Das wahrgenommene Ansteckungsrisiko ist in der aktuellen Erhebungswelle ist gegenüber dem Sommer gestiegen. Befragunsgteilnehmende finden es weniger einfach, eine Infektion zu vermeiden im Vergleich zum November des vergangenen Jahres 2021. Das affektive Risiko (Gefühle wie Angst und Sorgen) befindet sich Anfang November allerdings auf einem vergleichweise niedrigem Niveau.
Die folgenden Grafiken zeigen verschiedene Aspekte der Risikowahrnehmung im Verlauf der Erhebungen. Dazu gehören wahrgenommene Anfälligkeit, Schweregrad und Infektionswahrscheinlichkeit. Diese drei Aspekte beschreiben das kognitive Risiko, das Teilnehmende für sich einschätzen sollen. Seit März 2021 wird der selbstberichtete Impfstatus erhoben. Personen mit und ohne Impfung unterscheiden sich im Bezug auf die Risikowahrnehmung.
Infektionswahrscheinlichkeit. Die Infektionswahrscheinlichkeit schwankt stärker als die wahrgenommene Anfälligkeit. Die wahrgenommene Wahrscheinlichkeit sich anzustecken stieg zuletzt mit Aufkommen der neuen Omikron-Varianten BA.4 und BA.5. Aktuell halten es 29,4% der Teilnehmenden für (eher) unwahrscheinlich, sich zu infizieren. Ungeimpfte schätzen ihr Infektionsrisiko geringer ein als Geimpfte.
Schweregrad. Der wahrgenommene Schweregrad war über die Erhebungen von September 2020 bis Mai 2021 recht stabil. Mit dem Aufkommen der neuen Omikron-Varianten BA.4 und BA.5 ist der wahrgenommene Schweregrad einer Erkankung gesunken. Wie auch in Bezug auf die anderen Risikovariablen zeigen Ungeimpfte eine geringere Schweregradeinschätzung als geimpfte Befragte.
Anfälligkeit.(Stand: 15.03.22) Der Anteil derer, die sich für (überhaupt) nicht anfällig halten, lag im Sommer und Herbst 2021 auf dem niedrigsten Niveau seit Beginn der Erfassung und stieg danach wieder leicht an. Anfälligkeit wird seit dem 15.03.22 nicht mehr regelmäßig erfasst.
Das gefühlte Risiko, also die emotionale Komponente von Risikowahrnehmung, ist für Schutzverhalten und die Akzeptanz der Maßnahmen relevant. Die folgenden Grafiken zeigen deshalb verschiedene Emotionen und deren Entwicklung über den Verlauf der Erhebungen. Das gefühlte Risiko unterliegt größeren Schwankungen als die kognitiven Risikoeinschätzungen.
Insgesamt ist das affektive Risiko seit dem Anstieg in Zusammenhang mit der Omikron-Variante praktisch auf das Niveau zu Beginn der Pandemie gesunken: