Im Rahmen unseres bürgerwissenschaftlichen Projektes haben wir schon viele Zuschriften von Zeitzeuginnen und Zeitzeugen erhalten. In diesem Beitrag erinnert sich Jutta Rolle an die „Ilm-Lichtspiele“, ein kleines Kino in Kranichfeld, und an ihre Großmutter, die dort Kinoleiterin war. Sie berichtet von dem Filmrollentransport, wie sie im Kino mithelfen durfte und von der Faszination, die das Kino ausgeübt hat – bis es 1989 leider schließen musste.

Von Jutta Rolle

Wir hatten das Glück mit unserer Oma, Hilde Siegmund (1912-1985), im Elternhaus aufzuwachsen und dass sie auch noch Kinoleiterin in Kranichfeld war. Ich, als Älteste von drei Geschwistern, durfte sie sehr oft bei all ihren Erledigungen und Wegen im Zusammenhang mit ihrer Tätigkeit begleiten und dann als Schulkind sogar helfen. Die damit einhergehenden „Privilegien“ kann man sich vorstellen. Ich bin heute noch dankbar, dass ich dies alles erleben durfte.

Die „Ilm-Lichtspiele“ in Kranichfeld, so hieß unser Kino, waren als Gebäude nicht unbedingt beeindruckend. Das Kino befand sich am Ortsausgang von Kranichfeld Richtung Stadtilm und war das letzte Haus auf der rechten Seite. Dahinter gab es noch den sogenannten Kinogarten, angepasst an die Kinoarchitektur mit abfallender Neigung bis zu unserem Fluss, die Ilm.

Im Kinogarten, gleich rechts neben dem Eingangsbereich, befand sich der Zugang zum Vorführraum mit den Kameras. Ich sehe heute noch vor mir, wie umständlich das Wechseln der Filmrollen war und wie aufregend für alle Beteiligten, wenn das nicht schnell genug ging oder ein Filmriss passierte. Dann mussten die Zuschauer mitten im Film eine kurze Pause hinnehmen oder gelegentlich im schlimmsten Fall ein Pfeifkonzert veranstalten.

Von Weimar nach Kranichfeld: Filmrollen auf Reisen

Um überhaupt Filme vorführen zu können, war es unter anderem die Aufgabe von Oma, regelmäßig zur Terminierung nach Weimar zu fahren. Im Büro des dortigen Kinos „Theater des Friedens“ wurde „verhandelt“, welche der zur Verfügung stehenden Filme wann nach Kranichfeld geschickt werden. Ich durfte als Kind manchmal mitfahren ins große Kino nach Weimar und fand es toll, dass ich dort sogar auf einer Schreibmaschine schreiben durfte.

Die schweren Filmrollen wurden per Bahn nach Kranichfeld transportiert und dann von uns in den ersten Jahren mit einem Handwagen vom Bahnhof abgeholt. Das waren zwar nur 1,5km zu laufen, aber meine Oma kannte viele Leute und so konnte das schon dauern, bis alle Neuigkeiten ausgetauscht waren.

Der Haupteingang zum Kino befand sich auf der rechten Seite. Man kam zunächst in einen relativ kleinen Vorraum, im Theater könnte es Foyer genannt werden, in dem ein winzig kleiner Kassenraum integriert war. Da passten mit viel Fantasie zwei Stühle und ein in die Nische angepasster Tisch hinein. Nach oben gab es relativ viel Platz für Regalböden, die für Ordner, Eintrittskarten und anderes Material genutzt wurden. Der Kartenverkauf erfolgte durch ein Fenster.

Gegenüber vom Kassenraum war die mit einem Vorhang geschützte Tür zum Bühnenraum, der auch in Kranichfeld ähnlich einem Theater aufgebaut war, nur eben kleiner. Dort wurden von einer Kollegin meiner Oma die Karten kontrolliert und wenn dieser Eingang passiert war, stand man in einem schwächer beleuchteten, relativ engem Gang. Wollten die Kinobesucher in den unteren Bereich in Bühnennähe, bestand die Möglichkeit, nach rechts oder links um den erhöhten mit Holz verkleideten, nach vorn geöffneten Logenraum zu gehen.

Das Ärgernis mit den Holzklappstühlen

Die Loge war in der Mitte geteilt, hatte, soweit ich mich erinnern kann, insgesamt vier Sitzreihen mit je sechs Plätzen links und rechts. Der Sitz neben dem Eingang zur Loge war hinten mit einem Regler für die Lautstärke bestückt. Das war während der Vorstellung bei Bedarf der Platz meiner Oma. Als älteres Schulkind durfte ich ab und zu die Lautstärke regeln, was auf Grund der Technik damals auch nötig war. Wurde eine neue Filmrolle eingelegt, konnte die Lautstärke stark abweichen.

Die Klappstühle in der Loge waren leicht gepolstert, nicht zu vergleichen mit den bequemen Sitzen heute. Die restliche Bestuhlung bestand aus einfachen Klappstühlen aus Holz, die entsprechende Geräusche beim Hochklappen verursachten. Diese Geräusche waren besonders ärgerlich, wenn Besucher während der Vorstellung auf die Toilette (im Volksmund „Plumpsklo“) gehen mussten.

Aber nicht nur das veranlasste einen durchzuhalten, sondern auch der ärgerliche Lichteinfall, wenn man in die Toilette ging. Wenn der Film besonders spannend war, gab es auch mal laute Beschimpfungen. Spätestens dann hatte auch der Letzte genau hingeschaut, wer da stört.

Ich kann mich gut daran erinnern, dass ich einmal während des Films „Spiel mir das Lied vom Tod“ in meiner Not lieber schnell nach Hause gelaufen bin, als aufzufallen.

Auf der linken Gangseite nach unten Richtung Bühne gab es einen Notausgang und die jeweiligen Zugänge zu den Herren- und Damentoiletten. Auf der rechten Gangseite waren zwei weitere Notausgänge.

Die Bühne mit der Filmleinwand, sie hatte wie im Theater schwere Vorhänge, war erhöht und über eine kleine Treppe an der rechten Seite zu erreichen. Hinter der Leinwand befand sich eine Art Lagerfläche für Technik, Werkzeug, Besen, Eimer und sonstiges Material. Für uns Kinder war der relativ dunkle Raum hinter der Leinwand besonders aufregend und es galt als Mutprobe, diesen von einer Seite zur anderen zu durchlaufen.

Die Bühne war mein, während Oma im geschlossenen Kino arbeitete. Ich konnte als Kind Sängerin oder Schauspielerin sein, ganz wie ich es in den Filmen gesehen hatte. Meiner Fantasie waren keine Grenzen gesetzt. Typisch Mädchen hatte ich später auch außerhalb des Kinos, im Sommer vorzugsweise auf den Wiesen an der Ilm, passende Verkleidungen an und ich liebte es, zusammen mit Freundinnen Filmszenen nachzuspielen.

Kohleöfen für den Winter

Beheizt wurde das Kino mit zwei erstaunlich kleinen Kohleöfen. Einer befand sich in der linken oberen Ecke vom Bühnenraum und einer links unten vor der Bühne. Die Kohlenvorräte befanden sich in den Kellerräumen in Nähe der Ilm, die nur über den Kinogarten zu erreichen waren. Bei Lieferung wurden die Kohlenvorräte vor den Kellereingängen abgekippt und mussten per Hand bzw. eimerweise in den Keller gebracht werden. Das bedeutete aber auch, dass in der Heizsaison die Kohlen eimerweise über den linken Notausgang bis zu den Öfen ganz oben und unten transportiert werden mussten. Um im Winter entsprechende Temperaturen zu erreichen, war es für meine Oma unumgänglich, bereits Stunden vor Vorstellungsbeginn die Öfen anzuheizen und ständig nachzulegen. Vorteilhaft war da natürlich, dass wir fußläufig nur fünf Minuten entfernt wohnten. Reichte das Kohlenkontingent nicht aus bis zur nächsten geplanten Lieferung, wurden eben Kohlen von zu Hause geholt.

Die Reinigung der Kinoräume stellte damals ebenfalls eine Herausforderung dar. So wurde mit dem Besen gekehrt, manchmal nachdem der ganze „Saal“ mit in Öl getränkten grünen Kehrspänen ausgestreut war. Diese hatten eine staubbindende Wirkung. Besonders in der Winterzeit mussten natürlich öfter Eimer und Scheuerlappen zum Einsatz kommen.

Besucher anzulocken war nicht schwer

So wie heute war es wichtig, für Werbung zu sorgen. Um Besucher anzulocken und bekannt zu machen, wann welcher Film vorgeführt werden sollte, mussten die fünf Kinoschaukästen in Kranichfeld bestückt werden. Die entsprechenden Filmplakate, mit denen ich teilweise später meine Zimmerwände dekorieren durfte, wurden in Weimar abgeholt oder per Post geschickt.

Die Angaben über den Vorführtag, die entsprechenden Anfangszeiten und Eintrittspreise hat Oma fein säuberlich mit Feder und Tinte auf separatem Papier aufgeschrieben und dann mit Reißzwecken über dem Plakat befestigt. Als ich endlich ordentlich schreiben gelernt hatte – Schönschrift war Oma äußerst wichtig – durfte ich auch zur Feder greifen. Unglaublich, wie oft die Finger schwarz wurden. Als es dann endlich um 1970 herum die ersten Filzstifte, in Kranichfeld schwarz und blau, zu kaufen gab, war das eine enorme Arbeitserleichterung und Oma richtig glücklich. Die Schaukästen ansprechend zu gestalten, war uns sehr wichtig und hat, zugegeben, auch wirklich Spaß gemacht. An Zuschauern während dieser Arbeit hat es selten gemangelt. Neugierde zu wecken, war nicht schwierig.

Viele Familien hatten, wenn überhaupt, nur einen relativ kleinen Fernseher in schwarz-weiß und die Programmauswahl war äußerst dürftig. Einen Film im Kino in Farbe und auf großer Leinwand zu sehen, war dagegen ein richtiges Erlebnis und die Eintrittspreise waren für jeden erschwinglich.

Kindliche Vorfreude auf den Kinobesuch

Jede Woche mindestens einmal ins Kino zu gehen, war völlig normal. Für Kinder gab es jeden Sonntag um 10 Uhr eine Vorstellung. Unsere DEFA-Kinderfilme konnten sich sehen lassen, die Märchen und dann die Trickfilme von Disney sowieso.

Ich denke dabei beispielsweise an Filme wie „Alfons Zitterbacke“, „Die Suche nach dem wunderbunten Vögelchen“, „Clown Ferdinand“, „Saxana – das Mädchen auf dem Besenstiel“, die Märchen „Frau Holle“, „Schneewittchen“, „Die Geschichte vom kleinen Muck“, „Das kalte Herz“, „König Drosselbart“ mit Manfred Krug, „Das Feuerzeug“ mit Rolf Ludwig, „Das singende, klingende Bäumchen“, die sowjetischen Märchen „Abenteuer im Zauberwald“, „Das purpurrote Segel“, „Das fliegende Schiff“ und der Disney-Klassiker „Dornröschen“.

Es war jedes Mal ein Erlebnis. Ich kann mich erinnern, wie wir Kinder wegen der Vorfreude aufgeregt geplappert und mit den Stühlen gekippelt haben. Der Geräuschpegel war entsprechend.

Die Zeitzeugin Jutta Rolle führte in ihren Kindheitstagen ein Tagebuch über gesehene Filme und deren Darsteller – hier ein Eintrag über den Schauspieler Gerard Barray (Sammlung Rolle).

So wie fast jedes Kind packte mich die Sammelleidenschaft. Bei mir waren es Filmplakate und Schauspielerkarten. Das kindlich geführte Album mit den Schauspielerkarten besitze ich noch und es zaubert mir nach wie vor ein Lächeln ins Gesicht, wenn ich mir die Schätze anschaue. Mein absoluter Lieblingsschauspieler war der Franzose Gérard Barray (geb. 1931). Inzwischen kann ich mir die Filme „Tiger der sieben Meere“ und „Donner über dem Indischen Ozean“ zu Hause auf DVD ansehen.

Großveranstaltungen im Kleinkino

Während der Ferien gab es verschiedene zusätzliche Kinoveranstaltungen. Ein alljährliches Großereignis und eine Herausforderung für das kleine Kino in Kranichfeld war es, wenn das Betriebsferienlager des VEB Braunkohlenkombinates Böhlen eine Vorstellung gebucht hatte. Das Betriebsferienlager befand sich auf dem Gelände des Schießhauses am Oberschloss und hatte eine beachtliche Kapazität. Die Bestuhlung im Kino reichte gerade so. Zwei der Gruppenleiter mussten immer im Gang auf den Stühlen aus dem Kassenraum sitzen. Das war natürlich auch eine sehr gute Einnahme und die Kassenabrechnung mehr als zufriedenstellend.

Kranichfeld konnte bei den Sommer-Filmtagen besonders punkten, weil wir eine wunderschöne Freilichtbühne gleich neben der Niederburg besitzen. Diese war bei passendem Wetter hervorragend geeignet und die Besucher strömten der Schlossgasse hinauf, um Freiluftkino zu genießen. Selbst bei Regen lockte so mancher Film und es gab kaum Ausfälle.

In Zusammenarbeit mit der Schule gab es auch Kinoveranstaltungen mit Filmen, die ergänzend zum theoretischen Unterricht der 9. oder 10. Klasse Wissen vermitteln sollten. Ich denke dabei zum Beispiel an einen Teil der Film-Reihe „Befreiung“, in dem es vordergründig um den Sieg der Sowjetunion über den Faschismus im Zweiten Weltkrieg ging. Zugegeben, damals haben wir als Jugendliche die Handlung nicht mit der gewünschten Aufmerksamkeit verfolgt, den Kinobesuch eher als willkommene Abwechslung gesehen. Der Film war sehr lang.

Expansion nach Tannroda

Im Rahmen des sogenannten „DDR Landfilms“ erhielt Oma den Auftrag, Filmvorführungen im Nachbarort Tannroda zu organisieren. So wurde gelegentlich die Kamera von Kranichfeld nach Tannroda transportiert und im Speiseraum der VEB Papierfabrik Tannroda aufgebaut. Die Stühle wurden entsprechend umgeräumt und ein Esstisch zum Kassiertisch umfunktioniert. Ich war oft dabei und durfte die Eintrittskarten verkaufen oder kontrollieren. Dank ordentlicher Werbung wurde das Angebot gut angenommen.

Das Kino war ein äußerst beliebter Treffpunkt, besonders für uns Jugendliche. Hauptsächlich am Wochenende war dort richtig was los. Wir brauchten weder Handy noch Internet, um uns zu verabreden. Wenn natürlich auch die Filme gereizt haben, so war doch Sehen und Gesehen werden, vor und nach der Vorstellung äußerst wichtig. Im Dunkeln ist gut munkeln und so wurde Händchen gehalten und zum ersten Mal geküsst. Ich hatte es nicht so einfach, da meine Oma meistens gut auf mich aufgepasst hat.

Kino und Filme im Tagebuch

Meinem Tagebuch, geschrieben im Alter von 14 bis 16 Jahren, konnte ich folgende Kinoereignisse/ Titel entnehmen:

14.10.73 – 17.00 Uhr „Die Olsenbande in der Klemme“

11.11.73 – 17.00 Uhr „Waterloo“

31.03.74 – 17.00 Uhr „Sterne von Eger“ (inzwischen als DVD in meinem Bestand)

05.05.74 – 17.00 Uhr „Die Legende von Paul und Paula“

02.06.74 – 17.00 Uhr „Laurel und Hardy auf der Jagd nach dem Mammon“

03.06.74 – 21.00 Uhr „Buck und der Prediger“

08.06.74 – 17.00 Uhr „Der kleine und der müde Joe“

09.06.74 – 17.00 Uhr „Das schwarze Gesicht“

12.06.74 – 20.00 Uhr „Aus Liebe sterben“

25.06.74 – 21.00 Uhr „Mein Onkel Benjamin“ Freilichtbühne

05.07.74 – 17.00 Uhr „Ulzana“

10.07.74 – 20.00 Uhr „Für die Liebe noch zu mager“

12.07.74 – 20.00 Uhr „Liebe mit 16“

15.07.74 – 20.00 Uhr „Das bedeutendste Ereignis“

16.01.75 – 20.00 Uhr „Geheimnis im blauen Schloss“

26.01.75 – 17.00 Uhr „Die Schatzinsel“

02.02.75 – 17.00 Uhr „Bitte keinen Sex, wir sind Briten“

04.02.75 – 20.00 Uhr „Der Clan der Sizilianer“

05.02.75 – 17.00 Uhr „Der Schrei der schwarzen Wölfe“ Papierfabrik Tannroda

13.02.75 – 20.00 Uhr „Onibaba“

19.02.75 – 17.00 Uhr „Weiße Wölfe“ Papierfabrik Tannroda

20.02.75 – 20.00 Uhr „Das Glashaus“

13.03.75 – 20.00 Uhr „Der Glöckner von Notre Dame“

20.03.75 – 20.00 Uhr „Ein Gentlemen im wilden Westen“

25.03.75 – 17.00 Uhr „Buck und der Prediger“

06.04.75 – 20.00 Uhr [Film nicht angegeben]

08.04.75 – 20.00 Uhr „Die Novizinnen“

13.04.75 – 17.00 Uhr „Sannikow-Land“

22.04.75 – 19.30 Uhr „Pharao“

05.05.75 – 17.00 Uhr „Die Olsenbande läuft Amok“

20.05.75 – 15.00 Uhr „Das fliegende Schiff“

22.05.75 – 20.00 Uhr „Der Schakal“

25.05.75 – 20.00 Uhr „Blutige Erdbeeren“

01.06.75 – 17.30 Uhr „Alles tanzt nach meiner Pfeife“

05.06.75 – 20.00 Uhr „Oklahoma wie es ist“

10.06.75 – 19.30 Uhr „Salut l’artiste“

15.06.75 – 17.30 Uhr „Die Olsenbande fährt nach Jütland“

20.06.75 – 15.00 Uhr „Lotte in Weimar“

26.06.75 – 20.00 Uhr „Die Schatzinsel“ (Trickfilm)

30.06.75 – 17.30 Uhr „Hilfe meine Nerven”

03.07.75 – 20.00 Uhr „Die letzte Reliquie“

06.07.75 – 21.00 Uhr „Horoskop aus dem Computer“ Freilichtbühne

07.07.75 – 21.00 Uhr „Blutsbrüder“ Freilichtbühne

08.07.75 – 21.00 Uhr „Die Höllenhunde von Alaska“ Freilichtbühne

09.07.75 – 17.00 Uhr „Die drei Musketiere“

10.07.75 – 21.00 Uhr „Durch Dschungel und Wüste, Teil 1“ Freilichtbühne

13.07.75 – 20.00 Uhr „Cabaret“

17.07.75 – 20.00 Uhr „Geheimnis im blauen Schloss“

20.07.75 – 17.30 Uhr „Die weiße Spinne“

21.07.75 – 20.00 Uhr „Der große Blonde mit dem schwarzen Schuh“

22.07.75 – 20.00 Uhr „Der Donauschiffer“

31.07.75 – 21.00 Uhr „Für die Liebe noch zu mager“ Freilichtbühne

04.08.75 – 21.00 Uhr „Der Schrei der schwarzen Wölfe“ Freilichtbühne

07.08.75 – 21.00 Uhr „Schüsse unterm Galgen“ Freilichtbühne

11.08.75 – 21.00 Uhr „Mein Onkel Benjamin“ Freilichtbühne

12.08.75 – 21.00 Uhr „Balduin das Nachtgespenst“ Freilichtbühne

19.08.75 – 17.00 Uhr „12 +1“ Zeltkino Neustadt-Glewe

25.08.75 – 17.00 Uhr „Durch Wüste und Dschungel“ Zeltkino Neustadt-Glewe

31.08.75 – 17.30 Uhr „Und sie waren noch Kinder“

05.09.75 – 20.00 Uhr „Die Rache ist mein“

12.09.75 – 20.00 Uhr „Der grüne Bogenschütze“

23.09.75 – 19.30 Uhr „Die merkwürdigen Abenteuer der Italiener in Russland“

In den folgenden Jahren bin ich erheblich seltener ins Kino gegangen. Meine Oma wurde Rentnerin und es standen Lehrausbildung, dann Studium außerhalb der Heimat und Gründung meiner eigenen Familie an.

Das kleine Kino schließt seine Türen

Natürlich wurde unsere Tochter ebenfalls für das Kino begeistert, zumal die Auswahl an Filmen immer besser wurde, aber eben auch die Fernseher und deren Angebote.

Nach 1989 hatte das kleine Kino in Kranichfeld keine Chance mehr, rentabel zu arbeiten. Es fand sich ein Investor, der das Gebäude umgebaut hat. Es entstand die Gaststätte „Royal“ im rechten Teil und links befand sich eine Videothek. Später wurde aus einem Teil des Gebäudes ein Swingerclub. Wenn das meine Oma gewusst hätte!

Aktuell dient das ganze Gebäude nicht mehr der Unterhaltung, sondern einem völlig neuen Zweck. Es ist jetzt ein Heilmittel- und Praxishaus. Unter anderem werden Logopädie, Ergotherapie und Physiotherapie angeboten.

Das Projektteam von “Kino in der DDR” möchte sich an dieser Stelle ganz herzlich bei Jutta Rolle für ihre Schilderungen und die Bereitstellung einiger privater Fotoaufnahmen bedanken.

Welche Filme haben Sie im DDR-Kino gesehen und wie erinnern Sie sich an diese Zeit zurück? Schreiben Sie uns Ihre Geschichte an kino-ddr@uni-erfurt.de oder teilen Sie Ihre Erinnerungen und Erlebnisse auf unserer virtuellen Forschungsplattform und helfen Sie uns, diese einmalige Kinokultur vor dem Vergessen zu bewahren: https://projekte.uni-erfurt.de/kinoinderddr/.