1 Quarantäne und Selbstisolation

2 Isolationspflicht

2.1 Grundsätzliche Isolationsbereitschaft ohne Pflicht

2.2 Gründe gegen eine Isolation

2.3 Dauer bei einer (freiwilligen) Isolation

2.4 Experiment

In der Befragung vom 29.11.2022 wurde versucht, herauszufinden, wann Menschen sich bei einer Erkrankung isolieren. Teilnehmende sollten sich vorstellen, Sie wachen morgens auf und haben milde Symptome (wie Husten) oder schwere Symptome (wie Fieber). Dazu wurde variiert, ob ein Schnelltest ein positives Ergebnis für COVID-19 anzeigt, oder kein Test gemacht wurde. Zuletzt wurde auf die Isolationspflicht (aufgehoben vs. bestehend) ausmerksam gemacht, die gerade in den Bundesländern aktuell ist.
So kann man die Frage beantworten, ob eine Isolation bzw. eine Krankschreibung für die Arbeit eher von der Symptomatik, von der Gewissheit, dass es sich um COVID-19 oder von der bestehenden Isolationspflicht abhängt.

3 Ergebnisse vergangener Erhebungen

Achtung: Die nachfolgenden Analysen und Abbildungen beziehen sich auf vergangene Erhebungswellen.

3.1 Bereitschaft zur Selbstquarantäne in den kommenden 4 Wochen (Stand: 01.12.20)

Zwei Drittel der Befragten sind bereit, sich bei Erkältungs-Symptomen in Quarantäne zu begeben. Besonders hoch ist die Bereitschaft bei Personen die die Schwere der Erkrankung als besonders hoch wahrnehmen. Die Bereitschaft in Quarantäne zu gehen steigt mit dem Vertrauen in das Gesundheitssystem und ist in Großstädten geringer als in Kleinstädten. Wer hier eine höhere Bereitschaft zeigt, informiert sich auch häufiger und denkt häufiger an das Coronavirus.

3.2 Bereitschaft auf Verzicht auf aushäusige Aktivitäten in den kommenden 4 Wochen (Stand: 01.12.20)

Etwa 80% der Befragten sind bereit, auf nicht notwendige aushäusige Aktivitäten zu verzichten (Nahverkehr, geschlossene Räume, Freizeitaktivitäten). Besonders hoch ist die Bereitschaft bei Personen mit hohem Vertrauen in Institutionen (z.B. RKI), hohem Bildungsgrad, bei hoher Risikowahrnehmung und Sorge sowie bei Frauen und Älteren. In Großstädten ist die Bereitschaft geringer als in Kleinstädten. Wer hier eine höhere Bereitschaft zeigt, informiert sich auch häufiger über das Coronavirus.

3.3 Bereitschaft, Kontakt mit Freunden und Familie in den kommenden 4 Wochen einzuschränken (Stand: 01.12.20)

Die Kontakte der eigenen Kinder einzuschränken ist von allen neuen Verhaltensweisen am wenigsten akzeptiert. Auch die Einschränkung auf Treffen mit nur einem immer gleichen anderen Haushalt wird nur von ca. drei Vierteln der Befragten befürwortet. 80% der Befragten akzeptieren hingegen den Schutz von Risikopersonen indem Besuche nur symptomfrei und ohne kürzliche Risikosituation stattfinden. Die Bereitschaft ist besonders hoch bei Personen, die höhere Risiken wahrnehmen, dem medizinischen Sektor vertrauen und die eigene Selbstwirksamkeit sowie Ansteckungswahrscheinlichkeit als hoch einschätzen. Wer hier mehr Bereitschaft zeigt Informiert sich öfter und ist weiblich oder älter. In Großstädten ist die Bereitschaft geringer als in Kleinstädten.

Die Bereitschaft, die Kontakte der eigenen Kinder einzuschränken, ist von allen neuen Verhaltensweisen, die die Bundesregierung empfiehlt, insgesamt am niedrigsten ausgeprägt. Die Bereitschaft steigt mit Informationshäufigkeit, Vertrauen in Institutionen und einer höheren Risikowahrnehmung. Die Bereitschaft sinkt mit zunehmenden Alter und ist in Großstädten geringer als in Kleinstädten.

3.4 Vergleich zwischen Akzeptanz der Selbstquarantäne, außerhäusliche Aktivitäten und Kontaktreduktion (Stand: 01.12.20)

Bereitschaft zur Selbstquarantäne ist geringer als die Bereitschaft zur Kontaktreduktion oder der Vermeidung außerhäuslicher Aktivitäten (statistisch signifikant).

Am ehesten sind die Befragten bereit, auf außerhäusliche Aktivitäten zu verzichten (Treffen mit maximal einem anderen Haushalt, Besuch älterer Menschen nur symptomfrei und wenn eine Woche kein Risikokontakt aufgetreten ist).

3.5 Regelungen im Schulbereich (Stand: 01.12.20)

38 % der Befragten befürworden die vorsorgliche Schließung von Gemeinschaftseinrichtungen wie Schulen oder Kindergärten.

Bei der Frage, auf welcher Ebene Regelungen im Schulbereich entschlossen werden sollen, gaben 15-20% der Personen mit Kindern unter 18 Jahren an, sich Regelungen auf Schulebene zu wünschen. Sowohl von Personen mit als auch ohne Kindern unter 18 Jahren werden jedoch mehrheitlich Regelungen auf Bundesebene gewünscht.

3.5.1 Diskutierte Regelungen im Schulbereich (Stand: 17.11.20)

Infektionswahrscheinlichkeit
Besorgnis
r p r p
Private Treffen der Kinder nur noch mit einem festen Freund oder einer festen Freundin 0.15 0.008 0.32 <.001
Ausbau der Beförderung (z.B. im Schulbus), sodass Mindestabstand von 1.5m möglich ist 0.21 <.001 0.29 <.001
Im Falle von Quarantäne - Distanzlernen ermöglichen 0.16 0.006 0.2 <.001
Lehrer/innen und Schüler/innen: auf dem Schulgelände und im Unterricht einen Mund-Nasen-Schutz tragen 0.19 0.001 0.28 <.001
Klassen in größeren Räumlichkeiten unterrichten 0.19 0.001 0.25 <.001
Klassen in zwei Gruppen aufteilen und getrennt unterrichten 0.14 0.015 0.24 <.001