Resilienz ist die psychische Widerstandskraft, die Fähigkeit, schwierige Lebenssituationen ohne anhaltende Beeinträchtigung zu überstehen.

1 Ergebnisse vergangener Erhebungen

Achtung: Die nachfolgenden Analysen und Abbildungen beziehen sich auf vergangene Erhebungswellen.

1.1 Resilienz über die Zeit (Stand: 15.03.22)

Die wahrgenommene Widerstandskraft hat bis November 2021 stetig abgenommen. Anfang 2022 tritt eine leichte Erholung ein.

1.1.1 Resilienz und Alter

Im Altersvergleich zeigt sich, dass ältere Teilnehmende eine höhere Resilienz aufweisen als jüngere, aber auch stärker vom Rückgang der Resilienz betroffen sind.

1.2 Wohlbefinden (Stand: 15.04.22)

Der WHO-5-Wohlbefindens-Index ist ein kurzer, nur fünf Fragen umfassender Fragebogen, der das Wohlbefinden erfassen soll (z.B. “In den letzten zwei Wochen habe ich mich ruhig und entspannt gefühlt.”). Er wird von der WHO als Screeningfragebogen empfohlen. Ein Wert < 13 soll auf eine mögliche Depression hinweisen. Aktuell liegen 18,3% der Stichprobe unter diesem Wert. Je höher die individuelle Resilienz, desto höher auch das selbstberichtete Wohlbefinden (r = .46).

1.3 Abweichungen von der Norm (Stand: 22.02.22)

Die Daten wurden anhand der Brief Resilience Scale erfasst und mit deutschen Normdaten verglichen. Dargestellt sind Abweichungen zu den vorhandenen Normen. Wenn die Fehlerbalken nicht die Null-Linie schneiden, zeigt dies eine signifikante Verminderung oder Erhöhung der Resilienz im Vergleich zur Normstichprobe an.

Die aktuellen Resilienz-Werte unterscheiden sich vom deutschen Normkollektiv (LIR Mainz, Kunzler et al. 2018) in Abhängigkeit vom Alter: Im Rahmen der Corona-Krise schätzen sich jüngere Personen als weniger resilient und Frauen, die älter als 60 Jahre sind, als resilienter ein als das Normkollektiv (LIR, Kunzler et al. 2018). Die veränderten Einschätzungen konnten bereits im Frühjahr 2020 beobachtet werden und haben sich seitdem kaum verändert.

1.4 Optimismus (Stand: 11.01.22)

1.4.1 Zusammenhänge mit Optimismus

Optimismus
r p
mentale Gesundheit
Angst vor COVID-19 -0.08 0.019
Belastung -0.19 <.001
Wohlbefinden 0.45 <.001
Corona-Schutzverhalten
Kontaktreduktion 0.01 0.834
Selbsttestnutzung 0.11 <.001
Booster-Intention -0.04 0.214

1.5 Kontrollüberzeugung (Stand: 11.01.22)

1.5.1 Zusammenhänge mit Kontrollüberzeugung

Kontrollüberzeugung
r p
mentale Gesundheit
Angst vor COVID-19 0.1 0.002
Belastung 0.15 <.001
Wohlbefinden -0.3 <.001
Corona-Schutzverhalten
Kontaktreduktion -0.03 0.393
Selbsttestnutzung 0.1 0.002
Booster-Intention 0.07 0.021

1.6 Unterstützung durch religiöse Institutionen (Stand: 30.11.21)

15% der Ende November Befragten gaben an, von einer Religionsgemeinschaft in der Pandemie unterstützt worden zu sein. Konkrete Angebote wie die Begleitung in Trauersituationen wurden aber nur von einem kleinen Teil wahrgenommen.

Von denjenigen, die angaben einer Religionsgemeinschaft anzugehören (n=510), gaben nur 17% an, sich während der Pandemie im Umgang mit Tod und Trauer von einer Religionsgemeinschaft umfassend betreut gefühlt zu haben.

5% der Befragten haben an der durch den Staat organisierten Trauerfeier (mit Bundespräsident Steinmeier) teilgenommen. 41% finden, dass öffentliche Trauerfeiern überhaupt nicht veranstaltet werden sollten.

1.7 Coronaspezifische Resilienz (Stand: 09.03.21)

1.8 Solidarität (Stand: 01.12.20)

1.9 Unterstützung durch Familie und Nachbarn (Stand: 01.12.20)

19% geben an, dass sie in den letzten Monaten ein durch die Covid-19 Pandemie mitverursachtes Problem hatten, bei dem sie sich Unterstützung/ Hilfe gewünscht hätten.

Familiäre Unterstützung: 34% wurden emotional unterstützt, 16% wurden finanziell unterstützt, 28% erhielten Unterstützung in Form von Informationen und Ratschlägen.

Nachbarschaftliche Unterstützung: 12% wurden emotional unterstützt, 6% wurden finanziell unterstützt, 12% erhielten Unterstützung in Form von Informationen und Ratschlägen.