Alles auf einen Blick — Erhebung vom 17./18.11.2020

Eine Zusammenstellung der wichtigsten Befunde mit Abbildungen und Empfehlungen finden Sie im aktuellen Foliensatz.

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Kurzzusammenfassung

Auf der Basis der aktuellen Ergebnisse der zwei-wöchentlichen COSMO Befragung (Welle 27, 17.11.20 & 18.11.20, 985 Befragte, deutschlandweite nicht-probabilistische Quotenstichprobe, die die erwachsene Allgemeinbevölkerung für die Merkmale Alter x Geschlecht und Bundesland abbildet) leitet das COSMO Konsortium folgende Empfehlungen zur weiteren Gestaltung der COVID-19 Lage in Deutschland ab.

Bereitschaft zur Selbst-Quarantäne, Verzicht auf aushäusige Aktivitäten und enge Kontakte

Befunde: Für die in der letzten Beschlussvorlage aufgeführten Vorschläge wurde die Bereitschaft abgefragt, sich in den kommenden 4 Wochen an die verschiedenen Regeln zu halten.

Insgesamt ist die Bereitschaft zur freiwilligen Selbstquarantäne signifikant geringer als die Bereitschaft zur Kontaktreduktion oder der Vermeidung aushäusiger Aktivitäten (wie Nutzung des öffentlichen Nahverkehrs). Für alle Verhaltensweisen zeigen sich ähnliche Muster: Die Bereitschaft ist geringer bei Personen mit niedrigem Vertrauen in Institutionen, niedriger Risikowahrnehmung und Sorge sowie bei Männern und Jüngeren. In Groß- und Mittelstädten ist die Bereitschaft meist geringer als in Kleinstädten. Wer eine niedrigere Bereitschaft zeigt, informiert sich auch seltener über das Coronavirus – Kommunikationsaktivitäten zu erhöhen bedeutet hier also nicht zwingend, dass man die relevanten Personen erreicht. Wer sich hilflos fühlt, zeigt insgesamt eine geringere Bereitschaft für die neuen Verhaltensweisen.

Empfehlungen:

Akzeptanz von Maßnahmen, die die Schule betreffen

Befunde: Alle angedachten Schul-Maßnahmen (Klassenteilungen, Masketragen im Unterricht) werden von 60-70% der potenziell betroffenen Eltern befürwortet; unter Personen ohne schulpflichtige Kinder ist die Befürwortung noch größer. Ca. 60% befürworten die Teilung von Schulklassen in mehrere Gruppen sowie das dauerhafte Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes durch Schüler und Lehrer. Im Vergleich zu Mitte August (nach den Sommerferien) ist die Zustimmung zum Masketragen im Unterricht nach den Herbstferien deutlich gestiegen. Diese Regelung befürworten eher Männer als Frauen. Distanzlernen im Krankheitsfall und mehr Platz in Schulbussen wird von ca. 80% akzeptiert. 44% der Eltern denken, ihr Kind wird (eher) an Corona erkranken; mehr als die Hälfte der befragten Eltern machen sich über eine Infektion ihres/ihrer Kinder Sorgen; beides ist im Vergleich zum Mai gestiegen. Es ist zu beachten, dass nicht in allen Bundesländern oder Kommunen in weiterführenden Schulen Masken getragen werden.

Empfehlung:

Risikowahrnehmung, Wissen und Schutzverhalten

Befunde: Das Risikogefühl ist stabil (und ähnlich hoch wie im April, also in Relation zu den Fallzahlen vergleichsweise gering). Schutzverhalten (AHA-AL) hat vor allem auch in Nicht-Risikogebieten zugenommen; auch das Bewusstsein, dass Kontaktreduktion relevant ist, ist in Nicht-Risikogebieten gestiegen. Die 3G Regel ist für den Herbst bzw. perspektivisch für mögliche Lockerungen sinnvoll, um Hinweise zu geben, wie Superspreader-Ereignisse verhindert werden können: durch das Vermeiden von Gruppen, Gesprächen in engem Kontakt und Geschlossenen Räume. Zwar hat die Bekanntheit der 3G Regel zugenommen, aber das Verhalten bleibt deutlich hinter dem Wissen und auch hinter der Einhaltung der AHA Regel zurück. Wissen über die Aerosolübertragung ist immer noch bei etwa 70%, wer dieses Wissen nicht hat, zeigt alle AHA-AL Verhaltensweisen seltener.

Empfehlungen:

Wissen um Kontaktreduktion, Akzeptanz des Teil-Lockdowns

Befunde: 76% stimmen zu, dass eine drastische Reduktion der Kontakte helfen kann, die Pandemie einzudämmen. 24% sind nicht sicher oder denken das nicht. Eine drastische und schnell einsetzende Kontaktreduktion ist notwendig, damit die Dauer der Kontaktreduktion möglichst kurz und effektiv ist (Leopoldina, 2020). Nur ca. die Hälfte der Befragten kennt diese Zusammenhänge. Das Wissen stieg leicht im Vergleich zu vor dem Teil-Lockdown. Wer zustimmt, dass ein früherer Lockdown schneller wieder mehr Kontakte erlaubt oder kürzer ist und daher weniger Schaden anrichtet, lehnt die Maßnahamen auch weniger ab (und umgekehrt). Die Akzeptanz einschränkender Maßnahmen ist im Vergleich zur Vorwoche stabil.

Empfehlung: