Gemeinsam Kinoerfahrungen austauschen und ein Stück DDR-Geschichte mitschreiben – das hat sich die neue interaktive Plattform der Universität Erfurt zum Ziel gesetzt. Dabei ist das Projekt auf die Mitarbeit von engagierten Bürgerinnen und Bürgern angewiesen. Anmeldungen sind ab sofort möglich.

Das bürgerwissenschaftliche Projekt “Kino in der DDR” ist an der Universität Erfurt gestartet. Damit wird Bürgerinnen und Bürgern die Möglichkeit geboten, aktiv an einem konkreten Forschungsprojekt zur DDR-Kinogeschichte mitzuwirken. Hierfür wird im Rahmen der Projektlaufzeit eine interaktive Plattform entwickelt, die den Forschenden innovative Online-Werkzeuge zum Mitmachen an die Hand geben soll.

An dem Projekt können alle Bürgerinnen und Bürger teilnehmen, die Kino in der DDR erlebt haben oder sich für Kinogeschichte interessieren. Eine erste Version der in der Entwicklung befindlichen Plattform wird voraussichtlich im Juni 2020 veröffentlicht. Vorabanmeldungen sind allerdings jetzt schon unter https://projekte.uni-erfurt.de/ddr-kino/mitmachen/ möglich. Darüber hinaus können sich Bürgerinnen und Bürger auch gern an die E-Mail-Adresse kino-ddr@uni-erfurt.de wenden, um am Projekt teilzunehmen.

Die Entwicklung der virtuellen Forschungsumgebung erfolgt in einem kontinuierlichen dialogischen Prozess zwischen den ehrenamtlich forschenden Bürgern und den Wissenschaftlern der Universität Erfurt. Durch die Einbindung unterschiedlicher Sichtweisen in den Entwicklungsprozess soll sichergestellt werden, dass die virtuelle Forschungsumgebung sowohl sämtlichen wissenschaftlichen Qualitätskriterien genügt als auch eine hohe Anwenderfreundlichkeit aufweist.

Die technische Umsetzung soll dabei schrittweise geschehen. In der bald erscheinenden ersten Version der virtuellen Forschungsumgebung können die Teilnehmenden beispielsweise ehemalige DDR-Kinos und weitere kinogeschichtliche Orte online in einer Karte eintragen und mit Hintergrundinformationen versehen.

Der Funktionsumfang der Plattform soll jedoch im Laufe der Projektphase weiter ausgebaut werden. Künftig soll es den Hobby-Forschern unter anderem ermöglicht werden, persönliche Erfahrungsberichte zu teilen oder auch Fotomaterial von Kinokarten, Programmheften und Fan-Utensilien digital hochzuladen. Aus den zur Verfügung gestellten Zeugnissen soll schließlich eine Alltagsgeschichte des DDR-Kinos erarbeitet werden.

Federführend zuständig für das interdisziplinäre Projekt an der Universität Erfurt sind Prof. Dr. Christiane Kuller, Professorin für Neuere Zeitgeschichte und Geschichtsdidaktik, und Prof. Dr. Patrick Rössler, Professor für Kommunikationswissenschaft. Für die Projektkoordination ist der wissenschaftliche Mitarbeiter René Smolarski zuständig, während Martin Schlobach mit der technischen Umsetzung betraut wurde.

An der Plattformentwicklung sind zudem das Netzwerk für digitale Geisteswissenschaften sowie die Forschungsstelle für historische Medien an der Universität Erfurt beteiligt. Finanziell gefördert wird das Vorhaben von der Thüringer Aufbaubank, dessen Laufzeit im Mai 2022 endet.

Eigens für das Projekt wurde sowohl ein Blog (https://projekte.uni-erfurt.de/ddr-kino/) als auch ein Facebook- (https://www.facebook.com/kinoinderddr/) und Twitter-Auftritt (https://twitter.com/kino_ddr) eingerichtet. Darauf finden Teilnehmer und Interessierte weiterführende Informationen zum Projekt. Die Kanäle sollen außerdem dazu genutzt werden, um Ergebnisse und Zwischenergebnisse zu präsentieren. Der Projektstart wird im Rahmen einer offiziellen Auftaktveranstaltung gefeiert, die am 16. November 2019 von 13 bis 18 Uhr im Haus Dacheröden in Erfurt stattfindet.

Kontakt:
Marcus Plaul, M.A.
Projektkommunikation

Universität Erfurt
Nordhäuser Str. 63
99089 Erfurt

Telefon: 0361/737 44 92
E-Mail: marcus.plaul@uni-erfurt.de