1 Wahrscheinlichkeit und Schweregrad von Klimafolgen

1.1 Aktuelle Wahrnehmung

Hitzewellen und Extremwetterereignisse nehmen die befragten Personen am wahrscheinlichsten wahr. Etwas weniger als die Hälfte schätzt die Wahrscheinlichkeit für psychische Probleme als Folge der Klimakrise als (sehr) hoch ein.

1.2 Wahrnehmung im Zeitverlauf

2 Affektives Risiko

Das affektive Risiko, auch gefühltes Risiko genannt, ist die emotionale Komponente von Risikowahrnehmung. Sie ist für die Akzeptanz der Maßnahmen relevant. Affektives Risiko wird als Mittelwert aus drei verschiedenen Angaben erstellt: wie häufig an den Klimawandel gedacht wird, wie sehr er Angst auslöst und Besorgnis erregt.

3 Sorgen zum Klimawandel

Insgesamt geben 39% an, jede dieser oben genannten Sorgen zu teilen.

4 Finanzielle Belastung

Insgesamt geben in der aktuellen Befragung 40% an, durch die Klimaschutz-Maßnahmen finanzielle Verluste erlitten zu haben.

4.1 Überblick

Vergleicht man die Menschen mit finanziellen Verlusten mit Menschen, die keine Verluste hatten (Gewinne, Gleichbleibend, keine Angabe) ergeben sich folgende Unterschiede (Stand: 21.11.2023):

Menschen mit Finanziellen Verlusten haben

  • größere Sorgen, dass die Gesellschaft egoistischer wird (p = .036)
  • angegeben, weniger Elan zu haben, gegen den Klimawandel anzukämpfen (p < .001)
  • empfinden die Maßnahmen gegen die Klimakrise als weniger wirksam (p <.001)
  • angegeben, sich weniger über den Klimawandel zu informieren (p = .022)
  • finden es schwieriger, die gesundheitlichen Folgen des Klimawandels zu vermeiden (p = .0035)

als Menschen, die keine Verluste hatten.

4.2 Finanzielle Verluste und wahrgenommene Maßnahmeneffektivität

5 Ergebnisse früherer Erhebungen

Achtung: Die nachfolgenden Analysen und Abbildungen beziehen sich auf vergangene Erhebungswellen.

5.1 Vergleich eigener Sorgen und Sorgen Anderer (Stand: 30.08.22)

5.2 Wahrgenommene Schutzmöglichkeit (Stand: 22.06.22)

Die Mehrheit der Befragten findet es eher schwierig, sich vor den Auswirkungen des Klimawandels zu schützen. Am ehesten finden es die Befragten einfach, sich vor psychischen Problemen oder niedriger Lebensmittelqualität zu schützen - dies sind auch die Gesundheitsfolgen, die als wenig wahrscheinlich oder wenig schwerwiegend eingeschätzt werden.

5.3 Psychische Belastung (Stand: 07.06.22)

In der Erhebung vom 07.06.22 geben 43% der Befragungsteilnehmenden an, sich belastet zu fühlen.

Zusammenhänge zwischen Belastung, Sorgen und Verhalten

Interpretation der Korrelationskoeffizienten: In der folgenden Übersicht zeigen höhere Werte der r-Spalte einen stärkeren Zusammenhang an, Werte nahe Null zeigen, dass es keinen Zusammenhang gibt, um 0.1 einen kleinen Zusammenhang. Werte um 0.3 zeigen einen mittleren Zusammenhang, ab 0.5 spricht man von einem starken Zusammenhang. Ein negatives Vorzeichen bedeutet, dass hohe Werte der einen Variable mit niedrigen Werten der anderen Variable einhergehen.

Belastung
r p
Empfinden von Klima-Schuld
Schuld 0.04 0.233
Bedauern 0.07 0.027
Sorgen
Sorgen: Krieg 0.22 <.001
Sorgen: COVID-19 0.12 <.001
Sorgen: Klima 0.11 <.001
Klima-Verhalten
Verhalten: Verpackungen vermeiden 0.01 0.83
Verhalten: Geschäfte boykottieren 0.01 0.83
Klimafreundlich Pendeln 0.04 0.252

5.4 Schuldempfinden (Stand: 07.06.22)

Menschen mit Kindern und Menschen, die jünger sind, empfinden eher Schuld als Menschen, die älter sind oder keine Kinder haben.