1 Erfassung von Klimaangst mit zwei Skalen

CAS-Skala (dt. Wullenkord et al., 2021)

Die Climate Anxiety Scale misst mit 13 Aussagen kognitiv-emotionale Einschränkungen (z.B. Schlaf -/ Konzentrationsschwierigkeiten) & funktionelle Einschränkungen (Teilnahme an Arbeitsleben oder sozialem Leben), die aufgrund von Klimaangst entstehen können.

HEAS (dt. Heinzel et al., 2023)

Die Hogg Eco Anxiety Scale misst ein theoretisch etwas breiteres Konstrukt, das mit 13 Aussagen Angst in Bezug auf den Klimawandel und andere globale Umweltbedingungen erhebt. Dabei wird erhoben, wie häufig die Befragten in den letzten 2 Wochen aufgrund ihrer Klimaangst an emotionalen Symptomen, übermäßigem Grübeln und Einschränkungen in ihrem Leben (z.B. Schwierigkeiten zu Schlafen oder zu lernen/arbeiten) leiden und wie stark ihre Besorgnis in Bezug auf den eigenen negativen Einflusses auf den Planeten ist.

2 Demografische Daten von Menschen mit hoher Klimaangst

Menschen mit eher höherer Klimaangst sind tendenziell männlich, hatten eine längere Schulbildung und sind im Alter zw. 18-29 Jahren.

Prozentual sind die Zustimmungswerte zur CAS-Skala etwas geringer, als die prozentuale Häufigkeit der angegebenen Beeinträchtigung an mehr als der Hälfte der Tage auf der HEAS-Skala.

Inwieweit diese Werte klinische Bedeutsamkeit haben, wird aktuell unter Expert*innen noch diskutiert

3 Einschränkungen aufgrund von Klimaangst (CAS-Skala)

Im Schnitt geben 9-17% der Befragten bei Aussagen zu kognitiv-emotionalen und Funktionseinschränkungen aufgrund von Klimaangst mittlere bis hohe Zustimmungswerte an.

4 Beeinträchtigung durch Klimaangst innerhalb der letzten 2 Wochen (HEAS-SKala)

Im Schnitt geben 8-12% der Befragten an, an mehr als der Hälfte der Tage in den vergangenen 2 Wochen durch Angst in Bezug auf den Klimawandel und andere globale Umweltbedingungen beeinträchtigt gewesen zu sein (emotionale Symptome, übermäßiges Grübeln oder Einschränkungen im alltäglichen Leben).

5 Zusammenhänge zwischen Klimaangst und Handlungsbereitschaft

Klimaangst zeigt keinen Zusammenhang mit der Handlungsbereitschaft, dem individuellen Verhalten und der Akzeptanz von politischen Maßnahmen. Der Zusammenhang zwischen Klimaangst und politischer Partizipation hingegen ist groß (r = 0.70). Das bedeutet, dass Menschen, die eine höhere Klimaangst angegeben haben, sich mit einer höheren Wahrscheinlichkeit auch politisch einbringen und partizipieren.