1 Private Feiern vermeiden

Bitte beachten: Die nachfolgenden Abfragen zu Präventionsverhalten beziehen sich auf selbstberichtetes, eigenes Verhalten.

Seit Ende März 2020 geben die Teilnehmenden an, inwieweit sie auf private Feiern verzichten. Bis Mitte Oktober 2020 nahm der Anteil derer ab, die auf private Feiern verzichtet haben. Anschließend stieg der Anteil auf ein hohes Niveau zwischen 75%-85%. Über die Weihnachts- und Silvesterfeiertage 2020 nahm die Bereitschaft, auf private Feiern zu verzichten nur geringfügig ab. Im Januar 2021 stieg die Anzahl der Menschen, die häufig oder immer auf private Feiern verzichten wieder auf das Niveau des 1. Lockdowns an (>85%). Bis zum Oktober 2021 sank die Bereitschaft auf private Feiern zu verzichten. Im November 2021 stieg sie kurz an und ist seitdem wieder gefallen.

2 Ergebnisse vergangener Erhebungen

Achtung: Die nachfolgenden Analysen und Abbildungen beziehen sich auf vergangene Erhebungswellen.

2.1 Freizeitverhalten (Stand: 30.11.21)

In der Befragung vom 30.11.21 wurden die Teilnehmenden gebeten, die Häufigkeit ihrer Freizeitaktivitäten im Dezember 2020 einzuschätzen. Es gibt keine Unterschiede zwischen Teilnehmenden aus den Bundesländern, die auf Grund der Überlastung der Intensivstationen bereits früher härtere Maßnahmen beschlossen (Bayern, Sachsen, Thüringen) und Teilnehmenden aus den restlichen Bundesländern.

Auch in der Unterscheidung nach Geimpften und Ungeimpften zeigen sich wenige Unterschiede. Geimpfte planen häufiger, Restaurants und Cafés zu besuchen. Ungeimpfte planen nicht signifikant häufiger Besuche von und bei Freunden oder der Familie abzusagen.

2.2 Familie, Freunde und Bekannte treffen (Stand: 06.04.21)

In der Erhebung vom 06.04.21 wurden die Teilnehmenden zum Thema Häufigkeit von Familien- und Bekanntenbesuch befragt.

2.3 Schutzmaßnahmen, Ekel und Risikowahrnehmung bei privaten Feiern (Stand: 27.10.20)

Private Feiern, wie Geburtstagsfeiern, können unterschiedlich zusammengesetzt sein. Man kann sich nur mit Freunden treffen oder aber es sind auch Menschen unter den Gästen, die man gar nicht kennt. Diesse Zusammensetzung hat Auswirkungen auf die soziale Verbundenheit mit den Gästen.

In der Erhebungswelle vom 27.10.20 wurden die Teilnehmenden gebeten, sich in eine von zwei Situtationen hineinzuversetzen:

  • Geburtstagsituation eines Freundes auf denen nur Unbekannte sind

  • Geburtstagsituation eines Freundes auf denen nur Freunde sind

In beiden Situationen findet die Feier in geschlossenen Räumen statt.

Es zeigte sich, dass Personen sich eher mit Gästen verbunden fühlen, wenn sie sie kennen (t(-13.82) = 993.42, p < .001).

Diese soziale Verbundenheit hat Auswirkungen auf das eigene Schutzverhalten, die Risikowahrnhemung und Ekel im Bezug auf unhygienisches Verhalten Anderer.

Soziale Verbundenheit führt in dieser Situation zu:

  • weniger Masketragen

  • weniger Abstand halten

  • geringerer Risikowahrnehmung, sich mit dem Virus zu infizieren

  • weniger antizipierten Ekel, wenn andere Gäste beispielsweise Niesen, beim Husten den Mund nicht bedecken oder den Abstand nicht einhalten.

Die folgende Grafik zeigt die Unterschiede, die Verbundenheit mit den Gästen auslösen (niedrig/hoch) jeweils für (1) die Bereitschaft eine Maske zu tragen, (2) den Abstand einzuhalten, (3) Ekelempfinden und (4) der wahrgenommenen Wahrscheinlichkeit, sich anzustecken.

Interpretationshilfe: Die schwarzen Klammern auf den Balken sind 95%-Konfidenzintervalle. Wenn sich die Klammern der zwei Balken nicht überschneiden, besteht ein signifikanter Unterschied zwischen den Angaben der Teilnehmenden in den zwei Situationen (niedrige vs. hohe Verbundenheit)