In unserer Arbeit im Projekt “Kino in der DDR” treffen wir als Informatiker, Kommunikationswissenschaftler und Historiker auf vielfältige Weise mit Zeitzeug*innen des DDR-Kinos zusammen. Aus diesem intensiven Austausch ist nun mehr als eine Mitschrift für unser Archiv entstanden – eine eigene Schriftenreihe mit dem Titel „Unsere Kinoerlebnisse – Erinnerungen an das Kino in der DDR“!

Als bürgerwissenschaftliches Projekt sind wir bei unseren Vorhaben immer auf Zeitzeug*innen angewiesen, die uns von ihren Erlebnissen berichten und ihre Erfahrungen mit uns teilen – kurzum, die uns ein Stück in ihr Leben eintauchen lassen.
In unserer Schriftenreihe wollen wir einige dieser liebevoll erzählten Geschichten herausgreifen und nun einer größeren Öffentlichkeit zugänglich machen.

Auch die vierte Ausgabe unserer Reihe erzählt eine ganz besondere Kinogeschichte, in der der Autor Peter Fürst als „angeheirateter Trickfilmer“ vor allem über die Tätigkeit seiner Frau Hanna Fürst berichtet, die über 30 Jahre als Schnittmeisterin für mehr als 260 Trickfilmproduktionen und Dokumentarfilme bei dem VEB DEFA-Studio für Trickfilme in Dresden verantwortlich war. Beginnend mit der Gründung des DEFA-Studios für Trickfilme im Jahr 1955 nimmt er uns mit auf eine Reise durch 35 Jahre, in denen bis zur Schließung 1990 bemerkenswerte Trickfilmproduktionen hervorgebracht werden konnten.

Kino-Erinnerungen digital herunterladen oder als Broschüre bestellen

Ein kurzer Auszug aus Peter Fürsts Erinnerungen lautet: „Beim Scherenschnitt werden aus schwarzer dünner Pappe Figuren geschnitten, die an den Gelenken geteilt und mit kleinen Drahtösen verbunden werden. So können z. B. die Hände, Kopf oder andere Körperteile bewegt werden. Auf einer Glasplatte werden die Figuren ausgelegt, darunter befinden sich die statischen Hintergründe aus durchscheinenden, später auch farbigen Folien. Von unten wurde dieser Aufbau durchleuchtet. Der Animator musste nun für 24 Bilder pro Sekunde die einzelnen Teile schrittweise bewegen. Mit einer Filmkamera mit Einzelbildschaltung wurde Bild für Bild aufgenommen. Die später im Film kontinuierlich erscheinenden Bewegungen waren so sukzessive gestaltet worden.“

Klicken Sie hier, um die erste Broschüre der Schriftenreihe zu lesen:

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Der größte Dank bei der Erarbeitung dieser Publikation gilt dabei natürlich Peter Fürst, der als Zeitzeuge seine spannende Geschichte erzählt. Auch möchten wir Hanna Fürst danken, dass wir einen so wundervollen Einblick in ihre Tätigkeit als Schnittmeisterin bekommen durften.

Das Projekt “Kino in der DDR” wird gefördert von der Thüringer Aufbaubank. Ebenfalls ein herzlicher Dank für die Unterstützung gilt der Universität Erfurt und der DEFA-Stiftung.

Sie möchten die Broschüre neben der digitalen Form auch als Heft für ihr Bücherregal haben? Dann schreiben Sie uns eine Mail an kino-ddr@uni-erfurt.de! Es entstehen keine Kosten, es sollten dennoch nicht mehr als zwei Broschüren angefragt werden. Wir bemühen uns, Ihren Anfragen zügig nachzukommen, solange unser Vorrat reicht.