaft gegen Grippe geringer als gegen COVID-19. Es besteht die Gefahr, dass die Relevanz der Grippeimpfung durch COVID-19 unterschätzt werden könnte.
Gesundheitsverhalten
Alkoholkonsum, Rauchen und Bewegung haben sich in der Pandemie-Zeit nicht auffällig verändert.
Raucher nehmen kein erhöhtes COVID-19 Risiko für sich wahr (zu erkranken oder für schwerwiegende Verläufe).
Pflegeeinrichtungen
105 der Befragungsteilnehmer gaben an, dass einen oder mehrere Angehörige zu haben, die in den letzten vier Monaten in einer Pflegeeinrichtung untergebracht waren. 27 % dieser Personen haben die Maßnahmen als eher oder sehr übertrieben empfunden, die die Pflegeeinrichtung zum Schutz der Einrichtungsbewohner vor einer Ansteckung mit dem Coronavirus ergriffen haben
Glaube und Rolle der Kirchen in der Krise
Während der Zeit des Lockdowns waren der persönliche Glaube oder Spiritualität für die Bewältigung der Situation tendenziell wichtiger. Der Beitrag der Kirchen an der gesellschaftlichen Krisenbewältigung wird eher als gering angesehen. Personen mit hoher religiöser Verbundenheit sehen die Rolle als wichtiger an.
Familien mit kleinen vs. großen Kindern
Familien mit jüngeren Kindern (unter 14 Jahren) fühlen sich momentan nach wie vor besonders belastet. Hier ist auch der Anteil der größeren und kleineren Meinungsverschiedenheiten größer als in der Gruppe der Eltern mit älteren Kindern (über 14 Jahren).
Die Daten werden zunächst wöchentlich erhoben mit Beginn am 03.03.2020. Mit zunehmenden Lockerungen wurde die Frequenz ab 26.05.2020 auf zweiwöchig reduziert. Bei einer Veränderung oder erneuter Zuspitzung der Lage können die Intervalle zwischen den Wellen angepasst werden. Eine Welle dauert von 10 Uhr morgens bis 24 Uhr am Folgetag, umfasst also ca. 2 Tage.
Es handelt sich um Querschnittsdaten, d.h., dass an den verschiedenen Wellen verschiedene Personen teilgenommen haben.
In jeder Welle werden ca. 1000 Personen mit einem Online-Fragebogen befragt. Die Stichproben werden jeweils so gezogen, dass sie der Verteilung von Alter, Geschlecht (gekreuzt) und Bundesland (ungekreuzt) in der Deutschen Bevölkerung entsprechen.
Auswertungsstrategie: Es werden v.a. deskriptive Daten im Verlauf über die Zeit gezeigt. Für den aktuellen Messzeitpunkt berechnen wir zudem Regressionen, also Analysen, die den relativen Einfluss verschiedener möglicher Einflussfaktoren auf das Verhalten oder die Risikowahrnehmung bestimmen (Alter, Geschlecht, Bildung, Arbeit im Gesundheitssektor, chronische Erkrankung, ein Kind unter 18 haben, Gemeindegröße, Vertrauen in die Behörden, Vertrauen in den Gesundheitssektor, Vertrauen in den Arbeitgeber, Relevanz verschiedener Medien und Informationsquellen; für eine komplette Liste siehe Daten im Detail), verschiedene affektive Aspekte (Angst, Sorge, Dominanz des Themas, Hilflosigkeit), verschiedene Aspekte bezogen auf die Wahrnehmung des Virus (wahrgenommene Nähe, Ausbreitungsgeschwindigkeit, Neuheit), gefühltes und echtes Wissen (COVID-19, Schutzmaßnahmen), Selbstwirksamkeit und wahrgenommene Sicherheit in Bezug auf effektive Schutzmaßnahmen, Wahrnehmung des Ausbruchs als Medienhype, Häufigkeit der Informationssuche über Corona, Infizierte im persönlichen Umfeld (bestätigt und unbestätigt vs. nicht). Als Regressionsmethode verwenden wir eine Rückwärtsregression mit Elimination, was man sich wie ein Fischernetz vorstellen kann: um möglichst viel Erklärkraft zu gewinnen, um Ansatzpunkte für Policies und Kommunikation zu finden, werden möglichst viele Variablen exploriert.
Hinweis: Ausschließlich in Welle 4 wurde zusätzlich das Alterssegment über 74 Jahren erhoben. Um die Vergleichbarkeit zwischen den Wellen zu erhalten wurde dieses Alterssegment aus den Berechnungen ab Welle 5 wieder ausgeschlossen (d.h. die dargestellten Daten aus Welle 4 enthalten nur Personen bis einschließlich 74 Jahren).
Limitationen: Analysen über Zusammenhänge können keine Aussagen darüber treffen, was Ursache und was Wirkung ist. Die reguläre Stichprobe umfasst Personen im Alter von 18-74 Jahren. Personen mit geringer Bildung sind seltener vertreten als im Bevölkerungsdurchschnitt.
Für menschliches Entscheiden ist die Wahrnehmung von Risiken wichtig. Für Verhalten spielen zudem Emotionen wie Angst oder das Gefühl, bedroht zu sein, eine Rolle. Ferner sind Kontrollüberzeugungen relevant – wenn ich mich und andere schützen will, stellt sich die Frage, ob ich das tatsächlich auch durch entsprechende Maßnahmen tun kann und wie sicher ich bin, dass diese auch wirksam sind.
Die folgenden Grafiken zeigen den aktuellen Stand und die Veränderung der relevanten Variablen.
Die folgenden drei Grafiken zeigen verschiedene Aspekte der Risikowahrnehmung im Verlauf der Erhebungen.
Insgesamt bleiben die drei Dimensionen von Risikowahrnehmung recht stabil: Die wahrgenommene Anfälligkeit für die Erkrankung in Bezug auf COVID-19 bleibt auf einem niedrigen Niveau stabil, die wahrgenommene Wahrscheinlichkeit zu erkranken bleibt im Hinblick auf die vorherige Erhebung ebenfalls konstant. Über die letzten Erhebungswellen hat dieser Wert einen leichten, aber steten Rückgang zu verzeichnen. Der wahrgenommene Schweregrad der eigenen Erkrankung bleibt auf erhöhtem Niveau stabil.
Krisen rufen Emotionen hervor, besonders wenn sie mit so vielen Einschränkungen einhergehen wie die untersuchte Corona-Situation. Die folgenden drei Grafiken zeigen deshalb verschiedene emotionale Aspekte des Themas und deren Entwicklung über den Verlauf der Erhebungen. Nach einem stetigen Anstieg der Werte bis Ende März gingen diese langsam aber durchgängig zurück und bleiben auf relativ konstantem Niveau stabil. Die Dominanz des Themas hat sich im Vergleich zur letzten Befragung kaum verändert, die Besorgnis und Angst haben nach vorherigem leichten Anstieg nun wieder abgenommen.
Verschiedene Sorgen können über die Zeit relevant werden. Im Vergleich zur vorherigen Befragungswelle bleiben diese relativ stabil.
Individuelle wirtschaftliche Sorgen sind im Vergleich eher gering ausgeprägt (z.B. vor finanziellen Einbußen, Verlust des Arbeitsplatzes). Die Sorgen um eine Erkrankung befindet sich auf mittlerem Niveau, während Sorgen um langfristige Einschränkungen im öffentlichen Leben stärker ausgeprägt sind. Sorgen um soziale Herausforderungen (Kluft zwischen Arm und Reich, Egoismus in der Gesellschaft) sowie die Furcht vor humanitären Katastrophen sind konstant präsent. Die Sorgen um die gesamtgesellschaftliche Wirtschaftskraft sind im Vergleich zu allen anderen Sorgen am stärksten ausgeprägt und stabil hoch. Es folgen alle Sorgen im Überblick, weiter unten werden sie nach Bereichen getrennt dargestellt.
Hinweis: Sind weniger Balken zu sehen, sind die Fragen nur in einigen Wellen abgefragt worden. Die Angabe zur Aussage “… dass Sie Ihren Arbeitsplatz verlieren?” ist nicht verpflichtend (gültige Angaben: Welle 3 n = 1018, Welle 4 n = 957, Welle 5 n = 1030, Welle 6 n = 1024, Welle 7 n = 1034, Welle 8 n = 1012, Welle 9 n = 1020, Welle 10 n = 1007), Welle 11 n = 1014, Welle 12 n = 972, Welle 13 n = 925, Welle 14 n = 955, Welle 15 n = 993).
Aufgrund der jetzigen Corona-Situation, wie viele Sorgen machen Sie sich, dass …
Dargestellt sind Prozentwerte: Personen, die angeben, dass sie sich (eher) Sorgen machen (Werte zwischen 5 und 7 auf einer Skala von 1 = Sehr wenig Sorgen bis 7 = Sehr viele Sorgen).
Aufgrund der jetzigen Corona-Situation, wie viele Sorgen machen Sie sich, dass …
Dargestellt sind Prozentwerte: Personen, die angeben, dass sie sich (eher) Sorgen machen (Werte zwischen 5 und 7 auf einer Skala von 1 = Sehr wenig Sorgen bis 7 = Sehr viele Sorgen).
Aufgrund der jetzigen Corona-Situation, wie viele Sorgen machen Sie sich, dass …
Dargestellt sind Prozentwerte: Personen, die angeben, dass sie sich (eher) Sorgen machen (Werte zwischen 5 und 7 auf einer Skala von 1 = Sehr wenig Sorgen bis 7 = Sehr viele Sorgen).
In diesem Abschnitt betrachten wir das Wissen über Schutzmaßnahmen und Faktoren, die relevant sind, damit dieses Verhalten auch umgesetzt wird.
Die folgende Grafik zeigt den aktuellen Stand und die Veränderung des selbst eingeschätzten und tatsächlichen mittleren Wissens zu COVID-19. Achtung: Selbst eingeschätztes Wissen wurde allgemein abgefragt, tatsächliches Wissen mithilfe von drei Wissensfragen zu Behandlungsoptionen, Übertragung und Inkubationszeit. Das gefühlte Wissen stieg zunächst langsam und bleibt seitdem stabil. Es offenbart Unsicherheiten, die möglicherweise die wissenschaftlichen Unsicherheiten spiegeln. Das tatsächliche Wissen ist konstant hoch.
Hinweis: Die Berechnung des Scores für das tatsächliche Wissen wurde rückwirkend für alle Wellen angepasst (ab Welle 3 aus drei anstelle von vier Items, da ein Item aus dem Fragebogen entfernt wurde).
Damit wirksames Schutzverhalten ergriffen werden kann, muss dieses bekannt sein. Die Daten zeigen, dass wesentliche Schutzmaßnahmen sehr gut bekannt sind, aber immer noch nicht durchgängig ergriffen werden. Unter Betrachtung der Werte der vorherigen Erhebungswellen bleiben sowohl die Kenntnis über die Maßnahmen als auch deren Anwendungshäufigkeit stabil.
Wissen wurde erfasst als ja vs. nein/weiß nicht.
Verhalten wurde auf einer 5-stufigen Skala erfasst (nie, selten, manchmal, häufig, immer). Als Personen, die das Verhalten ergriffen haben, zählen diejenigen, die mindestens häufig oder immer angegeben haben. Weiter unten ist das Verhalten in Häufigkeitskategorien aufgeteilt dargestellt.
Im untenstehenden Diagramm ist die Häufigkeit einzelner Verhaltensweisen dargestellt. Hinweis: Jeder Balken veranschaulicht die Häufigkeitsverteilung für jene Personen, auf die das Verhalten anwendbar ist und ergibt 100%. Je breiter ein Balkenabschnitt ist, desto mehr Personen gaben an, das Verhalten in der jeweiligen Häufigkeit ausgeführt zu haben. Die Prozentangabe auf der rechten Seite der grünen Balkenabschnitte gibt den Anteil der Personen an, die ein Verhalten „immer“ oder „häufig“ zeigen, z. B. vermeiden 89% immer oder häufig Händeschütteln. Die negativen Prozente auf der X-Achse helfen, den Anteil der Personen abzulesen, die ein Verhalten „nie“ bis „manchmal“ (rote und gelbe Balkenabschnitte) gezeigt haben, z. B. verwenden 39% nie, selten oder manchmal Desinfektionsmittel.
Damit die offiziellen Verfügungen umgesetzt werden können, müssen sie hinreichend bekannt sein. Die Daten zeigen, dass Abstand halten und Masketragen sehr gut bekannt sind, deren Umsetzung aber nicht durchgängig gewährleistet ist.
Wissen wurde erfasst als ja vs. nein/weiß nicht.
Verhalten wurde auf einer 5-stufigen Skala erfasst (nie, selten, manchmal, häufig, immer); als Personen, die das Verhalten ergriffen haben zählen diejenigen, die mindestens häufig oder immer angegeben haben. Weiter unten ist das Verhalten nochmal nach den Häufigkeitskategorien aufgeteilt.
Hinweis: Die Kenntnis der Verordnung “Atemschutzmaske tragen” bezieht sich auf die Situationen Einkaufen und im ÖPNV.
Im untenstehenden Diagramm ist die Häufigkeit einzelner Verhaltensweisen dargestellt. Rückblick: Insgesamt ist im Vergleich zur letzten Befragung ein leichter Rückgang zu verzeichnen. Besonders die Selbstquarantäne bei Symptomen würde nur noch ein Drittel der Menschen umsetzen. Der Wert hat sich verglichen zur vorherigen nahezu Erhebung halbiert.
Hinweis: Jeder Balken veranschaulicht die Häufigkeitsverteilung für jene Personen, auf die das Verhalten anwendbar ist und ergibt 100%. Je breiter ein Balkenabschnitt ist, desto mehr Personen gaben an, das Verhalten in der jeweiligen Häufigkeit ausgeführt zu haben. Die Prozentangabe auf der rechten Seite der grünen Balkenabschnitte gibt den Anteil der Personen an, die ein Verhalten „immer“ oder „häufig“ zeigen, z. B. halten 83% der Personen immer oder häufig 1,50m Abstand in der Öffentlichkeit. Die negativen Prozente auf der X-Achse helfen, den Anteil der Personen abzulesen, die ein Verhalten „nie“ bis „manchmal“ (rote und gelbe Balkenabschnitte) gezeigt haben, z. B. meiden 38% nie, selten oder manchmal öffentliche Orte.
Die selbstberichtete Umsetzung der Maßnahmen haben sich im Vergleich zur Vorwoche kaum verändert.
Bei Betrachtung über einen längeren Zeitraum sind die ergriffenen Schutzmaßnahmen allerdings leicht zurückgegangen. Besonders für das Abstandsgebot sowie die Meidung öffentlicher Orte und Feiern lässt sich der Rückgang als langsamer, aber beständiger Trend über die letzten Wochen feststellen.
Um nachvollziehen zu können, wie die Bevölkerung sich zum Thema Corona informiert, diese Informationen wahrnimmt und gegebenenfalls auf ihre Handlungsweisen überträgt, wurden verschiedene Aspekte des Informationsverhaltens erfragt.
Es wurde erhoben, wie häufig sich Personen zum Thema informieren. Seit Mitte April geht die Häufigkeit der Informationssuche zurück und ist über die letzten Wochen relativ stabil. Im Vergleich zur vorigen Erhebung vor 2 Wochen ist ein Rückgang zu verzeichnen.
Die folgende Grafik stellt dar, wie Menschen die mediale Berichterstattung um Corona einordnen. Dazu konnte ein Wert zwischen 1 (medial zu wenig beachtet) und 7 (medial aufgeblasen) ausgewählt werden. Zu Beginn der Pandemie wurde Corona noch eher als Medien-Hype eingestuft. Dieses Denken verlor kontinuierlich an Zuspruch.
Die folgenden Grafiken beschreiben das Vertrauen der Bevölkerung in verschiedene Institutionen aus unterschiedlichen Bereichen des privaten und öffentlichen Lebens. Dazu gehört der Gesundheitssektor, Behörden, Medien, die eigene Arbeitsumwelt, die Wissenschaft und die Bundesregierung sowie die WHO.
Auf einer Skala von sehr wenig Vertrauen bis sehr viel Vertrauen wurde bewertet, wie viel Vertrauen den Personen und Organisationen im Umgang mit der Corona-Krise zukommt.
Das Vertrauen in die Wissenschaft, die Bundesregierung und die WHO ist relativ stabil, während das Vertrauen in Behörden, den Gesundheitssektor und die Medien leichten Schwankungen unterliegt. Im Vergleich zur vorherigen Welle zeichnen sich in dieser Welle kaum Veränderungen ab. Das Vertrauen in den Arzt ist leicht angestiegen.
Hinweis: Befragungsteilnehmende hatten die Möglichkeit “keine Angabe möglich” auszuwählen. Das heißt, dass die folgenden Mittelwerte sich ggf. nicht auf die gesamte Stichprobe der jeweiligen Messzeitpunkte beziehen.
Interpretation: Mittelwerte mit 95% Konfidenzintervallen. Wenn die Intervalle sich nicht überschneiden, kann man von einem signifikanten Unterschied ausgehen. Dunklere Balken sind aktuellere Daten.
Das Vertrauen in die Bundesregierung wurde gesondert mittels der Skala von Grimmelikhuijsen & Knies (2017) erfasst. Konkret wurden die Integrität, das Wohlwollen und die Kompetenz der Institution eingeschätzt.
Korrelationsanalysen zeigen den Zusammenhang zwischen den Einzeldimensionen und dem Gesamtvertrauen (siehe oben, 1 sehr wenig Vertrauen, 7 sehr viel Vertrauen) an.
Korrelationen zum aktuellen Erhebungszeitpunkt: Vertrauen in die Bundesregierung und …
Kompetenz der Bundesregierung: r = 0.83
Wohlwollen der Bundesregierung: r = 0.81
Integrität der Bundesregierung: r = 0.83
Interpretation der Korrelationskoeffizienten r: In der folgenden Übersicht zeigen höhere Werte einen stärkeren Zusammenhang an, Werte nahe Null zeigen, dass es keinen Zusammenhang gibt, um 0.1 einen kleinen Zusammenhang. Werte um 0.3 zeigen einen mittleren Zusammenhang, ab 0.5 spricht man von einem starken Zusammenhang. Ein negatives Vorzeichen bedeutet, dass hohe Werte auf der einen Variable mit niedrigen Werten auf der anderen Variable einhergehen. p-Werte < 0.05 zeigen statistisch bedeutsame Zusammenhänge an. Korrelationskoeffizienten, die statistisch bedeutsam sind, werden fett gedruckt
Da alle Korrelationen ähnlich hoch sind, scheinen alle Dimensionen gleichermaßen für das Vertrauen wichtig zu sein.
Im Vergleich zur letzten Erhebung der Vertrauenswerte am 09.06.2020 haben sich die Einzelwerte nicht signifikant geändert.
Die Vertrauens-Dimensionen Integrität und Wohlwollen haben im Vergleich zu Ende April geringfügig (aber signifikant) abgenommen.
Für viele Maßnahmen gilt: Die Akzeptanz ist Mitte März sprunghaft gestiegen, ging langsam wieder zurück und blieb über die letzten vier Wochen relativ stabil.
Striktere Reglementierungen für betroffene Gebiete werden nach wie vor eher befürwortet. Personen nach überwundener Krankheit für gesellschaftlich relevante Aufgaben in die Pflicht zu nehmen oder den Zugang zum Internet zu beschränken wird weiterhin eher abgelehnt.
Die Kognitive Risikowahrnehmung (orange)– also das Bewusstsein für die Möglichkeit, sich anzustecken und die Affektive Risikowahrnehmung (Angst, Sorge, dauernd daran denken; rot) – bleiben insgesamt relativ stabil. Die Zustimmung zu Ausgangsbeschränkungen sinkt seit deren Einführung (grün) und hat inzwischen das Ausgangslevel von vor deren Einführung erreicht. Die Befürwortung von Schulschließungen unterliegt leichten Schwankungen auf niedrigem Niveau (türkis).
Das affektive Risiko hängt stärker mit der Akzeptanz der Maßnahmen zusammen, wie die folgenden Korrelationne zwischen Risikowahrnehmung und der Akzeptanz von Maßnahmen zeigen (zum aktuellen Erhebungszeitpunkt).
Interpretation der Korrelationskoeffizienten: In der folgenden Übersicht zeigen höhere Werte einen stärkeren Zusammenhang an, Werte nahe Null zeigen, dass es keinen Zusammenhang gibt, um 0.1 einen kleinen Zusammenhang. Werte um 0.3 zeigen einen mittleren Zusammenhang, ab 0.5 spricht man von einem starken Zusammenhang. Ein negatives Vorzeichen bedeutet, dass hohe Werte der einen Variable mit niedrigen Werten der anderen Variable einhergehen. Fettdruck zeigt statistisch bedeutsame Zusammenhänge an.
Kognitive Risikowahrnehmung und …
Ablehnung der Maßnahmen: -0.2
Vorsorglich sollten Gemeinschaftseinrichtungen wie Schulen oder Kindergärten geschlossen werden: 0.23
Es sollte nur noch aus beruflichen, gesundheitlichen oder dringenden Gründen erlaubt sein, sein Haus zu verlassen: 0.21
Affektives Risiko: 0.46
Affektive Risikowahrnehmung und …
Ablehnung der Maßnahmen: -0.42
Vorsorglich sollten Gemeinschaftseinrichtungen wie Schulen oder Kindergärten geschlossen werden: 0.29
Es sollte nur noch aus beruflichen, gesundheitlichen oder dringenden Gründen erlaubt sein, sein Haus zu verlassen: 0.19
Seit Welle 6 wurden die Teilnehmenden befragt, inwiefern sie die verordneten Maßnahmen als ärgerlich, frustrierend und störend empfinden. Außerdem gaben die Befragten an, ob sie sich durch die ergriffenen Maßnahmen in ihrer persönlichen Freiheit eingeschränkt sehen. Dies wird zusammengefasst und als Reaktanz bezeichnet. Reaktanz war insgesamt eher niedrig bis mittelmäßig ausgeprägt (aktuelle Woche: auf einer 7-Punkte Skala M = 3.38).
Reaktanz durch die Maßnahmen ist über die letzten Wochen insgesamt etwas zurückgegangen, was möglicherweise auf die Lockerung zurückzuführen ist: Ähnlich zur letzten Befragung empfinden 23% (eher oder viel) Ärger, Frust und Wut aufgrund der Maßnahmen, der Anteil derer, die kaum oder keine Reaktanz angeben, ist relativ stabil.
Wer mehr Reaktanz empfindet, weiß weniger, schützt sich weniger, folgt weniger den Maßnahmen und hat weniger Vertrauen in die Regierung und das RKI.
Die gemittelte Reaktanz wurde in niedrig (1-3 auf einer 7-stufigen Skala), mittel (4), hoch (5-7) klassifiziert, um eine Interpretation zu erleichtern
Im Folgenden wird der Zusammenhang zwischen der Reaktanz, Wissen, Maßnahmen durchführen und institutionelles Vertrauen in der aktuellen Erhebung exploriert (zum aktuellen Erhebungszeitpunkt).
Interpretation der Korrelationskoeffizienten: In der folgenden Übersicht zeigen höhere Werte einen stärkeren Zusammenhang an, Werte nahe Null zeigen, dass es keinen Zusammenhang gibt, um 0.1 einen kleinen Zusammenhang. Werte um 0.3 zeigen einen mittleren Zusammenhang, ab 0.5 spricht man von einem starken Zusammenhang. Ein negatives Vorzeichen bedeutet, dass hohe Werte der einen Variable mit niedrigen Werten der anderen Variable einhergehen. Fettdruck zeigt statistisch bedeutsame Zusammenhänge an.
Reaktanz und …
das selbst eingeschätzte Wissen über COVID-19: -0.02
das tatsächliche Wissen über COVID-19: -0.07
das Wissen über wirksame Schutzmaßnahmen: -0.26
das Wissen über öffentliche Verordnungen: -0.14
die ausgeführten Maßnahmen: -0.29
die ergriffenen Maßnahmen übertrieben finden: 0.64
Vertrauen in die Bundesregierung: -0.42
Vertrauen in das RKI : -0.45
Städte oder Landkreise, in denen mehr als 30 bis 50 Neuinfektionen (je nach Bundesland) auf 100.000 Einwohner vorliegen, sollten das öffentliche Leben in der Region erheblich einschränken.
60.2 % befürworten (eher) diese Regelung (vorherige Befragung: 58.1 %)
69.2 % sind in dieser Situation (eher) bereit, sich wieder einzuschränken (Maßnahmen vor dem 6.5.20; vorherige Befragung: 69.4 %)
Wer die Maßnahmen generell für übertrieben hält, lehnt auch die lokale Regelung eher ab (Korrelation r = -0.54).
In der aktuellen Welle wurden die Teilnehmenden wieder mit Möglichkeit einer zweiten Welle konfrontiert:
Stellen Sie sich nun bitte vor, dass die Infektionszahlen in ihrer Gemeinde wieder steigen. Bitte geben Sie an, wie lange Sie maximal bereit wären, sich erneut an die folgenden Regeln zu halten, um den Ausbruch einzudämmen.
69% sind bereit, sich wieder stärker einzuschränken (Maßnahmen vor dem 06.05., z.B. Kontaktbeschränkung, Schulschließung, etc.), wenn innerhalb einer Woche in der eigenen Stadt/Kreis mehr als 30 bis 50 Neuinfektionen (je nach Bundesland) auf 100.000 Einwohner auftreten.
Die geringste Bereitschaft existiert für Quarantäne Maßnahmen, ein Drittel lehnt diese ab.
Über ein Drittel würde eine erneute Schließung von Schulen und öffentlichen Orten und Restaurants von bis zu 6 Wochen akzeptieren.
In einem Vergleich von Befragten aus NRW (n=213) mit Personen aus Bundesländern ohne Ausbrüche (Rest, n = 641; ohne Niedersachsen und Berlin) zeigen sich keine wesentlichen Unterschiede in der Bereitschaft sich einzuschränken.
Im Erhebungszeitraum gab es in Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen und Berlin eine erhöhte Anzahl an COVID-19 Fällen.
Befragte in Nordrhein-Westfalen haben eine signifikant erhöhte Risikowahrnehmung und sind tendenziell bereit, sich etwas länger erneut einzuschränken als Personen, die aus Bundesländern ohne größere Ausbrüche kommen. Eine Aussage über Niedersachsen und Berlin ist aufgrund der geringen Fallzahlen schwierig. Hier ist die Risikowahrnehmung tendenziell vergleichbar mit den restlichen Bundesländern ohne größere Ausbrüche
Bewertung der Lockerungsmaßnahmen
31.2 % finden die Lockerungsmaßnahmen (eher) übertrieben. Der Anteil ist im Vergleich zur letzten Befragungswelle leicht gesunken.
Vergleich von drei Gruppen hinsichtlich der Krisenwahrnehmung, des Wissens, Vertrauens, der Verschwörungstheorien, und des Verhaltens:
Hier wurden sogenannte “Extremgruppen” aus zwei Fragen gebildet (Ich finde die Lockerungsmaßnahmen, die derzeit ergriffen werden, stark übertrieben. und Ich finde die Maßnahmen, die derzeit ergriffen werden, stark übertrieben.), so dass diese Gruppengrößen etwas abweichen können von den Extremgruppen, die aus den Einzelvariablen gebildet werden. Personen, die hohe Werte auf der einen und niedrige auf der anderen Variable angeben, machen die blaue und die rote Gruppe aus; Personen, die auf beiden niedrige oder mittlere Werte angeben, sind die graue Gruppe; und Personen, die auf beiden Variablen hohe Werte angeben, fallen hier raus.
Dabei fällt auf, dass die große Gruppe derer, die indifferent sind und die, denen die Lockerungen zu schnell gehen, ähnlich auf einer Vielzahl von psychologischen Variablen (z.B. höhere Risikowahrnehmung) abschneiden und auch ähnlich viel Schutzverhalten zeigen.
Wer jedoch denkt, die Maßnahmen sind übertrieben, unterscheidet sich auf fast allen Variablen von den anderen Personen: dieses Fünftel der Befragten ist schlechter informiert, vertraut den Behörden weniger, fühlt ein geringeres Risiko, nimmt den Ausbruch als einen Medien-Hype wahr und hängt eher Verschwörungstheorien an.
Außerdem empfindet diese Gruppe Verhaltensempfehlungen als ausreichend und geht auch davon aus, dass die Mehrheit der Personen diese befolgen würden. Zugleich haben diese Menschen jedoch in den letzten Wochen ein geringeres Schutzverhalten gezeigt als die anderen Befragten, also beispielsweise weniger auf private Feiern verzichtet, seltener den Mindestabstand eingehalten und weniger häufig eine Schutzmaske getragen. Über die letzten Befragungen hinweg blieben die erhobenen Werte relativ konstant.
Demografische Unterschiede
Lockerungen übertr. | Maßnahmen übertr. | Indifferent | |
---|---|---|---|
N=228 | N=179 | N=504 | |
Alter | 48.2 (14.8) | 44.0 (15.3) | 46.2 (16.0) |
Geschlecht: | |||
männlich | 118 (51.8%) | 89 (49.7%) | 223 (44.2%) |
weiblich | 110 (48.2%) | 90 (50.3%) | 281 (55.8%) |
Schulbildung: | |||
Bis zu 9 Jahre | 19 (8.33%) | 23 (12.8%) | 63 (12.5%) |
Mind. 10 Jahre (ohne Abitur) | 80 (35.1%) | 70 (39.1%) | 161 (31.9%) |
Mind. 10 Jahre (mit Abitur) | 129 (56.6%) | 86 (48.0%) | 280 (55.6%) |
Grafische Darstellung der Profilunterschiede
Alternative Darstellung der Profilunterschiede
100% steht für die maximale Ausprägung/Zustimmung, 0% für die minimale Ausprägung/Zustimmung der/zur jeweiligen Variable.
Derzeit findet eine große Debatte über Gebote vs. Verbote statt und dass der Bürger mehr Eigenverantwortung im Infektionsschutz übernehmen soll.
Insgesamt denken 42.4 % (eher), dass eigenverantwortliches Handeln auf der Basis von Geboten ist ausreichend effektiv ist, um der Verbreitung des Virus entgegenzuwirken.
35.6 % denken (eher), dass sich die meisten Menschen an die Empfehlungen halten, auch wenn die allgemeinen Beschränkungen nicht mehr verpflichtend wären.
Vor allem diejenigen halten Gebote anstelle von Verboten für ausreichend, die die Maßnahmen ablehnen (siehe Abbildungen oben, z.B. letzte Zeile der Balkendiagramme).
Sie denken auch eher, dass sich die Mehrheit an die Empfehlungen halten würde.
Jedoch halten sie sich selbst weniger an die Regeln als alle anderen (die die Lockerungen übertrieben finden oder die indifferent sind, was Maßnahmen und Lockerungen angeht).
Nur etwa jeder 10. Befragte ist bereit, an einer Demonstration gegen die einschränkenden Maßnahmen teilzunehmen. Diese Bereitschaft bleibt konstant niedrig. Zusammenhangsanalysen zeigen, dass diese Personen die ergriffenen Maßnahmen übertrieben finden und erhöhte Reaktanz berichten. Zudem fällt ihr Vertrauen in das RKI und die Bundesregierung geringer aus. Während es keinen Zusammenhang mit dem selbsteingeschätzten Wissen gibt, ist das tatsächliche Wissen über das Virus und die Maßnahmen sowie deren Umsetzung bei Demonstrationswilligen geringer ausgeprägt.
Im Folgenden wird der Zusammenhang zwischen der Bereitschaft, an Anti-Corona-Demonstrationen teilzunehmen und Wissen, Maßnahmen durchführen, institutionelles Vertrauen, Reaktanz sowie Risikowahrnehmung in der aktuellen Erhebung exploriert (zum aktuellen Erhebungszeitpunkt).
Interpretation der Korrelationskoeffizienten: In der folgenden Übersicht zeigen höhere Werte einen stärkeren Zusammenhang an, Werte nahe Null zeigen, dass es keinen Zusammenhang gibt, um 0.1 einen kleinen Zusammenhang. Werte um 0.3 zeigen einen mittleren Zusammenhang, ab 0.5 spricht man von einem starken Zusammenhang. Ein negatives Vorzeichen bedeutet, dass hohe Werte der einen Variable mit niedrigen Werten der anderen Variable einhergehen. Fettdruck zeigt statistisch bedeutsame Zusammenhänge an.
Bereitschaft, an Demonstrationen gegen die Maßnahmen teilzunehmen und …
das selbst eingeschätzte Wissen über COVID-19: 0.06
das tatsächliche Wissen über COVID-19: -0.19
das Wissen über wirksame Schutzmaßnahmen: -0.31
das Wissen über öffentliche Verordnungen: -0.22
selbst ergriffene Maßnahmen: -0.24
die ergriffenen Maßnahmen übertrieben finden: 0.54
Vertrauen in die Bundesregierung: -0.25
Vertrauen in das RKI: -0.34
Reaktanz: 0.5
Erkrankungswahrscheinlichkeit: -0.02
Laut Beschluss der Bundesregierung ist das Tragen von Gesichtsmasken beim Einkaufen und im ÖPNV seit Ende April verpflichtend.
85% halten es für eine wirksame Schutzmaßnahme, in der Öffentlichkeit Masken zu tragen (vorherige Befragung: 88.2%). 84.7% geben an, in der Öffentlichkeit Masken zu tragen (vorherige Befragung: 84.8%). Einer verpflichtenden Regelung stimmen 57.6% zu (vorherige Befragung: 55.7%).
Wer trägt eher Maske?
Masken tragen eher Personen, die:
weiblich sind,
älter sind
Vertrauen in die Behörden haben,
mehr über die Krankheit und über Schutzmaßnahmen wissen.
Seltener tragen Personen Masken, die:
Interpretation: Dargestellt sind die Ergebnisse einer binär-logistischen schrittweisen Regressionsanalyse (bestes statistisches Modell). Odds ratio treffen eine Aussage darüber, inwieweit das Vorhandensein bzw. Nichtvorhandensein eines Merkmals A (z.B. einen Beruf im Gesundheitssektor ausüben) mit dem Vorhandensein bzw. Nichtvorhandensein eines weiteren Merkmals B (z.B. Masken tragen) zusammenhängt. CI sind die 95% Konfidenzintervalle der Koeffizienten. Fettgedruckte Einflussfaktoren sind signifikant und haben einen statistisch bedeutsamen Einfluss. Werte über 1: Höhere Werte auf diesem Einflussfaktor führen zu mehr Maske tragen. Werte unter 1: Kleinere Werte auf diesem Einflussfaktor führen zu weniger Maske tragen.
Variablen im Modell: Alter, Geschlecht, Bildung, Arbeit im Gesundheitssektor, chronische Erkrankung, ein Kind haben unter 18, Gemeindegröße, Vertrauen in die Behörden, Vertrauen in den Gesundheitssektor, Risikowahrnehmung (Erkrankungswahrscheinlichkeit, Anfälligkeit, Schweregrad), Ansteckungswahrscheinlichkeit außer Haus, verschiedene affektive Aspekte (Angst, Sorge, Dominanz des Themas, Hilflosigkeit), verschiedene Aspekte bezogen auf die Wahrnehmung des Virus (wahrgenommene Nähe und Ausbreitungsgeschwindigkeit), gefühltes und echtes Wissen (COVID-19, Schutzmaßnahmen, Verfügungen), Selbstwirksamkeit und wahrgenommene Sicherheit in Bezug auf effektive Schutzmaßnahmen, Wahrnehmung des Ausbruchs als Medienhype, Häufigkeit der Informationssuche über Corona und Infizierte im persönlichen Umfeld (bestätigt und unbestätigt vs. nicht), Wissen, wo man sich eine Nasen-Mund-Bedeckung besorgen kann.
Hinweis: Die Regression bezieht sich ausschließlich auf die aktuelle Welle.
Maske tragen | |||
---|---|---|---|
Variablen | Odds Ratios | CI | p |
(Intercept) | 0.02 | 0.00 – 0.07 | <0.001 |
Alter | 1.02 | 1.00 – 1.03 | 0.038 |
Geschlecht: weiblich | 2.04 | 1.33 – 3.13 | 0.001 |
Vertrauen in Behörden | 1.34 | 1.11 – 1.60 | 0.002 |
Vertrauen in Gesundheitssektor |
1.17 | 0.95 – 1.44 | 0.150 |
Wahrgenommener Medienhype | 0.84 | 0.72 – 0.97 | 0.018 |
Mittleres Wissen COVID-19 | 3.21 | 1.31 – 7.87 | 0.011 |
Wissen über effektive Schutzmaßnahmen |
13.13 | 5.36 – 32.16 | <0.001 |
Wissen über offizielle Verfügungen |
1.97 | 0.91 – 4.26 | 0.086 |
Observations | 964 | ||
Cox & Snell’s R2 / Nagelkerke’s R2 | 0.217 / 0.372 |
Zeigen Maskenträger insgesamt mehr Schutzverhalten?
Maskenträger zeigen im Vergleich zu Menschen, die keine Masken tragen, mehr Schutzverhalten. Sowohl für alle individuellen Schutzmaßnahmen (Händewaschen, Kontakt vermeiden), als auch für alle soziale Schutzmaßnahmen (1,5m Abstand, auf private Reisen verzichten) zeigt sich, dass Maskenträger diese eher zeigen. Die nachfolgende Tabelle zeigt die Ergebnisse von logistischen Regressionen für die aktuelle Erhebung.
Interpretation: Dargestellt sind die Ergebnisse binär-logistischen Regressionsanalysen. Odds ratio treffen eine Aussage darüber, inwieweit das Vorhandensein bzw. Nichtvorhandensein eines Merkmals A (z.B. Masketragen) mit dem Vorhandensein bzw. Nichtvorhandensein eines weiteren Merkmals B (z.B. Abstand halten) zusammenhängt. Einflussfaktoren sind signifikant, wenn der p-Wert kleiner als .05 ist. Werte über 1: Höhere Werte auf diesem Einflussfaktor führen zu mehr Schutzverhalten. Werte unter 1: Kleinere Werte auf diesem Einflussfaktor führen zu weniger Schutzverhalten.
Odds Ratio | p | |
---|---|---|
Individuelle Schutzmaßnahmen | ||
Desinfektionsmittel benutzen | 3.78 | <.001 |
Hände für 20 Sek. waschen | 3.10 | <.001 |
Händeschütteln vermeiden | 5.84 | <.001 |
Mund und Nase bedecken | 3.37 | <.001 |
Kontakt vermeiden | 2.04 | <.001 |
Zuhause bleiben | 2.34 | <.001 |
Soziale Schutzmaßnahmen | ||
1,5m Abstand halten | 4.70 | <.001 |
Quarantäne ohne Symptome | 2.36 | <.001 |
Quarantäne mit Symptomen | 2.36 | <.001 |
Öffentliche Orte vermeiden | 2.10 | <.001 |
Private Feiern vermeiden | 2.07 | <.001 |
Höchstens mit einer anderen Person oder Haushaltsangehörigen in Öffentlichkeit bewegen | 1.99 | <.001 |
Nur notwendige Wege durchführen | 2.58 | <.001 |
Keine Freunde und Verwandte treffen (aus anderem Haushalt) | 2.69 | <.001 |
Auf private Reisen verzichten | 3.57 | <.001 |
Einführung der Corona-Warn-App
20 % der Personen, die die App noch nicht heruntergeladen haben, haben dies (eher) vor.
Einschätzungen zu der Corona-Warn-App
Personen, die die App heruntergeladen haben, denken im Vergleich zu denen, die sie nicht heruntergeladen haben,
dass sie leichter zu bedienen ist
dass sie eher datenschutzkonform ist
dass die App helfen kann, Infektionen zu reduzieren, wenn genug Menschen sie nutzen
dass die App von vielen Menschen genutzt werden wird.
Befragte, die die App nicht auf ihrem Smartphone installieren können oder keines haben, denken im Vergleich zur Gruppe, die die App bewusst (noch) nicht heruntergeladen hat eher, dass die App datenschutzkonform ist und wirksam gegen Infektionen sein kann.
Zustimmung zu einer Nutzungspflicht der Corona-Warn-App
Generell lehnt etwas mehr als die Häflte der Befragten eine allgemeine Nutzungspflicht ab, 13% sind sich unsicher. Auch einer Quasi-Verpflichtung, bei der die App nur dann gebraucht wird, wenn man Veranstaltungen besuchen oder reisen möchte, steht etwas weniger als die Hälfte der Befragten kritisch gegenüber.
Die allgemeine Lebenszufriedenheit ist stabil und bei älteren Personen (ab 65) etwas höher im Vergleich zum Durchschnitt.
## Coordinate system already present. Adding new coordinate system, which will replace the existing one.
## Coordinate system already present. Adding new coordinate system, which will replace the existing one.
35.6 % Befragungsteilnehmende empfinden ihre persönliche Situation momentan als belastend.
Welle 5 vom 31.03.: 51.9 %,
Welle 7 vom 14.04.: 40.1 %,
Welle 9 vom 28.04.: 49.8 %,
Welle 11 vom 12.05.: 43.5) %,
Welle 12 vom 19.05.: 40.3 %,
Welle 13 vom 26.05.: 40.4 %,
Welle 14 vom 09. 06.: 41.8 %.
Dies ist der niedrigste Anteil seit Beginn der Messungen. Nach wie vor gibt in der höchsten Altersgruppe der geringste Anteil der Befragten an, ihre persönliche Situation als belastend zu empfinden: Unter den 65 bis 74jährigen sind es momentan nur noch 22%.
Situative Belastung von Familien mit Kindern unter und über 14
Über alle Befragungswellen ist der Anteil von Frauen und Männern, die sich durch die momentane Situation belastet fühlen, bei Familien mit Kindern unter 14 höher als bei Familien mit älteren Kindern oder ohne Kinder. Seit Mitte Mai ist das Belastungsempfinden der Eltern jüngerer Kinder jedoch stetig gesunken. Demgegenüber stagniert über die letzten fünf Erhebungswellen der Anteil von Familien mit älteren Kindern oder ohne Kinder, die sich durch die momentane Situation belastet fühlen. Dadurch nähern sich die Belastungswerte der beiden Gruppen an: Ausgehend von einer maximalen Differenz von 20 Prozentpunkten am 19.05.2020 bis hin zu der aktuellen Differenz von nur noch 7 Prozentpunkten. Der aktuelle Gruppenunterschied ist statistisch nicht mehr signifikant.
Interpretation: Die notwendigen Maßnahmen zur Pandemiebekämpfung führten zu gravierenden Veränderungen des Alltags vieler Familien. Insbesondere Familien mit jüngeren Kindern waren von der bundesweiten Schließung der Schulen und Kindertageseinrichtungen betroffen. Auch die Sperrung der Spielplätze, das Aussetzen von Sportangeboten und die Empfehlung, den direkten Kontakt zu den Großeltern einzustellen, bedeuteten massive Eingriffe in die Alltagsgestaltung. Möglicherweise spiegelt sich dies in dem stärker ausgeprägten Belastungsempfinden der Befragten wieder, die mit jüngeren Kindern im Haushalt leben. Der seit Mitte Mai sinkende Anteil von Eltern jüngerer Kinder, die sich belastet fühlen, geht möglicherweise einher mit der schrittweisen Lockerung der kontaktbeschränkenden Maßnahmen. Diese Lockerungen ermöglichen vielen Familien mit jüngeren Kindern eine sukzessive Rückkehr in den gewohnten Alltag.
Die Befragten wurden gebeten, anhand einer Skala von 1 „trifft überhaupt nicht zu“ bis 7 „trifft voll und ganz zu“ das aktuelle Konfliktniveau in ihrer Partnerschaft zu beschreiben. Über alle Erhebungswellen hinweg sind Häufigkeit und Intensität von größeren Konflikten in Partnerschaften konstant geblieben. Anders stellt sich die Situation hinsichtlich der weniger gravierenden Konflikte dar: Seit Mitte April sinkt der Anteil von Befragten, die angeben, dass es in ihrer Partnerschaft in der letzten Woche zu kleineren Konflikten kam, leicht und kontinuierlich.
Konflikte in der Partnerschaft in Familien ohne und mit Kindern unter 14 Jahren
Aufgeschlüsselt nach Partnerschaften mit und ohne jüngere Kinder zeigen sich weiterhin deutliche Unterschiede: Wenn Kinder unter 14 Jahren im Haushalt leben, ist die Wahrscheinlichkeit, dass es in der Woche vor der Datenerhebung kleinere Meinungsverschiedenheiten zwischen den Partnern gegeben hat, beispielsweise Streit oder „sich auf die Nerven gehen“, erhöht. Dieser Unterschied bleibt über alle Erhebungswellen hinweg bis heute stabil. Dasselbe gilt für die größeren Meinungsverschiedenheiten, „große Streitereien“ bis hin zu „Handgreiflichkeiten“. Größere Meinungsverschiedenheiten werden jedoch in allen sieben Befragungswellen deutlich seltener angegeben.
Interpretation: Familien mit jüngeren Kindern fühlen sich momentan nach wie vor etwas stärker belastet. Dies kann dazu führen, dass es in diesen Familien häufiger zu Konflikten zwischen den Eltern kommt. Inzwischen nähert sich das Belastungsempfinden, möglicherweise als Spiegelung der Lockerung von Maßnahmen zur Pandemiebekämpfung, jedoch dem Niveau der Paare ohne jüngere Kinder im Haushalt deutlich an. Es bleibt abzuwarten, ob sich dieser Trend zukünftig auch bei den Partnerkonflikten zeigen wird.
Telefonisches Beratungsangebot
Befragte mit jüngeren Kindern im Haushalt, fühlen sich durch die momentane Situation etwas stärker belastet und das Konfliktniveau ist deutlich erhöht. Sie sind jedoch auch eher dazu bereit, aktiv nach Hilfe bei der Bewältigung der Belastungssituation zu suchen. Aufgrund der Maßnahmen zum Infektionsschutz sind telefonische Beratungsangebote dafür besonders geeignet. Im Vergleich zu kinderlosen Paaren und Familien mit älteren Kindern hat ein deutlich höherer Anteil der Familien mit jüngeren Kindern daran gedacht, bei Belastung eine telefonische Beratung in Anspruch zu nehmen (7% vs. 19%). Diese Differenz hat sich in den letzten Wellen stetig vergrößert.
Beratungsangebote bekannt machen: Postkarten
Möglicherweise haben dazu Initiativen zur Erhöhung des Bekanntheitsgrades der Beratungslandschaft beigetragen. So hat das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gemeinsam mit der BZgA und dem Nationalen Zentrum Frühe Hilfen bundesweit Postkarten an einen Teil der Familien mit Kindern versandt. Die Karten zeigen eine Mutter und einen Vater, die gleichzeitig Homeoffice und Kinderbetreuung zu bewältigen haben. Unter dem Motto: „Starke Nerven … brauchen auch mal Unterstützung“ gibt die Postkarte einen Hinweis auf leicht erreichbare, kostenlose und anonyme Beratungsangebote.
9.2 % der Befragten mit Kindern unter 18 Jahren im Haushalt geben in der aktuellen Erhebung an, eine solche Postkarte bereits erhalten zu haben. Von den Personen, die in dieser Erhebungswelle angeben eine Postkarte erhalten zu haben, dachten 28 % darüber nach, ein telefonisches Beratungsangebot in Anspruch zu nehmen.
Potentielle Inanspruchnahme verschiedener Angebote zur Telefonberatung
44 Personen gaben an, darüber nachgedacht zu haben, eine telefonische Beratung in Anspruch zu nehmen. Im Vergleich zur letzten Welle am 09.06. wurden dabei insbesondere telefonische Beratungsangebote verstärkt genannt, auf die die Postkarten besonders hingewiesen haben wie beispielsweise das Elterntelefon oder die Telefonseelsorge. Dieses Ergebnis basiert jedoch auf kleinen Fallzahlen udn eine Aussage über ursächliche Zusammenhänge ist nicht möglich.
Im Umgang der Menschen mit der aktuellen Situation zeigen sich einige zeitlich stabile Herangehens- und Verhaltensweisen. Unverändert ist es für die Befragten eher weniger zutreffend, anderen Hilfe anzubieten, z. B. mit Nachbarschaftshilfe beim Einkaufen. Aktuell finden die Befragten die Aussage, Unterstützungsangebote durch Familie, Freunde und Bekannte zu erhalten, unzutreffender als noch zu Beginn (Welle 4, 24.03.2020), d. h. die empfundene Unterstützung hat abgenommen. Die Einschätzung, selbst nichts tun zu können, um die Situation positiv zu beeinflussen, wird aktuell weiterhin als weniger zutreffend eingeschätzt.
Interpretation: Die Möglichkeiten zur individuellen Lebensgestaltung haben sich im Zuge der Reduzierungen der Kontaktbeschränkungen wieder erweitert. Dies könnte auch bedeuten, dass weniger Unterstützungsangebote benötigt werden.
Mittlerweile wurden die ersten Schulen unter starken Corona-Sicherheitsvorkehrungen mit einem Teil der Schüler und Schülerinnen in unterschiedlichem, zeitlichem Umfang wieder geöffnet. Den Schulalltag unter den veränderten Rahmenbedingungen neu zu organisieren, ist für die Schulen eine Herausforderung. Die notwendigen Umstellungen fordern Lehrern, Kindern und Eltern eine Anpassung ab, die nicht immer reibungslos gelingen muss. So ist eine sinkende Tendenz der Zufriedenheit der Eltern schulpflichtiger Kinder mit der Qualität des Unterrichts über die Erhebungswellen hinweg zu beobachten. Die Zustimmung zur Aussage „der Unterricht meiner schulpflichtigen Kinder wird in einem guten Maße weiter umgesetzt“ ist auf einer Skala von 1 bis 7 von 4,51 in der Befragung am 24.03.2020 auf 3,86 in der Befragung am 23.06.2020 zurückgegangen.
Interpretation: Der Übergang in eine vorläufige, neue Schulnormalität verläuft aus Sicht mancher Eltern nicht ganz zufriedenstellend. Warum die Zufriedenheit der Eltern mit der Qualität des Unterrichts trotz der Schulöffnung sinkt, kann verschiedene Gründe haben. Einerseits könnte sein, dass in einigen Schulen das Lernen unter neuen Rahmenbedingungen noch nicht gelingt und die ursprüngliche Qualität noch nicht erreicht wird. Andererseits könnten Eltern nach Öffnung der Schulen mittlerweile eine höhere Erwartungshaltung an die Schule herausbilden, die zu einer kritischeren Sichtweise führt.
Alkohol kann konsumiert werden, um sich zu beruhigen, sich von Stress zu entlasten oder um Phasen von Langeweile zu überbrücken. Insofern könnte man vermuten, dass in Zeiten der Corona-Krise, in denen die Menschen erhöhte Belastung empfinden aber auch mehr Zeit zuhause verbringen, der Alkoholkonsum ansteigt. Die Ergebnisse der COSMO-Studie zeigen, dass – bezogen auf die Gesamtbevölkerung – keine Veränderung zumindest in der Häufigkeit des Alkoholkonsums zu beobachten ist. Die Frage zur Häufigkeit des Alkoholkonsums wurden in den Wellen 7, 12 und 15 gestellt und die Antworten fallen in den drei Erhebungen sehr ähnlich aus. In Welle 7 gaben 5,9 %, in Welle 12 3,4 % und Welle 15 3,7 % aller Befragten an, in den letzten vier Wochen täglich Alkohol getrunken zu haben. Die Anteile derjenigen, die überhaupt keinen Alkohol konsumieren, betragen 17,0 % (Welle 7), 16,7 % (Welle 12) bzw. 17,8 % (Welle 15).
In allen Erhebungswellen weisen Männer einen häufigeren Alkoholkonsum auf als Frauen. Zudem ist der tägliche Alkoholkonsum unter den älteren, 65- bis 74-jährigen Befragten weiter verbreitet als unter den jüngeren, 18- bis 29-jährigen Befragten.
Trotz jüngsten Hinweisen auf steigende Absatzzahlen von Alkohol, ist laut den Daten der COSMO-Studie momentan keine allgemeine Tendenz zu häufigerem Alkoholkonsum zu erkennen. Dies könnte auch daran liegen, dass gleichzeitig Restaurants, Kneipen und Bars geschlossen waren und Alkoholkonsum auf den privaten Bereich beschränkt war. Wie sich die Krise auf den Konsum von Menschen auswirkt, die schon vor Corona einen missbräuchlichen Umgang mit Alkohol aufwiesen, lässt sich mit dieser Untersuchung nicht beantworten.
Rauchen ist ein Risikofaktor für schwerwiegende Krankheiten und frühzeitigen Tod. Rauchen gilt insbesondere auch als Risikofaktor bei einer Corona-Erkrankung. In der Welle 8 (21.04.2020) wurden erstmals Fragen zum Rauchverhalten gestellt und in der aktuellen Welle 15 (23.06.2020) wiederholt.
Die Ergebnisse zeigen, dass – bezogen auf die Gesamtbevölkerung – keine Veränderungen zumindest in der Häufigkeit des Konsums der Tabakzigarette und E-Zigarette zu beobachten sind. Die Häufigkeiten fallen in beiden Erhebungen sehr ähnlich aus. So geben beispielsweise in Welle 8 22,5 % und Welle 15 24,0 % aller Befragten an, täglich Tabakprodukte zu rauchen. Die Anteile derjenigen, die noch nie Tabakprodukte geraucht haben, betragen 39,9 % (Welle 8), bzw. 37,0 % (Welle 15). Der Konsum von Tabakprodukten ist nach wie vor weiter verbreitet, als der Konsum von E-Produkten.
Betrachtet man das Rauchverhalten für einzelne Subgruppen, so zeigt sich über beide Wellen hinweg, dass der Anteil der Männer, die angeben, gelegentlich zu rauchen bzw. zu dampfen (Berücksichtigung beider Produkte, Tabak- und E-Produkte) größer ist, als der der Frauen. Auch in der Welle 15 steigen tendenziell die Konsumprävalenzen mit zunehmendem Alter.
Interpretation: Es ist also momentan im Verlauf der Corona-Krise keine allgemeine Tendenz zu häufigerem oder seltenerem Rauchen bzw. Dampfen zu erkennen. Die Anteile täglicher Raucherinnen und Raucher haben sich nicht verändert. Ob Raucherinnen und Raucher die Anzahl täglich konsumierter Zigaretten erhöht haben oder nicht, lässt sich mit dieser Untersuchung nicht beantworten. Andererseits gibt es noch keinen Hinweis darauf, dass eine nennenswerte Anzahl der Raucherinnen und Raucher das Rauchen beendet, zum Beispiel um ihr persönliches, gesundheitliches Risiko im Falle einer Corona-Infektion zu senken. Entsprechend nehmen Raucherinnen und Raucher kein erhöhtes COVID-19 Risiko für sich wahr (zu erkranken oder für schwerwiegende Verläufe).
Die Einschränkungen der Bewegungsfreiheit im Rahmen der Eindämmung des Coronavirus könnten dazu führen, dass die körperlichen Aktivitäten in der Bevölkerung sich reduzieren. Deshalb wurden in der Welle 7 (14.04.2020) erstmalig auch Fragen zur körperlichen Aktivität gestellt und in der Welle 15 (23.06.2020) wurden die Fragen wiederholt.
Hierzu wurden Fragen der repräsentativen Studie “Gesundheit in Deutschland aktuell” (GEDA) (2014/2015) eingesetzt*. Die Fragen leiten sich aus den Bewegungs-Empfehlungen der World Health Organization (WHO) ab. Sie umfassen Aktivitäten zur Ausdauer (min. 2,5 Stunden pro Woche) und Muskelstärkung (mindestens zwei Tagen pro Woche).
Die Ergebnisse der COSMO-Studie zeigen, dass es zwischen beiden Erhebungswellen insgesamt keine signifikanten Veränderung bezogen auf die Bewegungs-Empfehlungen der WHO zu beobachten ist. In Welle 7 setzen 22,3 %, und in Welle 15 19,3 % aller Befragten die Empfehlungen um. Auch in der jetzigen Erhebung setzen nach wie vor eher die jüngeren als die älteren Befragten (26,4 % unter den 18 bis 29-Jährigen und 16,7 % unter den 65 bis 75-Jährigen) und eher Befragte mit einem höheren als niedrigerem Bildungsstand (8,9 % unter den Befragten mit bis zu 9 Jahre Schulbildung und 23,5 % unter den Befragten mit min. zehn Jahre Schulbildung und mit Hochschulreife) die Empfehlungen um.
Zusammenfassend deuten die COSMO-Ergebnisse darauf hin, dass Menschen ihre körperlichen Aktivitäten in der gegenwärtigen Corona-Situation nicht signifikant reduziert haben.
*Finger, J. D., Mensink, G., Lange, C., & Manz, K. (2017). Health-enhancing physical activity during leisure time among adults in Germany.
Gemeinsam mit dem Sozialwissenschaftlichen Institut der Evangelischen Kirche Deutschland untersuchen wir diese Woche den Zusammenhang von Religiosität und Bewältigung der Corona-Situation. Erfasst wurde die Konfession und die gefühlte Verbundenheit mit der Religionsgemeinschaft.
Menschen unterschiedlicher Religionszugehörigkeit bzw. ohne Religionszugehörigkeit erleben und interpretieren die aktuelle Situation in vielerlei Hinsicht ähnlich. Im langfristigen Verlauf der Pandemie verstetigt sich jedoch der Eindruck, dass die Frage, ob man in der Krise von seinem Glauben bzw. seiner Spiritualität profitieren kann, mit der eigenen Verbundenheit mit einer Kirche oder Religionsgemeinschaft zusammenhängt (r = 0.59). Mehr religiöse Verbundenheit hängt außerdem mit einer stärkeren Wahrnehmung, dass die Kirchen und Religionsgemeinschaften einen wichtigen Beitrag zur gesellschaftlichen Krisenbewältigung leisten, zusammen (r = 0.6). Hinweise darauf, dass – etwa durch neue digitale Formate – viele Menschen erreicht wurden, die bisher nur wenig mit Religion zu tun hatten, finden sich hingegen kaum (Ergebnisse aus der Erhebungswelle 7). Für die Kirchen und Religionsgemeinschaften ist dies bei der „Rückkehr in die neue Normalität“ und bei der Frage nach neuen Kommunikationswegen zu bedenken.
Sich mit seiner Religionsgemeinschaft verbunden fühlen
Folgende Analysen untersuchen, wie stark das Gefühl, sich mit seiner Religionsgemeinschaft verbunden zu fühlen, mit Wahrnehmungen zur Gesellschaft und der eigenen Person zusammenhängt (´korreliert´).
Interpretation der Korrelationskoeffizienten: In der folgenden Übersicht zeigen höhere Werte einen stärkeren Zusammenhang an, Werte nahe Null zeigen, dass es keinen Zusammenhang gibt, um 0.1 einen kleinen Zusammenhang. Werte um 0.3 zeigen einen mittleren Zusammenhang, ab 0.5 spricht man von einem starken Zusammenhang. Ein negatives Vorzeichen bedeutet, dass hohe Werte auf der einen Variable mit niedrigen Werte auf der anderen Variable auftreten. Fettdruck zeigt statistisch bedeutsame Zusammenhänge an.
Hinweis: Die folgenden Analysen beziehen sich nur auf die Daten der aktuellen Erhebungswelle.
Sich seiner Religion zugehörig fühlen … (Hinweis: eingeschlossen sind alle Religionen)
und Sorgen, dass die Gesellschaft egoistischer wird: -0.02
und Sorgen, dass die Kluft zwischen Arm und Reich größer wird: -0.04
und wichtiger Beitrag von Kirchen/Religionsgemeinschaften zur gesellschaftlichen Krisenbewältigung: 0.6
und in dieser Situation hilft mir mein Glaube bzw. meine Spiritualität: 0.59
105 der Befragungsteilnehmer gaben an, einen oder mehrere Angehörige zu haben, die in den letzten vier Monaten in einer Pflegeeinrichtung untergebracht waren. 26.7 % dieser Personen haben die Maßnahmen als eher oder sehr übertrieben empfunden, die die Pflegeeinrichtung zum Schutz der Einrichtungsbewohner vor einer Ansteckung mit dem Coronavirus ergriffen haben.
Wer die Maßnahmen übertrieben fand, gibt tendenziell auch eher an, dass
Die Bewertung der Maßnahmen und die Aussage, dass der Gesundheitszustand der Angehörigen sich während der Corona-Epidemie deutlich verschlechtert hat, standen nicht in einem Zusammenhang (r = 0.09, p = 0.34).
Interpretation der Korrelationskoeffizienten r: In der folgenden Übersicht zeigen höhere Werte einen stärkeren Zusammenhang an, Werte nahe Null zeigen, dass es keinen Zusammenhang gibt, um 0.1 einen kleinen Zusammenhang. Werte um 0.3 zeigen einen mittleren Zusammenhang, ab 0.5 spricht man von einem starken Zusammenhang. Ein negatives Vorzeichen bedeutet, dass hohe Werte auf der einen Variable mit niedrigen Werten auf der anderen Variable einhergehen. p-Werte < 0.05 zeigen statistisch bedeutsame Zusammenhänge an. Korrelationskoeffizienten, die statistisch bedeutsam sind, werden fett gedruckt
Seit Anfang Mai wurden die Impfbereitschaft und Zustimmung zu einer Impfpflicht sowie die „5C“, ein validiertes Maß zur Erfassung der Impfmüdigkeit, bezogen auf eine hypothetische Impfung gegen COVID-19 erfasst.
Impfabsicht
Die Befragten sollten angeben, ob Sie sich gegen COVID-19 impfen lassen würden, wenn sie nächste Woche die Möglichkeit dazu hätten.
Im Vergleich zur ersten Erhebung sind weiterhin weniger Personen bereit, dies zu tun
23.06.: 63.9 %,
09.06.: 60.9 %,
26.05.: 60.8 %,
19.05.: 63 %,
12.05.: 64.1 %,
05.05.: 66.5 %,
14.04.: 79% der Befragten.
Prädiktoren der Impfabsicht
Interpretation: Dargestellt sind die Ergebnisse einer linearen schrittweisen Regressionsanalyse (bestes statistisches Modell). CI sind die 95% Konfidenzintervalle der Koeffizienten (betas). Wenn diese Null einschließen, hat die entsprechende Variable keinen statistisch bedeutsamen Einfluss. Fettgedruckte Einflussfaktoren sind signifikant und haben einen statistisch bedeutsamen Einfluss. Das heißt für Werte mit positivem Vorzeichen: höhere Werte auf diesem Einflussfaktor führen zu mehr Impfbereitschaft. Das heißt für Werte mit negativem Vorzeichen: höhere Werte auf diesem Einflussfaktor führen zu weniger Impfbereitschaft
Die Impfbereitschaft gegen COVID-19 ist höher für Personen, die:
der Impfung mehr vertrauen,
nicht Trittbrettfahren wollen,
weniger Nutzen und Risiken abwägen,
Impfungen nicht für überflüssig hält,
männlich sind,
älter sind,
chronisch krank sind.
Variablen im Modell: Alter, Geschlecht, Bildung, Arbeit im Gesundheitssektor, chronische Erkrankung, Gemeindegröße, die 5C der Impfakzeptanz.
Hinweis: Die Regressionen beziehen sich ausschließlich auf die aktuelle Welle.
Bereitschaft, sich impfen zu lassen | |||
---|---|---|---|
Variablen | std. Beta | standardized CI | p |
Confidence (Ich habe vollstes Vertrauen, dass die Impfungen gegen COVID-19 sicher sein werden) |
0.57 | 0.52 – 0.61 | <0.001 |
Complacency (Impfungen gegen COVID-19 werden überflüssig sein, da COVID-19 keine große Bedrohung darstellt) |
-0.16 | -0.22 – -0.10 | <0.001 |
Calculation (Wenn ich darüber nachdenken werde, mich gegen COVID-19 impfen zu lassen, werde ich sorgfältig Nutzen und Risiken abwägen, um die bestmögliche Entscheidung zu treffen) |
-0.09 | -0.14 – -0.05 | <0.001 |
Collective responsibility (Wenn alle gegen COVID-19 geimpft sind, brauche ich mich nicht auch noch impfen lassen) |
-0.15 | -0.21 – -0.10 | <0.001 |
Alter | 0.06 | 0.02 – 0.10 | 0.008 |
Geschlecht: weiblich | -0.05 | -0.09 – -0.01 | 0.015 |
Chronisch krank (vs. nicht chronisch krank) |
0.05 | 0.01 – 0.09 | 0.013 |
Observations | 993 | ||
R2 / adjusted R2 | 0.587 / 0.584 |
Impfen als Verpflichtung
Auch die Zustimmung zu einer verpflichtenden Impfung gegen COVID-19 sinkt im Vergleich zu Mitte April.
Im Rahmen dieses Experiments wurde untersucht, ob eine hypothetische Impfpflicht gegen COVID-19 sich negativ auf die Impfbereitschaft gegen gegen andere Krankheiten (wie die Grippe) auswirken kann. Bisherige Forschungsergebnisse zeigen, dass eine verpflichtende Impfung zu Reaktanz führen kann, also einem Gefühl der Verärgerung und der Freiheitsbeschränkung, das sich negativ auf die Bereitschaft zur Wahrnehmung anderen, freiwilliger Impfungen auswirkt.
Zu Beginn des hypothetischen Szenarios wurden die Teilnehmer darüber informiert, dass im kommenden Jahr mit einer Impfung gegen COVID-19 gerechnet werden kann. Sie wurden daraufhin gefragt, ob diese Impfung verpflichtend sein sollte (7-Punkte Skala mit den Polen 1 - überhaupt nicht und 7 - voll und ganz). Anschließend wurden die Teilnehmer zufällig einer von zwei Regelungsbedingungen zugewiesen: Jeweils rund die Hälfte der Teilnehmer sollte sich vorstellen, die Impfung würde (a) freiwillig oder (b) verpflichtend sein. Anschließend folgte randomisiert (1) ein kurzer Text, der die Bedeutung hoher Impfquoten für die öffentliche Gesundheit betonte, oder (2) ein kurzer Text, der die Bedeutung hoher Impfquoten für Wirtschaft und Arbeit hervorhob, oder (3) keine Kommunikation zur Bedeutung hoher Impfquoten.
Anschließend wurde erfasst, wie sehr sich die Teilnehmer über die jeweilige Regelung ärgerten (Mittelwert über 4 Items, jeweils gemessen auf 7-Punkte-Skalen). Schließlich wurden die Probanden darüber informiert, dass demnächst ein Impfstoff für die bevorstehende Grippesaison zur Verfügung stehen wird und einige Experten in diesem Jahr nicht nur Angehörigen der Risikogruppe, sondern allen Menschen zu einer Impfung raten. Die Teilnehmer wurden gefragt, ob sie sich gegen Grippe impfen lassen würden, wenn sie bereits in der kommenden Woche Gelegenheit dazu hätten (7-Punkte Skala mit den Polen auf gar keinen Fall impfen und auf jeden Fall impfen).
38% der Teilenhmer meinten, die Impfung sollte (eher) nicht verpflichtend sein.
Wenn die Impfung verpflichtend war (rote Linie) ärgerten sich die Personen weniger, die eine Verpflichtung befürworteten.
Impfpflicht führte generell zu höherer Reaktanz. Die Begründung für hohe Impfquoten wirkte sich jedoch auf die empfundene Reaktanz (Ärger) aus: vor allem wenn auf den Schutz der Bevölkerung vor zum Teil schweren oder gar tödlichen Krankheitsverläufen, Gemeinschaftsschutz (Herdenimmunität) und den Schutz derer, die nicht geimpft werden können (z.B. Menschen, die an einer Immunschwäche leiden), hingewiesen wurde (im Vergleich zu einem Schutz der Wirtschaft), reduzierte sich die Reaktanz.
In der Auswertung zeigte sich kein direkter Effekt der COVID-Impfregelung (freiwillig vs. verpflichtend) auf die Intention, sich gegen Grippe impfen zu lassen. Es konnte aber ein indirekter, durch Verärgerung vermittelter Effekt gefunden werden. Konkret zeigte sich, dass eine Impfpflicht (im Vergleich zu einer freiwilligen Regelung) zu mehr Verärgerung führt, insbesondere dann, wenn (a) eher die Einstellung besteht, die Impfung sollte freiwillig sein und (b) die Bedeutung hoher Impfraten nicht kommuniziert wurde. Mehr Verärgerung wirkte sich negativ auf die Bereitschaft aus, die Grippeschutz-Impfung in Anspruch zu nehmen.
Aktuelle Studien zeigen, dass Personen mit einer bestimmten Blutgruppe möglicherweise ein erhöhtes Risiko für einen schweren COVID-19- Krankheitsverlauf haben. Personen mit der Blutgruppe A haben demnach ein circa 50 Prozent höheres Risiko, einen schweren Krankheitsverlauf zu bekommen. Gleichzeitig haben Menschen mit der Blutgruppe 0 ein geringeres Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf.
51% gaben an, von dem möglichen Zusammenhang zwischen dem Schweregrad des Krankheitsverlaufs und der Blutgruppe gehört zu haben.
36% ist ihre Blutgruppe unbekannt.
Personen, die Blutgruppe A haben und denen dieser Zusammenhang bekannt ist, erwarten tendenziell, dass die Krankheit für sie weniger harmlos verlaufen könnte als Personen mit Blutgruppe 0. Dieser Unterschied ist aber nicht statistisch signifikant (p = 0.07).
Die Teilnehmer/innen wurden gefragt, welche Infektionskrankheit ihrer Meinung nach für sie gesundheitlich schwerwiegender ist.
Knapp die Hälfte hält COVID-19 für schwerwiegender als Grippe, zwischen 30 und 40% (je nach Altersgruppe) hält beides für gleich schwerwiegend.
Nur eine kleine Minderheit hält die Grippe für schwerwiegender.
Zum Jahresende beginnt die Grippesaison. Ab demnächst wird, wie jedes Jahr, ein neuer Grippeimpfstoff zur Verfügung stehen. Die Impfung ist für ältere oder chronisch kranke Menschen, Schwangere und medizinisches Personal empfohlen, sowie für Personen, die viel Kontakt zu anderen Menschen haben.
Obwohl nicht offiziell empfohlen, sprechen sich in den Medien einige Experten dafür aus, dass sich in diesem Jahr alle Menschen gegen die Grippe impfen lassen. Dadurch könnten Grippeinfektionen so niedrig wie möglich gehalten werden und im Winter mehr Behandlungs- und Intensivkapazitäten für Patienten mit einer COVID-19-Infektion zur Verfügung stehen, sollte sich das Coronavirus dann wieder stärker ausbreiten.
Daher wurden die Proband/innen nach ihrer hypothetischen Bereitschaft gefragt, sich gegen Grippe impfen zu lassen.
Die Bereitschaft, sich gegen COVID-19 zu impfen ist höher (auf einer Skala von 1-7, M = 4.82, SD = 2.19) als die Bereitschaft, sich gegen Grippe impfen zu lassen (M = 4.37, SD = 2.22, t(992, n = 993)= 7.86, p < 0.001). Alter spielt dabei keine Rolle. Es besteht die Gefahr, dass die Relevanz der Grippeimpfung durch COVID-19 unterschätzt werden könnte.
In dieser Welle wurden die Teilnehmer danach gefragt, inwiefern sie die aktuellen Regelungen kennen. 28 % der Teilnehmer gaben an, die aktuellen Regelungen als widersprüchlich zu empfinden (Vorwelle: 26 %).
Es lassen sich keine großen Unterscheide zwischen den Ländern feststellen, wobei in Mecklenburg-Vorpommern die höchste und in Sachsen die niedrigste wahrgenommene Widersprüchlichkeit herrscht. Generell ist jedoch in einigen Bundesländern, insbesondere für Mecklenburg-Vorpommern eine geringe Stichprobe gegeben, die zu Verzerrungen der wahren Werte führen kann.
Personen, die die Maßnahmen widersprüchlich finden, lehnen die Maßnahmen auch eher ab (und umgekehrt), r = -0.44.
Die folgende Tabelle zeigt für die aktuelle Welle wesentliche Variablen gesplittet nach den demographischen Charakteristika der Befragungsteilnehmenden.
Wahrscheinlichkeit | Schweregrad | Anfälligkeit | COVID-19 Wissen | Schutzverhalten | Aktionismus | Subjektives Vorbereitetsein | Vertrauen in Behörden | ||||||||||||||||||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Mittelwert | Standard- abweichung | Anzahl | Mittelwert | Standard- abweichung | Anzahl | Mittelwert | Standard- abweichung | Anzahl | Mittelwert | Standard- abweichung | Anzahl | Mittelwert | Standard- abweichung | Anzahl | Mittelwert | Standard- abweichung | Anzahl | Mittelwert | Standard- abweichung | Anzahl | Mittelwert | Standard- abweichung | Anzahl | ||||||||
Gesamt | |||||||||||||||||||||||||||||||
3.3 | 1.4 | 993 | 4.0 | 1.5 | 993 | 3.7 | 1.5 | 993 | 0.9 | 0.2 | 993 | 0.6 | 0.3 | 993 | 5.0 | 1.3 | 993 | 4.6 | 1.6 | 977 | |||||||||||
Altersgruppe | |||||||||||||||||||||||||||||||
18-29 | 3.3 | 1.4 | 178 | 3.4 | 1.4 | 178 | 3.3 | 1.4 | 178 | 0.8 | 0.3 | 178 | 0.6 | 0.3 | 178 | 4.8 | 1.3 | 178 | 4.7 | 1.4 | 174 | ||||||||||
30-49 | 3.6 | 1.4 | 387 | 3.9 | 1.4 | 387 | 3.7 | 1.4 | 387 | 0.8 | 0.2 | 387 | 0.6 | 0.3 | 387 | 4.7 | 1.4 | 387 | 4.4 | 1.5 | 378 | ||||||||||
50-64 | 3.2 | 1.4 | 272 | 4.2 | 1.5 | 272 | 3.7 | 1.5 | 272 | 0.9 | 0.2 | 272 | 0.7 | 0.2 | 272 | 5.2 | 1.3 | 272 | 4.6 | 1.7 | 269 | ||||||||||
65-74 | 2.9 | 1.3 | 156 | 4.7 | 1.6 | 156 | 4.0 | 1.6 | 156 | 0.9 | 0.2 | 156 | 0.7 | 0.2 | 156 | 5.3 | 1.3 | 156 | 4.8 | 1.7 | 156 | ||||||||||
Geschlecht | |||||||||||||||||||||||||||||||
männlich | 3.3 | 1.4 | 483 | 4.0 | 1.6 | 483 | 3.6 | 1.5 | 483 | 0.8 | 0.3 | 483 | 0.6 | 0.3 | 483 | 5.0 | 1.3 | 483 | 4.5 | 1.7 | 476 | ||||||||||
weiblich | 3.3 | 1.4 | 510 | 4.1 | 1.5 | 510 | 3.8 | 1.5 | 510 | 0.9 | 0.2 | 510 | 0.7 | 0.2 | 510 | 5.0 | 1.3 | 510 | 4.6 | 1.5 | 501 | ||||||||||
Bundesland | |||||||||||||||||||||||||||||||
Ba-Wü | 3.3 | 1.4 | 129 | 3.9 | 1.5 | 129 | 3.6 | 1.4 | 129 | 0.9 | 0.2 | 129 | 0.7 | 0.2 | 129 | 4.8 | 1.3 | 129 | 4.6 | 1.4 | 125 | ||||||||||
Bayern | 3.3 | 1.5 | 146 | 3.8 | 1.5 | 146 | 3.6 | 1.5 | 146 | 0.8 | 0.2 | 146 | 0.6 | 0.3 | 146 | 5.1 | 1.3 | 146 | 4.4 | 1.7 | 145 | ||||||||||
Berlin | 3.0 | 1.4 | 43 | 3.9 | 1.7 | 43 | 3.6 | 1.5 | 43 | 0.9 | 0.2 | 43 | 0.6 | 0.3 | 43 | 5.6 | 1.0 | 43 | 4.6 | 1.8 | 41 | ||||||||||
Brandenburg | 3.1 | 1.3 | 34 | 3.4 | 1.5 | 34 | 3.2 | 1.5 | 34 | 0.8 | 0.3 | 34 | 0.6 | 0.3 | 34 | 4.9 | 1.6 | 34 | 3.7 | 1.9 | 34 | ||||||||||
Bremen | 3.1 | 0.7 | 7 | 3.9 | 0.7 | 7 | 3.9 | 0.7 | 7 | 0.8 | 0.3 | 7 | 0.5 | 0.3 | 7 | 5.3 | 0.8 | 7 | 5.0 | 1.3 | 7 | ||||||||||
Hamburg | 3.5 | 1.2 | 22 | 4.0 | 1.3 | 22 | 3.5 | 1.5 | 22 | 0.9 | 0.2 | 22 | 0.6 | 0.2 | 22 | 5.0 | 1.5 | 22 | 5.2 | 1.2 | 22 | ||||||||||
Hessen | 3.5 | 1.4 | 72 | 4.2 | 1.6 | 72 | 3.9 | 1.4 | 72 | 0.9 | 0.2 | 72 | 0.6 | 0.3 | 72 | 4.9 | 1.4 | 72 | 4.3 | 1.6 | 71 | ||||||||||
Meck-Vorp | 3.3 | 1.4 | 20 | 4.0 | 1.6 | 20 | 3.5 | 1.5 | 20 | 0.7 | 0.4 | 20 | 0.5 | 0.3 | 20 | 4.6 | 1.6 | 20 | 4.3 | 1.8 | 20 | ||||||||||
Nieders | 3.2 | 1.3 | 96 | 4.0 | 1.5 | 96 | 3.6 | 1.5 | 96 | 0.8 | 0.2 | 96 | 0.6 | 0.3 | 96 | 4.9 | 1.3 | 96 | 4.7 | 1.5 | 94 | ||||||||||
NRW | 3.5 | 1.4 | 213 | 4.2 | 1.6 | 213 | 3.8 | 1.4 | 213 | 0.8 | 0.2 | 213 | 0.7 | 0.3 | 213 | 4.8 | 1.3 | 213 | 4.7 | 1.5 | 210 | ||||||||||
RLP | 3.2 | 1.5 | 52 | 4.0 | 1.4 | 52 | 3.7 | 1.5 | 52 | 0.9 | 0.2 | 52 | 0.7 | 0.2 | 52 | 4.9 | 1.4 | 52 | 4.5 | 1.6 | 51 | ||||||||||
Saarland | 2.8 | 1.1 | 13 | 3.2 | 1.0 | 13 | 3.0 | 1.2 | 13 | 0.9 | 0.2 | 13 | 0.6 | 0.3 | 13 | 4.9 | 1.7 | 13 | 4.6 | 1.8 | 13 | ||||||||||
Sachsen | 2.9 | 1.3 | 51 | 4.1 | 1.6 | 51 | 3.7 | 1.6 | 51 | 0.9 | 0.2 | 51 | 0.7 | 0.2 | 51 | 4.9 | 1.2 | 51 | 4.7 | 1.5 | 50 | ||||||||||
S-Anhalt | 3.2 | 1.4 | 29 | 4.1 | 1.4 | 29 | 3.8 | 1.4 | 29 | 0.9 | 0.1 | 29 | 0.7 | 0.2 | 29 | 4.9 | 1.2 | 29 | 4.2 | 1.9 | 29 | ||||||||||
Schleswig-H | 2.9 | 1.3 | 35 | 4.1 | 1.6 | 35 | 3.8 | 1.6 | 35 | 0.9 | 0.2 | 35 | 0.7 | 0.2 | 35 | 5.5 | 1.1 | 35 | 5.0 | 1.6 | 35 | ||||||||||
Thüringen | 3.8 | 1.4 | 31 | 4.4 | 1.5 | 31 | 4.2 | 1.6 | 31 | 0.9 | 0.2 | 31 | 0.7 | 0.2 | 31 | 4.8 | 1.2 | 31 | 4.5 | 1.6 | 30 | ||||||||||
Gemeindegröße | |||||||||||||||||||||||||||||||
≤ 5.000 Einwohner | 3.1 | 1.4 | 163 | 4.1 | 1.5 | 163 | 3.7 | 1.4 | 163 | 0.8 | 0.3 | 163 | 0.6 | 0.3 | 163 | 4.9 | 1.4 | 163 | 4.6 | 1.6 | 158 | ||||||||||
5.001 – 20.000 Einwohner | 3.3 | 1.3 | 219 | 4.1 | 1.5 | 219 | 3.7 | 1.5 | 219 | 0.9 | 0.2 | 219 | 0.7 | 0.2 | 219 | 4.9 | 1.3 | 219 | 4.5 | 1.6 | 215 | ||||||||||
20.001 – 100.000 Einwohner | 3.3 | 1.4 | 245 | 4.0 | 1.5 | 245 | 3.7 | 1.5 | 245 | 0.8 | 0.2 | 245 | 0.7 | 0.2 | 245 | 5.0 | 1.3 | 245 | 4.5 | 1.7 | 242 | ||||||||||
100.001 – 500.000 Einwohner | 3.4 | 1.3 | 175 | 4.1 | 1.5 | 175 | 3.7 | 1.4 | 175 | 0.9 | 0.2 | 175 | 0.6 | 0.3 | 175 | 4.8 | 1.4 | 175 | 4.5 | 1.5 | 174 | ||||||||||
> 500.000 Einwohner | 3.4 | 1.5 | 191 | 3.9 | 1.6 | 191 | 3.6 | 1.5 | 191 | 0.9 | 0.2 | 191 | 0.6 | 0.3 | 191 | 5.1 | 1.3 | 191 | 4.8 | 1.5 | 188 | ||||||||||
Selbst infiziert | |||||||||||||||||||||||||||||||
nicht infiziert | 3.2 | 1.4 | 882 | 4.0 | 1.5 | 882 | 3.7 | 1.5 | 882 | 0.9 | 0.2 | 882 | 0.7 | 0.2 | 882 | 5.0 | 1.3 | 882 | 4.6 | 1.6 | 867 | ||||||||||
infiziert | 4.6 | 1.3 | 17 | 4.1 | 1.8 | 17 | 4.1 | 1.2 | 17 | 0.4 | 0.3 | 17 | 0.4 | 0.3 | 17 | 4.4 | 1.7 | 17 | 4.1 | 1.6 | 17 | ||||||||||
genesen | 3.6 | 0.7 | 10 | 4.5 | 1.5 | 10 | 3.8 | 1.0 | 10 | 0.3 | 0.4 | 10 | 0.3 | 0.2 | 10 | 3.6 | 1.6 | 10 | 3.9 | 0.6 | 10 | ||||||||||
weiß nicht | 4.0 | 1.4 | 84 | 4.1 | 1.5 | 84 | 4.0 | 1.2 | 84 | 0.9 | 0.2 | 84 | 0.7 | 0.2 | 84 | 4.4 | 1.4 | 84 | 4.3 | 1.6 | 83 | ||||||||||
Infizierte im persönlichen Umfeld | |||||||||||||||||||||||||||||||
nicht infiziert | 3.2 | 1.4 | 817 | 4.0 | 1.5 | 817 | 3.6 | 1.5 | 817 | 0.9 | 0.2 | 817 | 0.7 | 0.3 | 817 | 5.0 | 1.3 | 817 | 4.6 | 1.6 | 804 | ||||||||||
infiziert | 4.1 | 1.3 | 120 | 4.1 | 1.5 | 120 | 4.0 | 1.4 | 120 | 0.8 | 0.3 | 120 | 0.6 | 0.3 | 120 | 4.7 | 1.5 | 120 | 4.6 | 1.4 | 119 | ||||||||||
weiß nicht | 3.7 | 1.3 | 56 | 4.3 | 1.4 | 56 | 4.1 | 1.3 | 56 | 0.8 | 0.3 | 56 | 0.6 | 0.3 | 56 | 4.3 | 1.3 | 56 | 4.1 | 1.4 | 54 |
Die folgende Tabelle zeigt die Verteilung der Befragungsteilnehmenden nach Soziodemographie und der bisherigen Wellen.
Summe | Erhebungszeitpunkt | ||||||||||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
03.03.20 | 10.03.20 | 17.03.20 | 24.03.20 | 31.03.20 | 07.04.20 | 14.04.20 | 21.04.20 | 28.04.20 | 05.05.20 | 12.05.20 | 19.05.20 | 26.05.20 | 09.06.20 | 23.06.20 | |||
Altersgruppe | |||||||||||||||||
18-29 | 2828 | 190 | 181 | 196 | 189 | 199 | 175 | 207 | 169 | 211 | 196 | 192 | 188 | 192 | 165 | 178 | |
30-49 | 5625 | 350 | 348 | 393 | 349 | 396 | 401 | 386 | 392 | 357 | 390 | 378 | 391 | 335 | 372 | 387 | |
50-64 | 4164 | 275 | 283 | 275 | 266 | 278 | 287 | 262 | 295 | 290 | 274 | 279 | 273 | 273 | 282 | 272 | |
65-74 | 2290 | 162 | 157 | 154 | 153 | 157 | 161 | 179 | 156 | 162 | 147 | 165 | 120 | 125 | 136 | 156 | |
#Summe | 14907 | 977 | 969 | 1018 | 957 | 1030 | 1024 | 1034 | 1012 | 1020 | 1007 | 1014 | 972 | 925 | 955 | 993 | |
Geschlecht | |||||||||||||||||
männlich | 7315 | 493 | 462 | 507 | 495 | 507 | 507 | 504 | 491 | 488 | 503 | 493 | 477 | 441 | 464 | 483 | |
weiblich | 7592 | 484 | 507 | 511 | 462 | 523 | 517 | 530 | 521 | 532 | 504 | 521 | 495 | 484 | 491 | 510 | |
#Summe | 14907 | 977 | 969 | 1018 | 957 | 1030 | 1024 | 1034 | 1012 | 1020 | 1007 | 1014 | 972 | 925 | 955 | 993 | |
Bundesland | |||||||||||||||||
Ba-Wü | 1810 | 120 | 121 | 131 | 118 | 129 | 129 | 129 | 128 | 128 | 105 | 108 | 107 | 114 | 114 | 129 | |
Bayern | 2253 | 137 | 130 | 157 | 160 | 158 | 155 | 159 | 156 | 153 | 157 | 161 | 146 | 133 | 145 | 146 | |
Berlin | 660 | 43 | 44 | 44 | 34 | 46 | 45 | 44 | 48 | 44 | 46 | 48 | 44 | 44 | 43 | 43 | |
Brandenburg | 459 | 31 | 32 | 33 | 26 | 32 | 30 | 34 | 21 | 33 | 32 | 32 | 32 | 30 | 27 | 34 | |
Bremen | 123 | 8 | 8 | 8 | 8 | 9 | 9 | 8 | 10 | 9 | 8 | 9 | 7 | 8 | 7 | 7 | |
Hamburg | 343 | 22 | 23 | 23 | 22 | 24 | 22 | 22 | 27 | 22 | 25 | 23 | 22 | 23 | 21 | 22 | |
Hessen | 1103 | 71 | 68 | 70 | 70 | 75 | 76 | 76 | 76 | 75 | 78 | 76 | 73 | 71 | 76 | 72 | |
Meck-Vorp | 314 | 25 | 19 | 21 | 23 | 27 | 21 | 21 | 21 | 21 | 23 | 18 | 22 | 15 | 17 | 20 | |
Nieders | 1416 | 92 | 92 | 95 | 96 | 96 | 104 | 97 | 95 | 98 | 97 | 99 | 95 | 72 | 92 | 96 | |
NRW | 3269 | 219 | 218 | 227 | 187 | 217 | 219 | 230 | 223 | 222 | 227 | 222 | 227 | 210 | 208 | 213 | |
RLP | 771 | 51 | 50 | 49 | 58 | 55 | 55 | 53 | 51 | 49 | 50 | 51 | 49 | 48 | 50 | 52 | |
Saarland | 197 | 15 | 15 | 16 | 13 | 14 | 10 | 11 | 14 | 16 | 13 | 9 | 13 | 13 | 12 | 13 | |
Sachsen | 792 | 50 | 55 | 52 | 45 | 52 | 54 | 56 | 62 | 53 | 51 | 59 | 51 | 53 | 48 | 51 | |
S-Anhalt | 444 | 31 | 30 | 29 | 35 | 31 | 30 | 29 | 26 | 32 | 31 | 30 | 25 | 27 | 29 | 29 | |
Schleswig-H | 535 | 36 | 36 | 36 | 30 | 35 | 36 | 37 | 35 | 37 | 36 | 41 | 34 | 36 | 35 | 35 | |
Thüringen | 418 | 26 | 28 | 27 | 32 | 30 | 29 | 28 | 19 | 28 | 28 | 28 | 25 | 28 | 31 | 31 | |
#Summe | 14907 | 977 | 969 | 1018 | 957 | 1030 | 1024 | 1034 | 1012 | 1020 | 1007 | 1014 | 972 | 925 | 955 | 993 | |
Schulbildung | |||||||||||||||||
Bis zu 9 Jahre | 1588 | 107 | 103 | 122 | 96 | 104 | 90 | 128 | 114 | 112 | 95 | 110 | 105 | 94 | 96 | 112 | |
Mind. 10 Jahre (ohne Abitur) | 5089 | 352 | 337 | 376 | 326 | 360 | 354 | 327 | 329 | 353 | 319 | 328 | 334 | 301 | 353 | 340 | |
Mind. 10 Jahre (mit Abitur) | 8230 | 518 | 529 | 520 | 535 | 566 | 580 | 579 | 569 | 555 | 593 | 576 | 533 | 530 | 506 | 541 | |
#Summe | 14907 | 977 | 969 | 1018 | 957 | 1030 | 1024 | 1034 | 1012 | 1020 | 1007 | 1014 | 972 | 925 | 955 | 993 |
COSMO Konsortium Welle 15:
Team Uni Erfurt: Cornelia Betsch, Lars Korn, Lisa Felgendreff, Sarah Eitze, Philipp Schmid, Philipp Sprengholz
Team RKI: Lothar Wieler, Patrick Schmich
Team BZgA: Heidrun Thaiss, Freia De Bock
Team ZPID: Michael Bosnjak
Team SMC: Volker Stollorz
Team BNITM: Michael Ramharter
Team Yale: Saad Omer
Team EKD: Georg Lämmlin, Petra-Angela Ahrens
Review-Team: Robert Böhm (Universität Kopenhagen), Britta Renner (Universität Konstanz), Wolfgang Gaissmaier (Universität Konstanz), Tobias Rothmund (Uni Jena), Petra Dickmann (Uniklinikum Jena).