Ein Beitrag aus der Ausstellung “Drehort Thüringen: DEFA-Produktionen 1946-1992”
Ein Film wird neben der gesprochenen Sprache und der Musik maßgeblich von den visuellen Eindrücken bestimmt.
Kameraführung, Bildausschnitt und Montage sind entscheidend für die fiktionale bzw. die dokumentarische Erzählung.
Das Bild selbst wird durch zahlreiche Komponenten bestimmt: Schauspieler, Kostüme, Requisiten und nicht zuletzt die Wahl des Handlungsortes, sei es im Studio oder vor Ort.
Die Auswahl des Drehortes wird wiederum von zahlreichen Faktoren bestimmt:
- Drehbuch (Stimmigkeit auch mit Blick auf die Handlungszeit des Films, Charakter der Szene/des Films)
- Authentizität des Ortes (wenn handlungsbestimmend, vor allem auch bei Orten, die von den Zuschauern wiedererkannt werden)
- Wetter
- Finanzen (Möglichkeiten des Budgets, Produktionskosten, Folgen aus der Förderung/Drehen in einem Bundesland/Land)
- technische Möglichkeiten, z. B. Mobilität der Kamera, Lichtempfindlichkeit des Filmaterials, Möglichkeiten der Lichtsetzung und der Tonaufnahme; entsprechende Logistik vor Ort
Die digitale Postproduktion eröffnet neue Möglichkeiten bei der Kombination, Hinzufügung und Tilgung einzelner Bildkomponenten.
Locationscouts sind spezialisiert auf die Auswahl besonderer und produktionstechnisch nutzbarer Drehorte. Städte und Regionen nutzen diese Drehorte für das Standortmarketing, bieten diese gezielt an und nutzen sie als Touristenattraktionen.
Dieser Beitrag erschien ursprünglich im Rahmen der Ausstellung “Drehort Thüringen: DEFA-Produktionen 1946-1992”, die vom 5. März bis zum 11. Juli 2020 im Kulturhaus Dacheröden in Erfurt zu sehen war. Sie entstand in Kooperation mit der Universität Erfurt und wurde initiiert und gefördert von der Sparkassen-Kulturstiftung Hessen-Thüringen. Der Beitrag wurde uns mit freundlicher Genehmigung des Kurators, Dr. Michael Grisko, für die Veröffentlichung auf diesem Blog zur Verfügung gestellt.
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