Jutta Vinzents new book: ‚From Space in Modern Art to a Spatial Art History. Reassessing contructivism through the publication Circle (1937)‘

Jutta Vinzent

Das Verhältnis von Raum und Zeit ist in vielen wissenschaftlichen Disziplinen ein zentrales Thema geworden. So auch in der Kunstgeschichte, zu der Jutta Vinzent (Max-Weber-Kolleg Universität Erfurt und Universität Birmingham) ein neues Buch, das im Kontext der Erfurter RaumZeit-Forschung entstanden ist, vorlegt. Das Buch „From  Space in Modern Art to a Spatial Art History. Reassessing contructivism through the publication Circle (1937)” ist in der Reihe “Spatiotemporality” erschienen, die auf einen interdisziplinären Austausch über Praktiken und Konzepte aus der Doppelperspektive von Raum und Zeit zielt. Im Mittelpunkt steht die Bedeutung von RaumZeit im soziokulturell-lebensweltlichen Selbstverständnis der Menschen und in medialen Repräsentationen.

Dieses neu erschienene Buch zeichnet die Theorien der Künstler des Konstruktivismus in der ersten Hälfte des zwanzigsten Jahrhunderts nach. Ausgehend von diesen Konzepten und neueren Theorien über den Raum entwickelt es eine Methodologie, die als „Spatial Art History“ bezeichnet wird und Kunstwerke als physische, raum-zeitliche Dinge begreift, die das Soziale produzieren, um das reduktive Verständnis von Kunst als bloßem Spiegel der Gesellschaft zu überwinden.

Dieses Buch richtet sich an fachlich Interessierte auf dem Gebiet der Geschichte der sozialen Kunst, der modernen Kunst, der Soziologie und der Philosophie. Infos zum Buch (Mit Bild des Buchcovers): https://www.degruyter.com/view/title/537354

Carsten Herrmann-Pillath und Jens Harbecke publish a book: ‚Social Neuroeconomics – Mechanistic Integration of the Neurosciences and the Social Sciences‘

Die Neuroökonomie hat sich zu einem innovativen Feld entwickelt, in dem Neurowissenschaften und Sozialwissenschaften in einem analytischen und empirischen Ansatz integriert sind. In dem neu erschienenen Sammelband zu „Social Neuroeconomics – Mechanistic Integration of the Neurosciences and the Social Sciences“ herausgegeben von Jens Harbecke und Carsten Herrmann-Pillath, Fellow am Max-Weber-Kolleg der Universität Erfurt, sind Beiträge versammelt, die sich der Integration der Ansätze aus den Neurowissenschaften und den Sozialwissenschaften widmen.

Die Aufsätze erforscht das Potenzial philosophischer und methodologischer Reflexionen in den Neuro- und Sozialwissenschaften, um diese Bemühungen um eine interdisziplinäre Integration zu untermauern, wobei ein besonderer Schwerpunkt auf neueren Beiträgen zu mechanistischen Erklärungen liegt. Die gesammelten Aufsätze stammen aus den Bereichen Neurowissenschaften, Psychologie, Ökonomie, Soziologie und Philosophie und untersuchen die Wege und Methoden der Konstruktion einheitlicher konzeptueller Rahmen, die die empirische Arbeit und die Hypothesenbildung leiten können. Dies zeigt sich in einer Reihe von Anwendungen, insbesondere im Hinblick auf Finanzen und Verbraucherverhalten. Auch das Konzept des „sozialen Gehirns“ wird erforscht – ein Mehrebenen-Konzept, in dem komplexe analytische Kategorien wie Emotionen oder sozial vermittelte kognitive Prozesse neuronale und soziale Phänomene in spezifischen Mechanismen verbinden, die Verhalten erzeugen.

Dieses Buch wendet sich an ein breites Publikum in den verschiedenen Disziplinen, die von den Neurowissenschaften bis zu den Sozialwissenschaften und der Philosophie reichen. Ab September ist es lieferbar, kann aber jetzt zu einem vergünstigten Preis vorbestellt werden.

For more information: https://www.routledge.com/Social-Neuroeconomics-Mechanistic-Integration-of-the-Neurosciences-and/Harbecke-Herrmann-Pillath/p/book/9780367276164

Going online: The Natural Law 1625-1850: Database

Die Natural Law 1625-1850: Database ist online gegangen

Seit 2018 hat die Forschungsstelle für frühneuzeitliches Naturrecht an einer bio-bibliographischen Datenbank für das internationale Forschungsnetzwerk zum Naturrecht gearbeitet. Jüngst ist die erste Stufe der Datenbankentwicklung abgeschlossen worden und die Datenbank online gegangen.

Die Natural Law 1625-1850: Database ist eine open-access-Datenbank, die Profile von frühneuzeitlichen Naturrechtsgelehrten in Europa und darüber hinaus enthält. Diese Profile, die von ausgewiesenen Experten erstellt und im peer-review-Verfahren geprüft werden, enthalten Beschreibungen zu Lebenslauf, Ideen und Publikationen einzelner Naturrechtsgelehrter. Besonderer Fokus liegt natürlich auf den jeweiligen Naturrechtsauffassungen der Gelehrten. Die strukturierte Darstellung dieser Informationen, insbesondere der umfassenden Bibliographien der Gelehrten, ermöglicht es den Benutzern auf einfache Weise neue Informationen und spezialisiertes Wissen über das komplizierte und sehr einflussreiche europäische Naturrecht zu erhalten. Die Datenbank ist ein kollaboratives Projekt und wird kontinuierlich um neue Daten und Profile erweitert. Zurzeit arbeiten mehr als 20 Forscher in Europa, Amerika und Australien an neuen Profilen. Außerdem sind bereits neue Nutzerfunktionen (z.B. IIIF-Viewer und Daten-Export) und Beitragsmechanismen (Webbased Contributor System) in Arbeit, sowie Visualisierungswerkzeuge in Planung.

Wir freuen uns sehr über diesen ersten erfolgreichen Schritt, der nicht nur Daten und Forschungserkenntnisse über frühneuzeitliches Naturrecht für die internationale Forschungsgemeinschaft und die breitere Öffentlichkeit bereitstellt, sondern auch weitere Forschungsprojekte innerhalb des Netzwerkes unterstützt und ermöglicht.

Die Datenbank wurde dank des Kooperationsvertrags zwischen den Universitäten Erfurt und Jena und durch die enge Zusammenarbeit zwischen dem Max-Weber-Kolleg, dem Forschungszentrum Gotha, der Forschungsbibliothek Gotha, der Thüringer Universitäts- und Landesbibliothek in Jena, dem IZEA in Halle und dem IT-Unternehmen JustOrange ermöglicht. Die Natural Law 1625-1850: Database finden Sie unter der Web-Adresse: http://naturallawdatabase.thulb.uni-jena.de/

Presenting a new publication „Lived Religion in the Ancient Mediterranean World: Approaching Religious Transformations from Archaeology, History and Classics“

Abschlusspublikation des ERC-Projekts „Lived Ancient Religion: Questioning ‚cults‘ and ‚polis religion‘“

Das Forschungsprojekt “Lived Ancient Religion: Questioning ‘cults’ and ‘polis religion’” warf einen gänzlich neuen Blick auf die Religionsgeschichte des antiken Mittelmeerraums, ausgehend vom Ansatz der gelebten („lived“) Religion anstelle des Fokus auf Gruppen wie Städte oder Völker. Über fünf Jahre hinweg  hat das Team um Jörg Rüpke, das nun gemeinsam als Herausgeber auftritt, eine Neubewertung der Religionsgeschichte des Mittelmeerraums erarbeitet. 

Im Zentrum stand der Nachweis, dass die religionsgeschichtlichen Umbrüche nicht religionspolitischen Entscheidungen römischer Kaiser zu verdanken waren. 

Was sich vor allem seit dem zweiten Jahrhundert v. Chr. in großer Breite änderte, war die Rolle, die individuelle religiöse Vorstellungen und Rituale spielten. Religion wurde für immer mehr Menschen zu einem wichtigen Werkzeug, in den wachsenden Städten einen eigenen Ort zu finden und sich nah oder fern zu vernetzen. Das Judentum und das daraus entwickelte Christentum, so zeigte sich, waren nicht Auslöser für diesen Prozess, sondern selbst Produkte. Die Ergebnisse liegen in einer Vielzahl von Aufsätzen und Büchern vor. Das jetzt vorgelegte Buch zur ‚gelebten Religion in der Mittelmeerwelt‘ wendet diese Ergebnisse und Methoden nun auf weitere Felder, Spätantike und frühes Mittelalter an. Auf fast 600 Seiten stellen ExpertInnen aus der ganzen Welt in den Kapiteln „Experiencing the Religious“, „Switching the Code“, „A Thing Called Body“ und „Commemorating the Moment“ weiterführende Befunde vor.

Das Projekt wurde mit über zwei Millionen Euro vom European Research Council (ERC) gefördert.

„Es ist toll, dass die Arbeit am Max-Weber-Kolleg eine solche Wirkung gefunden und sich als ein neues Forschungsparadigma auch für die vormoderne Religionsgeschichte etabliert hat“, freut sich der Projektleiter Rüpke.

Der Band ist unter dem Titel „Lived Religion in the Ancient Mediterranean World: Approaching Religious Transformations from Archaeology, History and Classics“ im Verlag Walter de Gruyter (Berlin) erschienen. Alle Beiträge sind online kostenlos zugänglich.

https:/doi.org/10.1515/9783110557596