1 Hitzewissen

1.1 Tatsächliches Wissen

Im Mittel beantworteten die Teilnehmenden 60% der Fragen in der Welle vom 05.07.23 zum Thema Hitze richtig.

1.2 Veränderung nach erster Hitzewelle im Juni 2023

Das Hitzewissen der Teilnehmenden hatte in einer Folgebefragung nach der ersten Hitzewelle im Juni 2023 nicht zugenommen.

1.3 Wahrgenommenes Wissen

Gefühltes Wissen über Hitze und deren Folgen hängt nicht signifikant mit dem ermittelten Wissen zusammen (r=.02, p=.52).

Gefühltes Wissen über die Verhaltensweisen bei Hitze ist höher, wenn das tatsächliche ermittelte Wissen auch höher ist, allerdings ist der Zusammenhang gering (r=.09, p=.01)

Zum zweiten Erhebungszeitpunkt nach der ersten Hitzewelle des Jahres 2023 fühlen sich Personen zum Thema Folgen von Hitze besser informiert als zuvor (t = -2.2497, p = 0.02), nicht jedoch über die Verhaltensweisen bei Hitze (p = 0.24).

2 Hitzeerleben

2.1 Temperaturerleben und Wohlbefinden

Die meisten Befragten geben an, sich bei einer maximalen Außentemperatur zwischen 25 und 30 Grad wohlzufühlen. Dies spiegeln Daten zum Wohlbefinden in den Tagen vor der Befragung - bei wärmeren Temperaturen ab 25 Grad gab es entsprechend der bevorzugten Temperaturen größere Unterschiede im Wohlbefinden als bei niedrigeren Temperaturen.

3 Informationsverhalten

4 Hitzeaktionstag

Im Juni gab es in Deutschland einen Hitze-Aktionstag. Verschiedene Anbieter aus Politik und Gesellschaft haben dafür Informationen bereitgestellt.

4.1 Begegnung mit Informationen rund um den Hitzeaktionstag

4.2 Informationsquellen rund um den Hitzeaktionstag

4.3 Informationsquellen rund um den Hitzeaktionstag nach Risikogruppe

4.4 Entnommene Informationen rund um den Hitzeaktionstag

4.5 Relevanz der Informationen rund um den Hitzeaktionstag

4.6 Relevanz der Informationen rund um den Hitzeaktionstag nach Risikogruppe

4.7 Relevanz der Informationen rund um den Hitzeaktionstag gesamt

4.8 Relevanz der Informationen rund um den Hitzeaktionstag nach Risikogruppe

4.9 Aufmerksamkeit auf die Themen rund um den Hitzeaktionstag

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4.10 Neuigkeitswert der Informationen rund um den Hitzeaktionstag

4.11 Weitertragen der Informationen rund um den Hitzeaktionstag

5 Pflegende von Risikogruppen

5.1 Hitzewissen von Pflegenden

260 Personen geben an, sich beruflich oder privat um Menschen zu kümmern, die einer Risikogruppe für Hitzschläge angehören. In dieser Gruppe ist geringfügig niedrigeres Wissen zu finden. 42% der Betreuenden wussten, ab wann ein Tag ein Hitzetag ist (ab 30 Grad) und 51% konnten die Symptome eines Hitzschlags identifizieren.

Menschen, die RisikopatientInnen für Hitzeschläge betreuen, wissen etwas besser, welche Risikofaktoren für Hitze entscheidend sind: 66% der Menschen in der Gruppe der Pflegenden können Risikofaktoren für Hitzefolgen korrekt benennen.

5.2 Informationsverhalten von Pflegenden

Personen, die sich beruflich oder privat um Menschen kümmern, die einer Risikogruppe für Hitzschläge angehören, informieren sich über fast alle Medien hinweg häufiger über das Thema Hitze. (Achtung: Wissen ist jedoch höchstens gleich bzw. teilweise schlechter). Interpretation: einige relevante Informationen scheinen nicht vermittelt zu werden oder handlungsrelevant bei der Zielgruppe anzukommen. Sie nutzen von allen abgefragten Informationsquellen am häufigsten Wetter-Apps oder das Radio.

Nach der ersten Hitzewelle des Jahres hat sich zwischen den Gruppen nichts geändert. Insgesamt gaben Befragte zum zweiten Erhebungszeitpunkt an, sich seltener zu informieren.

6 Risikogruppen

Manche Personengruppen sind anfälliger gegenüber gesundheitlichen Problemen durch Hitze, vor allem gegenüber Hitzschlägen. Dazu gehören neben Säuglingen, Kleinkindern und Schwangeren auch Menschen, die…

  • Säuglinge oder über 65 Jahre alt sind,

  • chronisch erkrankt sind (z.B. von Herz / Kreislauf, Atemwegen / Lunge, Nervensystem / Psyche, Nieren),

  • körperlich schwer oder im Freien arbeiten oder intensiv Sport treiben,

  • unterernährt (BMI < 18.5) oder adipös sind (BMI > 30),

  • obdachlos sind

  • akut erkrankt sind (z.B. Durchfall, Fieber),

  • regelmäßig Alkohol oder Drogen konsumieren

6.1 Hitzeregister

Die Befragten erhielten folgende Informationen: “Ihre Kommune überlegt, ein Hitzeschutzregister anzulegen. Darin können sich Personen, die ein erhöhtes Risiko für Hitzeerkrankungen wie beispielsweise Hitzschläge haben, freiwillig eintragen. Dazu gehören unter anderem ältere Menschen und Personen mit chronischen Erkrankungen. An heißen Tagen werden die eingetragenen Personen von MitarbeiterInnen des Gesundheitsamts angerufen, über anstehende Hitze informiert und mit Tipps zum richtigen Umgang mit der Hitze versorgt. Die Eintragung in das Register wird telefonisch, per E-Mail oder über eine Webseite möglich sein. Eingetragene Personen können die Kontaktierung jederzeit pausieren oder sich komplett aus dem Register löschen lassen.”

Anschließend wurden sie zu ihrer Bereitschaft befragt, sich für die eigene Person oder stellvertretend für eine angehörige Person eintragen zu lassen. Außerdem wurde abgefragt, wie die Informationen über das Hitzeregister weitergegeben werden sollen.

6.2 Wissen

6.2.1 Tatsächliches Wissen in Risikogruppen

Personen mit mehreren Risikofaktoren beantworten etwas weniger Wissensfragen zu Hitze richtig als Personen mit keinem oder nur einem Risikofaktor. Sie fühlen sich jedoch genauso gut informiert wie Personen mit keinem oder nur einem Risikofaktor.

6.3 Hitzeerleben

6.3.1 Wohlbefinden in Risikogruppen

Gefragt wurde nach dem Wohlbefinden während der Tage mit der höchsten Temperatur in der letzten Woche (WHO5 Fragebogen). In Deutschland lag Ende KW20/Anfang KW21 die Höchsttemperatur bei maximal 29 Grad . Die Analyse zeigt, ob sich in der Rückschau auf den wärmsten Tag das Wohlbefinden je nach vorliegenden Risikofaktoren unterschied.
Personen über 65 fühlten sich eher wohl als Jüngere. Menschen mit akuten oder chronischen Erkrankungen sowie Personen mit hohem BMI fühlen sich eher unwohl. Viele Risikofaktoren hingen nicht mit Unterschieden im Wohlbefinden zusammen. Es ist wichtig zu beachten, dass es nur einen wärmeren Tag vor der Befragung gab und da die Höchsttemperatur unter 30 Grad C lagen - ab dieser Schwelle gilt ein Tag als Hitzetag.

6.4 Risikowahrnehmung

6.4.1 Gerenelle Wahrnehmung von Hitze als Risiko

Die affektive Risikowahrnehmung von Hitze(wellen) unterscheidet sich zwischen den Erhebungszeitpunkten nicht signifikant.

Unterteilt man Befragte jedoch danach, ob ihnen in den letzten Wochen Infomaterialien begegnet sind, zeigt sich ein signifikanter Unterschie: Personen, die Infomaterialien gesehen haben, zeigen eine leicht erhöhte Risikowahrnehmung (p < 0.05)

Wer eine höhere Risikowahrnehmung hat, zeigte mehr Schutzverhalten in der letzten Hitzewelle (schwacher Zusammenhang, r = 0.2).

TeilnehmerInnen sollten angeben, inwiefern sie sich als Teil der Risikogruppe sehen. Diese Einschätzung wurde im Vergleich zu ihrem tatsächlichen Hitzerisiko gesetzt.

268 Personen bzw. 27% denken, dass sie zu einer Risikogruppe gehören 729 Personen bzw. 72,4% gehören tatsächlich zu einer Risikogruppe ca. 40% haben 2 oder mehr Risikofaktoren Mindestens ein Drittel der Befragten unterschätzt ihr eigenes Hitzerisiko. *Besonders große Diskrepanzen zeigten sich vor allem bei chronisch Erkrankten, Personen, die regelmäßig bestimmte für Hitze-relevante Medikamente einnehmen, Personen mit Adipositas (BMI > 30), die intensiv Sport betreiben, schwere körperliche Arbeit oder Arbeit im Freien verrichten und die übermäßig Alkohol trinken (mehr als 5 Gläser auf einmal oder 5-7 Tage die Woche).

6.4.2 Wahrgenommenes Risiko: Allgemein

7 Hitzeschutzverhalten

Die meisten Befragten haben am Morgen und tagsüber gelüftet sowie die Sonne gemieden und ihre Kleidung angepasst. Außerdem gaben sie an, ihre Ernährung und Trinkverhalten angepasst zu haben. Von den chronisch erkrankten Befragten geben 67% an, Medikamente hitzegerecht gelagert zu haben. Geringer ist der Anteil derjenigen, die von einer ÄrztIn oder ApothekerIn haben prüfen lassen, ob Medikamente infolge der hohen Temperaturen anders dosiert werden müssen (9%). Wer Risikogruppe ist, es aber nicht weiß, zeigte in der vergangenen Hitze-Saison teilwesie etwas weniger Hitzeschutzverhalten als Personen, die Risikogruppe sind und dies auch wissen. Risikopersonen, die ihren Risikostatus nicht kennen, verschieben seltener Aktivitäten im Freien auf die Morgen- und Abendstunden, meiden seltener körperliche Aktivitäten und bleiben seltener im Schatten. Für viele andere Hitzeschutzverhaltensweisen gibt es keine Unterschiede zwischen den Gruppen.

7.1 Hitzeschutzverhalten chronisch Erkrankter

Zum zweiten Erhebungszeitpunkt zeigte sich ein ähnliches Bild: Die meisten Befragten haben am Morgen und tagsüber gelüftet sowie die Sonne gemieden und ihre Kleidung angepasst. Außerdem gaben sie an, ihre Ernährung und das Trinkverhalten angepasst zu haben.

7.2 Hitzeschutzverhalten chonisch Erkrankter

8 Erklärexperiment

In einem Experiment wurden den Teilnehmenden die Vorgänge im Körper bei Hitze nur genannt oder ausgeführt:

Genannt (Kurz): Der Körper ist bei Hitze besonders belastet.

Ausgeführt (Lang): Der Körper ist bei Hitze besonders belastet. Was passiert mit dem Körper bei Hitze? Durch vermehrtes Schwitzen gehen zum Beispiel Flüssigkeit und wertvolle Stoffe wie Natrium verloren. Um den Körper zu kühlen, stellen sich die Gefäße weit, um mehr Blut zur Abkühlung in bestimmte Teile des Körpers zu leiten, vor allem zur Haut. Durch diese Weitstellung sinkt der Blutdruck. Dadurch kommt es zu Kreislaufproblemen und die Durchblutung des Gehirns nimmt ab. Flüssigkeit wird außerdem benötigt, um Nährstoffe zu verarbeiten und giftige Stoffe auszuschwemmen und um zu steuern, wie dick das Blut ist: Wenn das Wasser fehlt, verdickt das Blut, Schlaganfälle und Herzinfarkte nehmen zu. Durch einen Mangel an Flüssigkeit werden die Menschen zudem verwirrt und stürzen leichter. Das alles ist für Ältere und chronisch Kranke besonders gefährlich.

Außerdem wurde die Sinnhaftigkeit von Schutzmaßnahmen entweder nur genannt oder ausgeführt:

Genannt (Kurz): An heißen Tagen ist es wegen der Gefahren für die Gesundheit besonders wichtig, dass Sie Ihren Körper kühl halten und mit ausreichend Flüssigkeit versorgen. Dafür sollten Sie Folgendes beachten: trinken Sie ausreichend, duschen Sie lauwarm, halten Sie Ihren Wohnort kühl und lüften Sie frühmorgens und nachts, tragen Sie lange und weite Kleidung, meiden Sie körperliche Anstrengung in der Hitze.

Ausgeführt (Lang): An heißen Tagen ist es wegen der Gefahren für die Gesundheit besonders wichtig, dass Sie Ihren Körper kühl halten und mit ausreichend Flüssigkeit versorgen. Dafür sollten Sie Folgendes beachten: Trinken Sie ausreichend: Ihr Körper benötigt Flüssigkeit, um sich zu kühlen, den Blutdruck aufrechtzuerhalten, Nährstoffe zu verarbeiten, giftige Stoffe auszuscheiden und das Blut dünnflüssig zu halten. Daher ist es wichtig, genug zu trinken, auch bevor Sie Durst verspüren. Duschen Sie lauwarm: Zu kaltes Wasser kann den Körper dazu veranlassen, noch mehr Schweiß zu produzieren und dadurch geht noch mehr Flüssigkeit verloren. Daher ist es am besten, lauwarm zu duschen, um den Körper angenehm zu kühlen. Haltem Sie Ihren Wohnort kühl: lüften Sie nur früh morgens und nachts, also zu Zeitpunkten, in denen es draußen nicht zu warm ist, um die Hitze nicht rein zu lassen. Tragen Sie lange und weite Kleidung: Das kann den Körper zusätzlich kühlen, indem es die direkte Sonneneinstrahlung auf die Haut reduziert. Meiden Sie körperliche Anstrengung in der Hitze: Verschieben Sie Einkäufe oder Sport auf die kühleren Morgen- oder Abendstunden, so kann der Körper besser die Hitze regulieren und verliert nicht noch mehr Flüssigkeit

Erfasst wurde die Effektivität von Schutzmaßnahmen und die Bereitschaft, diese bei der nächsten Hitzewelle zu zeigen.

8.1 Wahrgenommene Effektivität der Schutzmaßnahmen

8.2 Bereitschaft, bei kommender Welle Schutzverhalten zu zeigen