Alles auf einen Blick — Erhebung vom 03./04.11.2020

Eine Zusammenstellung der wichtigsten Befunde mit Abbildungen und Empfehlungen finden Sie im aktuellen Foliensatz.

Foliensatz herunterladen

Ausführlichere Analysen zu bestimmten Fragestellungen finden Sie auf den
Themenseiten

Kurzzusammenfassung

Aufgrund des Einsetzens des Teil-Lockdowns wurden diese Woche zusätzlich Daten erhoben, die nur in dieser Kurzform ausgewertet werden. Ein ausführlicher Bericht folgt am 13.11.2020.

Auf der Basis der aktuellen Ergebnisse der zwei-wöchentlichen COSMO Befragung (Welle 25, 03.11.20 & 04.11.20, 1013 Befragte, deutschlandweite Quotenstichprobe repräsentativ für Alter x Geschlecht, Bundesland) leitet das COSMO Konsortium folgende Empfehlungen zur weiteren Gestaltung der COVID-19 Lage in Deutschland ab.

Risikowahrnehmung und Schutzverhalten

Befunde: Auch wenn die AHA Regel sehr gut bekannt und das selbstberichtete Schutzverhalten sehr hoch ist, werden davon besonders bei Treffen mit Personen, denen man sich eng verbunden fühlt, Ausnahmen gemacht – in diesen Situationen ist Schutzverhalten deutlich geringer ausgeprägt. Man geht trotz weniger Schutzverhalten davon aus, dass man sich seltener ansteckt.

Empfehlung:

Weihnachten und Partys sicher feiern

Befunde: Offene Antworten auf die folgende Frage wurden kategorisiert und ausgezählt, um neue oder besonders bevorzugte Möglichkeiten zu erfragen: Was sind Ihrer Meinung nach Möglichkeiten, Übertragungsrisiken bei Familienfeiern an Weihnachten (Partys) einzudämmen? Für Weihnachten werden die AHA+AL Regeln selten aktiv genannt: Abstand (15%); Maske (unter 2%); Lüften (unter 6%). Am häufigsten wird die Beschränkung der Personenzahl genannt (57%), gefolgt von Abstand (15%) und Verzicht (11%). Strategien des Testens, Erleichtern der Nachverfolgung, vorheriger Selbst-Isolation oder Begrenzung auf Treffen von Personen mit potenziell geringerem Risiko (ohne Symptome, keine Risikobegegnung) werden selten genannt (je unter 4%). Dass es Verbote im Kontext von Weihnachten geben sollte wird extrem selten genannt (1%) – hingegen sprechen sich 9% aktiv gegen Verbote zu Weihnachten aus. Die Vorschläge für Partys und Weihnachten unterscheiden sich zum Teil stark: 70% berichten von der Idee, Partys zu verbieten/vermeiden, nur 13% sprechen Verbote oder Verzicht in Bezug auf Weihnachten an. Abstand wird bei Partys als zweithäufigstes genannt, allerdings nur von knapp 15% der Probanden. ((Diese Daten wurden bei einer gesonderten Ergebung von 1100 Personen in Thüringen zwischen dem 15.-29.10.2020 erhoben))

Empfehlung:

Wissen um Kontaktreduktion, Akzeptanz des Teil-Lockdowns

Befunde: 77% stimmen zu, dass eine drastische Reduktion der Kontakte helfen kann, die Pandemie einzudämmen. 23% sind nicht sicher oder denken das nicht. Über 80% geben an, in der letzten Woche häufig oder immer auf Feiern verzichtet zu haben und sich in der Öffentlichkeit wie im Privaten mit höchstens einem weiteren Haushalt getroffen zu haben. Eine drastische und schnell einsetzende Kontaktreduktion ist notwendig, damit die Dauer der Kontaktreduktion möglichst kurz und effektiv ist (Leopoldina, 2020). Nur ca. die Hälfte der Befragte kennt diese Zusammenhänge. Das Wissen stieg leicht im Vergleich zur Vorwoche. Wer zustimmt, dass ein früherer Lockdown schneller wieder mehr Kontakte erlaubt oder kürzer ist und daher weniger Schaden anrichtet, lehnt die Maßnahamen weniger ab. Die Akzeptanz einschränkender Maßnahmen ist im Vergleich zur Vorwoche stabil. Indikatoren, die mit der Ablehnung der Maßnahmen zusammenhängen (Ärger, Demonstrationsbereitschaft, Vertrauen in die Regierung) haben sich im Vergleich zu vor einem Monat kaum geändert, genauso wie die Ablehnung der Maßnahmen selbst. 26.7% finden die Maßnahmen (eher) übertrieben, 24.9% fühlen Reaktanz (Ärger) wegen der Maßnahmen; 12.2% sind bereit, gegen Maßnahmen demonstrieren zu gehen; 51% vertrauen der Bundesregierung. In einer zusätzlichen Erhebung in Thüringen gaben v.a. junge Personen unter 30 an, sie benötigten am meisten Informationen darüber, wie Übertragungen und Ansteckungen vermieden werden können (N = 1100; 15.-29.10.2020).

Empfehlungen:

Masken in Schulen

Befunde: Die vorsorgliche Schließung von Schulen und Kitas wird weiterhin eher abgelehnt; jedoch stieg im Vergleich zu Mitte August die Befürwortung für das Tragen von Masken - auch im Unterricht. 68% aller Befragten stimmten (eher) der Aussage zu, dass Schülerinnen und Schüler über 10 Jahren im Unterricht eine Maske tragen sollten. 74% sind hingegen (eher) der Meinung, dass diese nur auf dem Schulweg oder im Schulhaus, aber nicht während des Unterrichts getragen werden sollte. 73% stimmten (eher) der Aussage zu, dass Lehrerinnen und Lehrer während des Unterrichts eine Maske tragen sollten. Eltern von Kindern über 10 Jahren befürworten stärker das Tragen der Masken in Schulsettings als Personen, die keine Kinder ab 10 Jahre haben. Im Vergleich zum Sommer hat die elterliche Zustimmung zum Masketragen von Schülern um über 10 Prozentpunkte zugenommen.

Belastung

Befunde: Das Belastungsempfinden ist seit September in allen Altersgruppen deutlich gestiegen. In allen Altersgruppen unter 65 Jahren fühlen sich über 50% der Befragten belastet. In der Gruppe der älteren über 65 fühlen sich derzeit 38% belastet. Als Unterstützungsbedarf bei einem zweiten Lockdown wurden in der vergangenen Woche in einem offenen Antwortformat v.a. finanzielle Unterstützung, praktische Hilfe (beim Einkaufen), dem Homeschooling und der Kinderbetreuung genannt.

Empfehlungen: