Die Erwartung, wie sich die Infektionszahlen entwickeln, kann einen Einfluss darauf haben, ob eine Person Präventionsverhalten zeigt oder nicht.
In den Erhebungen vom 29.12.20, 26.01.21, 09.02.21,16.02.21, 09.03.21 und 23.03.21 wurden die Teilnehmenden gefragt, welchen Trend sie hinsichtlich der Infektionszahlen erwarten.
Folgende Antwortmöglichkeiten wurden vorgegeben:
ca. gleich viele Fälle (plus/minus 200 Fälle)
mehr Fälle (mindestens 201 Fälle mehr als heute)
weniger Fälle (mindestens 201 Fälle weniger als heute)
Die Anzahl der Befragten welche glauben, dass die Infektionen sinken ist zuletzt gesunken. Zwei Drittel der Befragten waren zuletzt der Überzeugung, dass es in der nächsten Zeit wieder mehr Infektionen geben wird.
Neben den Prognosen zu der Pandemieentwicklung kann auch das Erleben von einer Zu- oder Abnahme der Infektionen in der eigenen Region einen Einfluss auf das individuelle Erleben der Pandemie haben.
Um die lokale Entwicklung abzubilden, wurden die aktuelle 7-Tages-Inzidenz auf Landkreisebene mit der 7-Tages-Inzidenz von vor zwei Wochen verglichen. Die linken Punkte in dem folgenden Diagramm stellen jeweils die Inzidenz in dem Landkreis vor 2 Wochen dar und die rechten Punkte die aktuelle Inzidenz.
Achtung: Die nachfolgenden Analysen und Abbildungen beziehen sich auf vergangene Wellen.
In den Erhebungen vom 16.02.21 und 23.02.21 wurden die Teilnehmer nach ihrer Einschätzung des Eintretens einer dritten Welle befragt. 1% der Befragten gaben an, dass keine dritte Welle innerhalb der nächsten 12 Monate auftritt. Diese wurden in der untenstehenden Abbildung nicht berücksichtigt. Durchschnittlich erwarten die Teilnehmer die dritte Welle in 12 Wochen.
Zusammenhang zwischen Auftretenswahrscheinlichkeit der dritten Welle und Mutationswissen
Interpretation der Korrelationskoeffizienten r: höhere Werte zeigen einen stärkeren Zusammenhang an, Werte nahe Null zeigen, dass es keinen Zusammenhang gibt, um 0.1 einen kleinen Zusammenhang. Werte um 0.3 zeigen einen mittleren Zusammenhang, ab 0.5 spricht man von einem starken Zusammenhang. Ein negatives Vorzeichen bedeutet, dass hohe Werte auf der einen Variable mit niedrigen Werte auf der anderen Variable auftreten. p-Werte < 0.05 zeigen statistisch bedeutsame Zusammenhänge an. Korrelationskoeffizienten, die statistisch bedeutsam sind, werden fett gedruckt
r | p | |
---|---|---|
Mutation ist ansteckender | .20 | <.001 |
Mutation führt zu schwerwiegenderen Symptomen | .13 | <.001 |
entwickelte Impfstoffe sind gegen die Mutation unwirksam | .08 | .012 |
keine Unterschiede | -.14 | <.001 |
In unserer Befragung vom 26.01.21 haben wir gefragt, wie lange es noch dauert bis es wieder zu Lockerungen kommen kann. Knapp ein Drittel der Befragten rechnet mit Lockerungen in etwa 8 Wochen. Damit wird die Aufrechterhaltung der aktuellen Maßnahmen noch deutlich über den 14.02. hinaus erwartet.
Die Teilnehmenden wurden Ende April, Mitte Mai und Ende September 2020 gefragt, wann sie die zweite Welle erwarten.