Alles auf einen Blick — Erhebung vom 30.09./01.10.2020

Eine Zusammenstellung der wichtigsten Befunde mit Abbildungen und Empfehlungen finden Sie im aktuellen Foliensatz.

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Ausführlichere Analysen zu bestimmten Fragestellungen finden Sie auf den Themenseiten

Kurzzusammenfassung

Auf Basis der aktuellen Ergebnisse der zwei-wöchentlichen COSMO Befragung (Welle 22, 30.09.20 & 01.10.20, 1029 Befragte, deutschlandweite Quotenstichprobe repräsentativ für Alter x Geschlecht, Bundesland) leitet das COSMO-Konsortium folgende Empfehlungen zur weiteren Gestaltung der COVID-19 Lage in Deutschland ab.

Pandemic Fatigue

Befunde: Pandemic Fatigue wird von der WHO (2020) beschrieben als geringe Risikowahrnehmung, geringe Bereitschaft, sich zu informieren und weniger Schutzverhalten. Die Risikowahrnehmung, Bereitschaft, sich zu informieren und das Schutzverhalten wurden in COMSO seit April (14.04.20) regelmäßig erfasst. Die Teilnehmenden können anhand ihrer Angaben zu zwei Gruppen zugeordnet werden: die Pandemiemüden und die Nicht-Pandemiemüden. Die Gruppe der Pandemiemüden zeigen geringere Risikowahrnehmung, weniger Bereitschaft, sich zu informieren und weniger Schutzverhalten. Ergebnisse einer Clusteranalyse über die Daten seit April (14.04.) zeigen, dass die Gruppe der Pandemiemüden leicht größer wird und insgesamt bei etwa 44,4% liegt.

Wie kann man die Gruppe der Pandemiemüden genauer beschreiben?

Befunde: Wer männlich oder jünger ist, weniger Wissen und Vertrauen in Institutionen und geringere Bildung hat, gehört eher in diese Gruppe. Diese Personengruppe denkt auch eher, dass die Corona-Pandemie ein medialer Hype ist. Diese Befragten fühlen sich weniger anfällig für die Krankheit und finden insgesamt die Maßnahmen eher übertrieben. In der letzten Erhebung zeigt sich jedoch wieder ein leicht steigender Trend beim Schutzverhalten – was mit der steigenden Fallzahl zu tun haben könnte. Dennoch geben 11% an, nicht häufig oder immer eine Maske zu tragen, 16% halten nicht häufig oder immer Abstand und 19% waschen nicht immer oder häufig 20 Sekunden die Hände.

Empfehlungen:

Beispiele für Kampagneninhalte: Effekte des Masketragens

Befunde: Unterschiede zeigen sich auch in dem Wissen über den Effekt von Masken und die Übertragung des Coronavirus: In der Gruppe der Pandemiemüden glauben nur 71% (vs. 94% in der nicht-pandemiemüden Gruppe), dass Masketragen andere vor einer Infektion schützt. Nur 35% (vs. 48%) glauben, dass Masketragen sie selbst vor einer Infektion schützt. 59% (vs. 74%) wissen, dass COVID-19 durch Aerosole übertragen wird. Da dieses Wissen noch relativ neu ist und verstärkt in den Medien berichtet wurde, nahmen die Pandemiemüden dieses Wissen viel langsamer und zu einem viel niedrigerem Anteil auf. Wer jedoch dieses Wissen hat, trägt auch häufiger Masken.

Empfehlungen:

Wo kann man Pandemiemüde besonders gut erreichen? – Befunde aus vorhergehenden Untersuchungen

Befunde: Zuletzt wurde am 18.08. abgefragt, wie häufig verschiedene Informationsquellen genutzt werden. Die Gruppe der Pandemiemüden nutz generell seltener Informationsquellen, ohne dass eine Quelle aus dem Muster heraussticht.

Empfehlung: