Alles auf einen Blick — Erhebung vom 27./28.09.2022

Eine Zusammenstellung der wichtigsten Befunde mit Abbildungen und Empfehlungen finden Sie im aktuellen Foliensatz.

Foliensatz herunterladen

Ausführlichere Analysen zu bestimmten Fragestellungen finden Sie auf den Themenseiten

Andere Krisen haben die Pandemie in ihrer Dominanz abgelöst: Risiken durch den Klimawandel oder v.a. den Ukraine-Krieg werden als höher wahrgenommen; vor allem der erlebte oder befürchtete Geldverlust ist für die Menschen aktuell bedrohlich. Die neue BoosterImpfempfehlungen (Booster mit angepasstem Impfstoff ab 60 Jahren) ist bei zwei Dritteln der relevanten Zielgruppen bekannt. Personen mit hybrider Immunität (Impfung plus Genesung) sind weniger bereit, sich weiter impfen zu lassen, auch nicht mit angepassten Impfstoffen. DieEmpfehlung durch den Hausarzt hängt deutlich mit der Impfbereitschaft zusammen. Auch im Kontext der Grippeimpfung empfiehlt es sich, auf die Empfehlung hinzuweisen, Corona und Grippe gleichzeitig an einem Termin zu impfen. Entsprechend sollten HausärztInnen in der Beratung unterstützt und ihnen die Wichtigkeit ihrer Empfehlung deutlich gemacht werden.

Methodische Hinweise: Die COSMO Befragung (Welle 68: 27./28.09.22, n = 991) basiert auf einer deutschlandweiten, nicht-probabilistischen Quotenstichprobe, die die erwachsene Allgemeinbevölkerung zwischen 18 und 74 Jahren für die Merkmale Alter x Geschlecht und Bundesland abbildet.

Kurzzusammenfassung

Ukrainekrieg, Klimawandel, Corona: Krisen im Vergleich

Befunde: Das gefühlte Risiko in Bezug auf die Corona-Pandemie ist im Vergleich zu dem gefühlten Risiko hinsichtlich der beiden anderen Krisen am niedrigsten ausgeprägt. Am seltensten informierensich die Befragten zur Corona-Krise, am häufigsten über den Ukrainekrieg. Aktuell geben ca. zwei Drittel der Befragten an, durch eine der Krisen Geld verloren zu haben. Fast 80% fühlen ein hohes Risiko durch Geldverlust (60% fühlen ein hohes Risiko durch die Klimakrise, 73% durch den Ukrainekrieg und 35% durch Corona).

Impfempfehlungen, Booster-Impfung

Befunde:

Wissen über STIKO Booster-Empfehlung. In Deutschland ist die zweite Auffrischungsimpfung mit angepasstem Impfstoff ab 60 Jahren von der STIKO empfohlen. In der relevanten Altersgruppe wissen zirka zwei Drittel der Befragten, dass es eine Impfempfehlung ab 60 Jahren gibt. AuchMenschen, die jünger als 60 Jahre sind, wissen mehrheitlich, dass die zweite Auffrischung mit angepasstem Impfstoff für Menschen ab 60 Jahren empfohlen ist. Hausärztliche Booster-Impfempfehlung. Im Vergleich zu Personen, deren Ärztin/Arzt eine BoosterImpfung mit angepasstem Impfstoff empfehlen, ist die Impfbereitschaft deutlich niedriger, wenn Hausärzt*innen aktiv von der Impfung abgeraten haben, sie keine Empfehlung aussprechen oder wenn nicht über das Thema gesprochen wurde. Gerade in der Risikogruppe über 60, für die aktuell eine Booster-Empfehlung besteht, kann eine Empfehlung nochmal einen deutlichen positiven Effekt haben.

Informationsquellen. Ungeimpfte finden insgesamt alle Informationsquellen zum Thema Impfen eher weniger wichtig als Geimpfte. Außerdem unterscheiden sich die Gruppen darin, welche Medienarten ihnen mehr oder weniger wichtig sind. Geimpften sind eher öffentlich-rechtliche oder private Medien sowie Zeitungen wichtig; Ungeimpften sind eher Videoformate, soziale Medien und alternative Medienangebote wichtig. Suchmaschinen sind beiden Gruppen ähnlich wichtig. Wer eher soziale und alternative Medien wichtig findet, ist dem Impfen gegenüber skeptischer, eher demonstrationsbereit (sowohl gegen Corona- als auch gegen Gaspreis-Politik) und stimmt eher fake news in Zusammenhang mit dem Ukraine Konflikt zu.

Neue, an Omikron angepasste Impfstoffe. Die Impfbereitschaft ist bei Personen mit weniger als 3 Antigenkontakten (Impfung oder Erkrankung oder beides) unabhängig vom Alter gering ausgeprägt. Das heißt, vor allem die, die einen Booster brauchen, sind dazu eher nicht bereit. Auch 3 Antigenkontakte sind mit einer geringen Booster-Bereitschaft verbunden, wenn man hybrid immun (also geimpft und genesen) ist. Tendenziell sind Personen eher bereit sich mit dem angepassten Impfstoff impfen zu lassen, je öfter sie bereits mit der Impfung oder dem Virus Kontakt hatten. Generell spielt das Vertrauen in die Sicherheit der Impfung wieder eine Rolle; es deutet sich auch eine größere Impfbereitschaft in Westdeutschland an

Influenza

Befunde: 12% der 60-74 jährigen Befragten sind bereits mit dem aktuellen Grippeimpfstoff geimpft (hier besteht eine Impfempfehlung der STIKO). Bei den unter 60jährigen sind es 11% (es besteht hier für Risikogruppen wie chronisch Kranke eine Empfehlung; diese sind aber nicht häufiger geimpft; Achtung kleine Stichprobe). Ca. die Hälfte der älteren Befragten würden sich bei entsprechender Empfehlung gleichzeitig gegen Influenza und Corona (z.B. als Booster) impfen lassen. Weitere 12 bzw. 13% würden sich jeweils nur einzeln gegen Grippe bzw. Corona impfen lassen.

Empfehlungen zum Impfen

Links zu weiteren Befunden: